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letzte Änderung 28.07.2009
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Herr Pilot, Ihr Fenster ist offen - Israelische Wüstenpflanze bewässert sich selbst - Erstes Bundesverdienstkreuz zurückgegeben

10. Juli 2009

Buntes: Herr Pilot, Ihr Fenster ist offen

TEL AVIV (inn) - Eine Boeing 767 der israelischen Fluggesellschaft EL AL mit 200 Passagieren an Bord hat am 28. Juni beim Start in Richtung Berlin beim Flug 351 auf dem Ben Gurion Flughafen einen gewaltsamen Abbruch des Starts in letzter Sekunde vorgenommen. Das berichtet die Zeitung Haaretz.

Als die Maschine auf der Startbahn beschleunigte, entstand ohrenbetäubender Krach in der Pilotenkanzel mitsamt einem starken Luftwirbel. Sekunden ehe die Maschine schnell genug war, um abzuheben, drückte der Pilot die Notbremse. Die Luft in den Reifen entweichte, aber sie platzten nicht. Die Maschine kam kurz vor dem Ende der Startbahn zum Stehen.

Alle Reifen mussten ausgewechselt werden und die Maschine konnte mit drei Stunden Verspätung doch in Richtung Berlin starten. Inzwischen wurde die Ursache für den Krach in der Pilotenkanzel ermittelt.

Der Pilot hatte vergessen, ein kleines Seitenfenster rechtzeitig vor dem Start zu schließen. Hat die Maschine ihre Fluggeschwindigkeit erreicht, lässt es sich nicht mehr verschließen und kann das Flugzeug wegen des Luftdrucks gefährden.

Der Pilot meldete den Vorfall. Er soll deshalb nicht bestraft werden, zumal er nur "fahrlässig" gehandelt habe. EL Al prüft Wege, derartiges "Vergessen" künftig auszuschließen.

Von: Ulrich W. Sahm



09. Juli 2009

Israelische Wüstenpflanze bewässert sich selbst

HAIFA (inn) – Ein Forscherteam der Universität in Haifa hat eine Wüstenpflanze untersucht, die sich selbst bewässern kann. Bisher ist es die einzige Pflanze ihrer Art.

Ein israelischer Botaniker hat schon vor 70 Jahren an der Pflanze geforscht. Auf Grund ihres Standortes hat sie spezielle Blätter entwickelt, die durch Kerben und Kanäle Regenwasser direkt in die Wurzeln führen können. Wie das Journal "Naturwissenschaften" berichtet, werde die Pflanze als Beispiel für neue Wege der Bewässerung in der Landwirtschaft gehandelt. Die Pflanze wachse laut den Forschern nur in Israel und Jordanien.

Der Forscher Simcha Lev-Jadun sagt: "Das, was wir auf der Oberfläche der Pflanze sehen, wurde vor 2.000 Jahren auf mehreren hundert Quadratkilometern schon von Menschen angewandt, die in der Negev-Wüste wohnten. Ich bin sicher, dass sie diese einfache physikalische Regel angewendet und ausgebaut haben." Schon zur Zeit des zweiten Tempels hätten die Bewohner der Negev-Wüste schon "Kanäle" gebaut, um die Bewässerung zu verbessern.

Die Pflanze könne in lebensfeindlichen Gebieten überleben, da sie 16 mal mehr Wasser speichern könne als andere Pflanzen in dieser Region, fanden die Forscher heraus. Laut einer Studie kann der Wüstenrhabarber 4,2 Liter Wasser pro Jahr gewinnen. Die wachs-ähnlichen Blätter verringern den Verlust von Wasser auf dem Weg in die Wurzel.

Von: Anne Klotz


27. Juli 2009

Erstes Bundesverdienstkreuz zurückgegeben

TEL AVIV (inn) - Der 74 Jahre alte israelische Reiseführer Motke Schomrat hat am Freitagmorgen die deutsche Botschaft in Tel Aviv aufgesucht und Botschafter Harald Kindermann "mit großem Schmerz" sein Bundesverdienstkreuz zurückgegeben. Damit protestierte er gegen die Ehrung der israelischen Anwältin Felicia Langer, die heute in Tübingen lebt.

Schomrat erzählte am Telefon, dass er immer "sehr stolz" auf sein Bundesverdienstkreuz gewesen sei. Es wurde ihm 1995 für seine "Verdienste für die Versöhnung zwischen dem jüdischen und deutschen Volk" vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog verliehen. "Ich habe es immer meinen Gruppen im Bus erzählt und viel Applaus dafür geerntet", sagte Schomrat.

Botschafter Kindermann habe Schomrat und seine Frau in seinem Büro empfangen. Eine Stunde lang hätten sie ein "sehr nettes und freundschaftliches" Gespräch geführt, unter anderem über die Geschichte Israels und jüdischen Selbsthass. Kindermann habe den Beschluss von Schomrat sehr bedauert, aber auch Verständnis gezeigt: "Wäre ich Israeli, hätte ich wohl auch so gehandelt." Schomrat äußerte sich sehr beeindruckt über den Botschafter und habe mit ihm abgesprochen, auch künftig in Kontakt zu bleiben.

Protest aus Deutschland

Schomrat ist der erste, der die Rückgabe des Bundesverdienstkreuzes nicht nur androht, sondern auch verwirklicht. In Deutschland haben inzwischen der Schriftsteller Ralph Giordano, der Historiker Arno Lustiger und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Nürnberg, Arno S. Hamburger, in offenen Briefen Bundespräsidenten Horst Köhler aufgefordert, die Ehrung Felicia Langers wieder rückgängig zu machen. Andernfalls sähen sie sich gezwungen, ihre eigene Ehrung abzugeben, um nicht in einer Reihe mit der israelischen Anwältin und Menschenrechtsaktivistin stehen zu müssen.

Langer wurde von mehreren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter dem Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Johannes Gerster, und der Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, vorgeworfen, Hass gegen Israel geschürt zu haben. Auch habe sie eine Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern oder gar zwischen Juden und Deutschen eher gestört. Schomrat sagte: "Was hat Langer für Deutschland getan, dass ihr dafür eine solche Ehrung gebührte? Sie hat doch nur Hass geschürt und gegen Israel gehetzt."´

Schomrat stammt aus Köln. Er hat den Krieg zunächst in einem Kloster nahe dem belgischen Ort Dimant und später im KZ Mechlen in Belgien überlebt, von wo Juden ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert worden seien. Sein Vater sei im KZ Dachau am Tag der Befreiung gestorben.

Von: U. Sahm




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