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letzte Änderung 12.02.2009
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Zum ersten Mal: Frau repräsentiert israelisch-arabische Partei

12. Februar 2009

Zum ersten Mal: Frau repräsentiert israelisch-arabische Partei

JERUSALEM (inn) - Erstmals wird eine arabische Partei in der Knesset von einer Frau vertreten. Die Balad-Partei erhält nach den Wahlen vom Dienstag wie bisher drei Sitze im israelischen Parlament. Auf dem dritten Listenplatz findet sich Hanin Suabi aus Nazareth.



"Unsere Gesellschaft dürstet nach Gleichstellung, und Balad hat auf die Erwartung geantwortet", sagte Suabi gegenüber der Online-Ausgabe der Zeitung "Jediot Aharonot".



Gefragt nach ihren Plänen, sagte die israelische Araberin: "Ich habe es noch nicht ganz verdaut, dass ich eine Knesset-Abgeordnete werden soll. Ich habe noch nicht entschieden, ob ich nach Jerusalem ziehe oder jeden Tag von meinem Haus in Nazareth hinfahre. Auf jeden Fall besteht kein Zweifel, dass aus es aus meiner Sicht eines der wichtigsten Dinge ist, sich um eine Förderung der Frauenrechte zu kümmern." Ferner seien ihr die Stellung der palästinensischen Journalisten in Israel und die Verstärkung der arabischen Presse wichtig.



Kein gemeinsamer Nenner mit Livni



Auf die Frage, was sie mit der Kadima-Vorsitzenden Zippi Livni verbinde, antwortete Suabi: "Bis auf die Tatsache, dass wir beide Frauen sind, finde ich keinen gemeinsamen Nenner. Es ist klar, dass wir nicht dieselben Werte teilen. Ich will nicht noch mehr Frauen an der Macht sehen, deren Parteiprogramm von Unterdrückung und der Ablehnung von Rechten spricht - das ist keine Errungenschaft. Frauen können dieselben furchtbaren und schlechten Dinge tun wie Männer."



Die Balad-Partei hatte im Dezember angekündigt, jeden dritten Platz in der Knesset für eine Frau zu reservieren. Die Initiative kam noch vom früheren Vorsitzenden Asmi Bischara, der sich außerhalb Israels aufhält. Er steht im Verdacht, während des Zweiten Libanonkrieges im Sommer 2006 die radikal-islamische Hisbollah unterstützt zu haben. Im April 2007 hat er das Land verlassen. Am 30. Juni 2008 verabschiedete die Knesset ein Gesetz, nach dem niemand ins Parlament einziehen darf, der in den sieben zurückliegenden Jahren ein "Feindesland" besucht hat.


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