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letzte Änderung 20.05.2010
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Wochenfest Schavuot - Israelischer MP3-Player - Amos Oz - Kriegsstimmung in Nahost - Entsalzungsanlage

Hintergrund

18. Mai 2010

Das Wochenfest Schavuot


Broccolipai, verschiedene Arten von Käse, guter Wein und als Dessert Käsekuchen, süße Wasser- und Honigmelonen, Trauben ohne Kerne, Pfirsiche, Nektarinen, eine Weizengarbe als Dekoration. So wird das Schavuotfest - das Fest der Erstlingsfrüchte und des Wortes - gefeiert. Der Synagogenbesuch dauert an diesem Fest, das am Dienstagabend beginnt, eine ganze Nacht.

Anweisungen, dieses und andere Feste zu feiern, finden sich in 3. Mose 23 und 5. Mose 16: "Der Herr redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen. Dies sind die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste…" Das Volk lagerte noch in der Wüste, als der Herr es durch Mose auf den Einzug in das verheißene Land vorbereitete: "Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und es aberntet, so sollt ihr die erste Garbe eurer Ernte zu dem Priester bringen…Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben ganze Wochen…nämlich fünfzig Tage und dann ein neues Speiseopfer dem Herrn opfern."

Das hebräische Wort "Schavuot" bedeutet ganz einfach "Wochen". Von der neuen Ernte sollten die Kinder Israel nichts essen, solange sie nicht ihre Erstlingsgabe dem Herrn gebracht hatten. Nachdem diese geweiht worden war, durfte sie mit Dank genossen werden. Dabei sollten aber die Armen und Fremden nicht vergessen werden (3. Mose 23,22).

Jeder wird mit Gaben gesegnet


"Erstlinge" sind in der Bibel erste Früchte, erste Garben, aber auch die erstgeborenen Söhne und das erstgeborene männliche Vieh. Das alles gehört dem Herrn. Es sind seine Gaben, sein Segen und es gibt anscheinend niemanden, der mit gar nichts gesegnet wurde, denn: "du sollst das Wochenfest halten dem Herrn, deinem Gott, und eine freiwillige Gabe deiner Hand geben je nach dem, wie dich der Herr, dein Gott gesegnet hat" (5.Mose 16,10).

Freude gehört untrennbar zu den biblischen Festen. Freude für alle ist ein Gebot im Judentum: "Und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn, deinem Gott, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd und der Levit, der in deiner Stadt lebt, der Fremdling, die Weiße und die Witwe, die in deiner Mitte sind" (5.Mose 16,11). Dieses Gebot der Freude wird vom Apostel Paulus aufgegriffen und zeitlich unbegrenzt den Gläubigen weitergegeben: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und aber mal sage ich: Freuet euch!" (Philipper 4,4; 1. Thessalonicher 5,16). Israelis können Feste feiern, sich freuen und sie genießen. Ein Fest vorzubereiten ist viel Arbeit. Das gehört zum Lebensrhythmus in Israel und da wird viel investiert. Oft sieht man Väter im Park, die den Müttern kleine Kinder abnehmen, damit sie putzen, kochen und backen können. Danach gilt es mit der Arbeit aufzuhören. Auch das ist eine Lebenskunst, die dem jüdischen Volk gegeben ist.

Die letzte Anweisung bezüglich des Wochenfestes in 5. Mose, bevor das Laubhüttenfest vorgestellt wird, lautet: "Denke daran, dass du Knecht in Ägypten gewesen bist" (5. Mose 16,12). Es hilft tatsächlich, fröhlich und dankbar zu sein, wenn man sich darüber bewusst ist, aus welchem Zustand einen Gott herausgeholt hat. Für das jüdische Volk ist es ein Vorrecht, nach zweitausend Jahren Diaspora das Wochenfest wieder im eigenen Land feiern zu dürfen.

Gottes Wort mit Milch verglichen


Aus den Zeitangaben im 1. Kapitel des 2. Buches Mose versteht das jüdische Volk, dass etwa in dieser Zeit der Ernte die Torah gegeben wurde. Heute ist es nicht mehr möglich, Gaben und Opfer im Tempel darzubringen. Deshalb wird das Wort Gottes zum Inhalt dieses Festes und mit Milch verglichen. Dieser Vergleich muss eine lange Tradition haben, denn die jüdischen Schreiber, deren Briefe wir im Neuen Testament lesen können, haben die Anfänger im Glauben ermahnt, nach dieser Milch begierig zu sein: "So leget nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein" (1. Petrus, 1-2).

Die Reiferen im Glauben dagegen wurden ermutigt, zu fester Speise überzugehen und nun nicht bei der Lehre für Anfänger zu bleiben: "Und ich, liebe Brüder, konnte auch mit Euch nicht reden als mit geistlichen Menschen, sondern als mit fleischlichen, wie mit jungen Kindern in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht feste Speise, denn ihr konntet sie nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihrs noch nicht" (1. Korinther 3,1-2; Hebräer 5,6).

Von: Krista Gerloff (Jerusalem)


18. Mai 2010

Israelischer MP3-Player sorgt weltweit für Furore

RISCHON LEZION (inn) - Der weltweit einzige wirklich "tragbare" MP3-Player MusiCap stammt aus Israel. Die Firma Walletex hat das leichte und wasserdichte Gerät in eine Baseballkappe mitsamt Flash-Speicher integriert. Das neue Produkt eignet sich damit sehr gut für sportliche Aktivitäten.

