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letzte Änderung 30.10.2009
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Palästinensische Organisation kritisiert türkische Fernsehserie -- "Al-Dschasira" mokiert sich über palästinensische Hymne

Arabische Welt | 28.10.09

Palästinensische Organisation kritisiert türkische Fernsehserie

GAZA (inn) - Die palästinensische Organisation "Volkskomitee gegen die Belagerung" hat die türkische Fernsehserie "Ayrilik" kritisiert. Sie warf dem Fernsehsender "TRT1" den "Verrat am Widerstand" vor. In der Fernsehserie wird unter anderem gezeigt, wie Frauen von israelischen Soldaten vergewaltigt und anschließend von Palästinensern erschossen werden.
Die Fernsehserie wird von dem staatlich-kontrollierten Fernsehsender "TRT1" verantwortet. In einem Brief beschwerte sich die palästinensischen Organisation gegenüber "TRT1": "Der Traum von einer türkisch-palästinensische Bruderschaft hat sich mit einem harten Schlag durch die Ausstrahlung der Serie erledigt."




Weiter heißt es darin: "Palästinenser ermorden niemanden auf Grund von Verdachten. Anstatt die Palästinenser als ein Volk darzustellen, das 'Lang lebe Palästina' auf Grund der Verurteilung Israels skandiert, werden die Palästinenser hier als Demagogen porträtiert." In dem Schreiben fordert das "Volkskomitee gegen die Belagerung" die Unterstützung der Türkei. "Ihr, die Nachfahren der Ottomanen, fallt uns nicht in den Rücken […] Demütigt nicht unsere Frauen und unseren Widerstand."




Auf der Webseite der palästinensischen Organisation schreibt das Mitglied Mueen Naim: "Anhänger des Widerstands werden in der Serie als Fanatiker und der Widerstand als eine Bewegung ohne religiöse, wissenschaftliche oder legale Grundlage dargestellt."




Mitte Oktober hatte bereits der israelische Außenminister, Avigdor Lieberman, die Serie scharf verurteilt. Er sprach von Hetze gegen sein Land. Diese Serie dürfe selbst in einem Israel feindlich gesinnten Land nicht ausgestrahlt werden. Er zeigte sich vor allem enttäuscht darüber, dass die Türkei trotz ihrer diplomatischen Beziehungen zu Israel das Programm dulde.





Von: A. Klotz



Arabische Welt | 20.10.09


"Al-Dschasira" mokiert sich über palästinensische Hymne


DOHA (inn) - Der panarabische Sender "Al-Dschasira" mit Sitz in Katar hat sich über die Palästinenser lustig gemacht: In einer Live-Sendung, in der Vertreter von Hamas und Fatah interviewt wurden, spielte er eine Parodie auf eine palästinensische "Nationalhymne" ab. Die Fassung mit dem abgewandelten Text wird seit mehr als einem Monat auf verschiedenen Internetseiten veröffentlicht.
Die Sendung wurde am Samstag aus einem Studio in der libanesischen Hauptstadt Beirut ausgestrahlt. Zu Gast waren der Hamas-Sprecher Osama Hamdan und Nasser al-Qudwa vom Zentralkomitee der Fatah. Das Programm "Hiwar Maftuh" (Offener Dialog) wurde von Ghassan Ben Dscheddo moderiert. In dem Gespräch ging es um Streitpunkte, die einer Aussöhnung zwischen den beiden palästinensischen Gruppen noch im Wege stehen. Nach der Diskussion war das umgedichtete Lied zu hören.



Die Hymne "Mein Heimatland" beginnt im Original mit folgenden Sätzen: "Mein Heimatland, mein Heimatland, Ehre und Schönheit, Erhabenheit und Glanz sind in deinen Hügeln." Dies wurde in der Parodie so abgeändert: "Mein Heimatland, mein Heimatland, Fluch und Perversität, Heimsuchung und Heuchelei sind in deinen Hügeln."



Fatah-Anhänger spricht von "Verzerrung und Rückschritt"



Wie die palästinensische Nachrichtenagentur "Ma´an" berichtet, reagierten palästinensische Zuschauer und auch der Fatah-Vertreter schockiert auf das eingespielte Lied. Er sei allerdings nicht beeindruckt davon, dass das Video seinen Weg zu "Al-Dschasira" gefunden habe. Die Version bezeichnete er als "Verzerrung einer der wichtigsten Nationalhymnen, auf die wir so stolz sind". Ein "inakzeptabler Grad und ein beispielloser Rückschritt" seien erreicht worden.



