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letzte Änderung 18.02.2009
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Pe´er nicht bei Tennisturnier in Dubai

16. Februar 2009



Kein Visum: Pe´er nicht bei Tennisturnier in Dubai



DUBAI (inn) - Die israelische Tennisspielerin Schahar Pe´er kann nicht an den Meisterschaften von Dubai teilnehmen. In der Nacht zum Sonntag erfuhr sie, dass sie kein Visum für die Vereinigten Arabischen Emirate erhalte - einen Tag vor dem Beginn des Turniers. Der Weltverband übte scharfe Kritik an der Entscheidung.



Wie die "Jerusalem Post" berichtet, hatte man der 21-jährigen Sportlerin zuvor versichert, dass ihr ein Visum ausgestellt werde. Am Wochenende wurden die Begegnungen der Meisterschaft ausgelost. Pe´er sollte in der ersten Runde auf die Russin Anna Chakvetadze treffen. Doch nun fliegt sie zum Training nach Israel, statt an dem Turnier in Dubai teilzunehmen.



Der Präsident des Weltfrauenverbandes WTA, Larry Scott, kritisierte das Vorgehen des Golfstaates: "Wir sind tief enttäuscht von der Entscheidung der Vereinigten Arabischen Emirate, Schahar Pe´er das Visum zu verweigern, das es ihr ermöglicht hätte, bei den Tennismeisterschaften von Dubai zu spielen", heißt es in einer Mitteilung. "Frau Pe´er hat sich das Recht erworben, beim Turnier zu spielen. Es ist bedauerlich, dass die Vereinigten Arabischen Emirate ihr dieses Recht verweigern."



WTA erwägt, das Turnier in Dubai nicht mehr auszutragen



Scott sprach sich für eine strikte Trennung von Sport und Politik aus. Nach den Regeln dürfe "kein Gastgeberland einer Spielerin das Recht verweigern, an einem Turnier teilzunehmen, für das sie sich durch den Ranglistenplatz qualifiziert hat". Die WTA Tour denke über eine angemessene Entschädigung für Pe´er nach. "Sie wird auch angebrachte Handlungen angesichts der Zukunft des Turniers von Dubai bedenken."



Gegenüber der Zeitung "New York Times" sagte Scott, dass die Meisterschaft unter diesen Umständen möglicherweise nicht mehr in Dubai stattfinden könne: "Ich habe ihnen klargemacht, dass sie riskieren würden, ihr Turnier zu verlieren, wenn Schahar nicht spielen dürfe. Es wäre ein großer Schlag, ein Turnier von diesem Prestige und Geld zu verlieren. Aber wenn es um die Grundsätze der Fairness und Offenheit geht, kann es keinen Kompromiss geben."



Der israelische Tennisverband reichte bei der WTA Beschwerde ein. "Wir nehmen das sehr ernst", sagte Präsident Mosche Haviv der "Jerusalem Post". "Politik sollte nicht mit Sport vermischt werden. Auch wenn dies ein persönliches Turnier für Pe´er ist, haben wir uns dafür entschieden, einen Beschwerdebrief an die WTA zu schicken."



Im vergangenen Jahr hatte Pe´er als erste israelische Tennisspielerin an einem Turnier in der Golfregion teilgenommen. Es fand in Katar statt.




17. Februar 2009

Nach verweigertem Visum: Tennis-Sender überträgt Dubai-Turnier nicht

DUBAI (inn) - Der internationale Fernsehsender "Tennis Channel" verzichtet auf eine Übertragung des Turniers in Dubai. Damit protestiert er gegen die Weigerung der Vereinigten Arabischen Emirate, der israelischen Tennisspielerin für die Teilnahme ein Visum auszustellen. Die Meisterschaft findet in dieser Woche statt.



"Dies war eine leichte Entscheidung", sagte der Programmdirektor des "Tennis Channel", Ken Solomon, am Montag im US-Bundesstaat Utah. "Beim Sport geht es um Leistung, unabhängig von Hintergrund, Klasse, Rasse, Glaube, Farbe oder Religion. Es geht einfach nur um Talent. Dies ist ein klassischer Fall, es geht nicht darum, welches Land einem anderen Land was angetan hat. Wenn der Staat Israel einen Bürger aus einer arabischen Nation an der Einreise hinderte, hätten wir dieselbe Entscheidung getroffen."



Solomon fügte laut der Online-Ausgabe der "New York Times" hinzu, er habe seit Sonntag über eine Absage der Übertragung nachgedacht. Er habe mit seinen Mitarbeitern gesprochen, aber keine in wesentlicher Weise abweichende Meinung zu hören bekommen. Daraufhin habe er am Montag den Präsidenten des Weltverbandes für Damentennis (WTA), Larry Scott, angerufen. Dieser habe nicht mit der Annullierung gerechnet, könne sie aber nachvollziehen.



Das Turnier in Dubai gehört zu einer Reihe von internationalen Tennismeisterschaften, für die der Kanal die Fernsehrechte erhalten hat. Es ist mit insgesamt zwei Millionen Dollar Preisgeld dotiert. Neun der ersten zehn Spielerinnen der Weltrangliste nehmen daran teil.



"Pe´er hätte das Turnier gewinnen können"



Solomon sagte: "Das ganze Teilnehmerfeld wurde durch dieses Ereignis herabgemindert. Es tut ihnen allen weh. Schahar hatte das Recht erworben, bei dem Turnier zu sein. Sie war gerade sehr erfolgreich und hätte es gewinnen können. Es ist einfach schwer vorstellbar, dass so etwas in diesen Tagen und dieser Zeit passiert." Pe´er nimmt derzeit den 48. Platz der Weltrangliste ein. In der vergangenen Woche erreichte sie das Halbfinale des Turniers im thailändischen Pattaya.



Die Vertreter der Vereinigten Arabischen Emirate hätten ihm nicht mitgeteilt, warum Pe´er kein Visum erhalten habe, so Solomon. Möglicherweise sei die jüngste israelische Offensive gegen die Terror-Infrastruktur im Gazastreifen der Grund. Allerdings habe er schon vor einem Jahr befürchtet, dass die israelische Sportlerin in Dubai Probleme bekommen könnte.



Pe´er hatte erst am Wochenende erfahren, dass sie nicht an dem Turnier teilnehmen könne. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Organisatoren bereits die Begegnungen ausgelost. Sie sollte in der ersten Runde auf die Russin Anna Chakvetadze treffen. WTA-Präsident Scott hatte die Entscheidung der Vereinigten Arabischen Emirate scharf kritisiert.



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