Moderator Ben Dscheddo entgegnete, das Lied sei nicht neu. Zehntausende hätten es sich bereits bei "Youtube" angehört. Al-Qudwa sage also mit seinem Kommentar nur aus, dass er "den schlimmsten Grad von Zersetzung in der palästinensischen Arena" gesehen habe.



Der Originaltext wurde 1934, also während der britischen Mandatszeit, von dem Dichter Ibrahim Tukan verfasst. Die Melodie lieferte der libanesische Künstler Mohammad Flaifel. Das Lied diente bis zum Ende der 1980er Jahre als palästinensische Hymne. Viele sehen darin laut "Ma´an" schon die arabische Besorgnis angesichts der Einwanderungswelle ausgedrückt, die später zu einem jüdischen Staat und zur Vertreibung von zahlreichen Arabern aus dem Mandatsgebiet Palästina führen könnte. Im Jahr 2004 wurde es vom Irak als Nationalhymne übernommen.



Original und Parodie im Vergleich



Im Folgenden sind Originaltext und Parodie in einer Übersetzung aus dem Englischen wiedergegeben:



Mein Heimatland, mein Heimatland,

Ehre und Schönheit, Erhabenheit und Glanz

sind in deinen Hügeln, sind in deinen Hügeln.

Leben und Befreiung, Freude und Hoffnung

sind in deiner Luft, sind in deiner Luft.

Werde ich dich sehen? Werde ich dich sehen?

Sicher und getröstet, einwandfrei und geehrt,

werde ich dich sehen in deiner Eminenz?

An die Sterne reichend, an die Sterne reichend.

Mein Heimatland, mein Heimatland,

mein Heimatland, mein Heimatland,

Die Jugend wird nicht ermüden bis zu seiner Unabhängigkeit,

oder sie stirbt.

Wir werden vom Tod trinken

und werden nicht für unsere Feinde sein

wie Sklaven, wie Sklaven.

Wir wollen nicht, wir wollen nicht

eine ewige Erniedrigung

noch ein elendes Leben,

wir wollen nicht.

Aber wir werden zurückbringen

unseren sagenumwobenen Ruhm, unseren sagenumwobenen Ruhm.

Mein Heimatland, mein Heimatland,

das Schwert und die Feder,

nicht das Reden noch der Streit

sind unsere Symbole, unsere Symbole.

Unser Ruhm und unser Abkommen,

und eine Pflicht, treu zu sein,

bewegt uns, bewegt uns.

Unser Ruhm, unser Ruhm

ist eine ehrenhafte Sache

und eine schwingende Standarte.

Oh, siehe da,

in deiner Eminenz

siegreich über deine Feinde,

siegreich über deine Feinde,

mein Heimatland, mein Heimatland!



Die Parodie



Mein Heimatland, mein Heimatland,

Fluch und Perversität, Heimsuchung und Heuchelei

sind in deinen Hügeln, sind in deinen Hügeln.

Tyrannen und Unterdrücker, durchtrieben und untreu,

sind in deinem Heiligtum, sind in deinem Heiligtum.

Werde ich dich sehen? Nichts anderes.

Unterwürfig und mundtot, vergiftet durch deine Führer,

werde ich dich sehen? Werde ich dich sehen?

Deine Hand gefesselt und verbrennend.

Mein Heimatland, mein Heimatland,

mein Heimatland, mein Heimatland,

Ein Abkommen wird niemals zustande kommen.

Nein, sein Stern wird nicht erscheinen.

Wieder

sind alle möglichen Parteien erschienen

mit einer Sorge im Kopf:

von unseren Feinden versklavt werden,

und dass ihr untergeht, ihr untergeht.

Sie wollen nicht, sie wollen nicht

die Al-Aksa-Moschee und den Felsendom,

Al-Aksa und den Felsendom.

Stattdessen wollen sie, stattdessen wollen sie

wie Sklaven leben,

was sicher eine Schande für uns ist,

mein Heimatland, mein Heimatland.

Es sind unsere Symbole, unsere Symbole.

Unser Ruhm und unser Abkommen,

und eine Pflicht, treu zu sein,

bewegt uns, bewegt uns.

Unser Ruhm, unser Ruhm

ist eine ehrenhafte Sache

und eine schwingende Standarte.

Oh, siehe da,

in deiner Eminenz

siegreich über deine Feinde,

siegreich über deine Feinde,

mein Heimatland, mein Heimatland!



Von: E. Hausen

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