Bei der jährlichen Verbrauchermesse in Las Vegas erwies sich das Produkt der Firma als Anziehungspunkt. Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte des Unternehmens Walletex 2005 mit einem sehr dünnen, kreditkartengroßen USB-Stick. Seitdem wurden weitere Produkte für den militärischen und medizinischen Bereich sowie für die Unterhaltungsindustrie entwickelt.

"Alle unsere Produkte haben spezielle Mikrokomponenten, die von unserem Forschungsteam in Israel entwickelt wurden", erklärte Walletex-Geschäftsführer Avi Dahan. "Die Produkte sind wasser- und sandgeschützt und so schmal, dass sie in eine Geldbörse passen", wirbt Dahan im Interview mit dem Internetportal "Israel21c". Auch seien die Produkte durch spezielle Software gegen Hacker geschützt.

Dahan hatte IBDA, die Mutterfirma von Walletex, zum dritterfolgreichsten Anbieter für Bluetooth-Anwendungen gemacht. Zahlreiche der seit 2005 entwickelten Produkte haben Innovationspreise bei internationalen Messen wie der Cebit gewonnen. Zu den Nutzern der Walletex-Produkte gehören renommierte Firmen wie IBM, Microsoft, Nokia, Toyota, Deutsche Bank und Ford. IBDA hat einen Jahresumsatz von 7 Millionen Dollar.

Das 2005 gegründete Tochterunternehmen hat Vertriebsstellen in den USA und Japan sowie eine Filiale in China. Die Entwicklung der Produkte findet weiterhin in Israel statt: "Es zeigt, dass wir konkurrenzfähig bleiben können, wenn unser Unternehmen innovativ ist und diese Innovationen verkauft. Wir sind trotz der schwierigen Lage zuversichtlich, dass wir auch in den kommenden Jahren am Markt bestehen können", ergänzt Dahan.

Von: J. Weil


18. Mai 2010

Trotz Boykottaufruf: Amos Oz erhält Leserpreis in Turin

TURIN (inn) - Der israelische Schriftsteller Amos Oz ist auf der Turiner Buchmesse mit dem Leserpreis ausgezeichnet worden. Zuvor hatten italienische Akademiker zu einem Boykott Israels aufgerufen.


Der Preisträger war während der Messe von den Besuchern an Monitoren gewählt worden. Zuvor hatte eine Jury eine Vorauswahl getroffen. Vor der Eröffnung der Messe hatten zahlreiche Akademiker eine Pressekonferenz einberufen. Auf dieser hatten sie Künstler und Autoren zum Boykott akademischer und kultureller Institutionen in Israel aufgefordert.

Der Aufruf führte zu einer öffentlichen Debatte in Italien. Der Autor Umberto Eco sprach sich daraufhin gegen den Boykott aus. Zwar stimme er nicht im Entferntesten mit der Politik der israelischen Regierung überein. Den Vorwurf, dass alle israelischen Akademiker ihre Regierungen aktiv unterstützten, halte er jedoch für trügerisch. Er könne verstehen, wenn die Abteilungen für Physik an den Universitäten von Rom oder Oxford beschlössen, nicht mit ihren Kollegen derselben Abteilungen in den Universitäten von Teheran oder Pjöngjang zusammenzuarbeiten, wenn sich herausstellen sollte, dass diese eine Atombombe entwickelten. Er könne jedoch nur schwer verstehen, warum die Universitäten dann auch ihre Verbindungen zu den Abteilungen für koreanische Kunstgeschichte oder persische Literatur einstellen sollten, so Eco.

Amos Oz ist der israelische Schriftsteller, dessen Bücher in die meisten Fremdsprachen übersetzt wurden. Seine Werke erschienen bisher in insgesamt 36 verschiedenen Sprachen. Oz hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Darunter 1992 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2004 den Welt-Literaturpreis, 2005 den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt sowie 2008 den Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz und den Heine-Preis der Stadt Düsseldorf.

Die Buchmesse in Turin ist nach der in Frankfurt die weltweit größte Veranstaltung ihrer Art. Sie ging am gestrigen Montag zu Ende.

Von: D. Nowak


19. Mai 2010

Kriegsstimmung in Nahost


"Im Sommer gibt es wieder Krieg." Das wurde in den letzten Wochen vor allem in Syrien wiederholt. Die arabische Presse, darunter das ägyptische Regierungsblatt "Al-Ahrom", spekuliert ganz offen darüber. Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton erklärte, dass der Beschluss des syrischen Präsidenten, die Hisbollah-Miliz im Libanon mit Raketen auszustatten, zu Krieg führen könnte.

Präsident Baschar al-Assad wurde am Montag in einem Fernsehinterview gefragt, ob Syrien sich an einem Krieg beteiligen würde, falls Israel im Sommer den Libanon angreift. Er erwiderte, keine Militärgeheimnisse verraten zu wollen, damit Israel sich nicht darauf vorbereiten könne. Vom russischen Präsidenten Dimitri Medwedew habe Assad eine Botschaft des israelischen Präsidenten Schimon Peres erhalten, wonach Israel bereit sei, sich von den Golanhöhen zurückzuziehen, falls Syrien seine Beziehungen zum Iran und der Hisbollah kappe.

Promptes Dementi aus Jerusalem

Aus Jerusalem kam ein promptes Dementi. Peres habe keine Botschaft "über Medwedew oder andere Vermittler" an Syrien übermitteln lassen, sagte ein Präsidentensprecher. Und erneut wurde der Sommer als Zeitpunkt eines neuen Krieges erwähnt. Der Grund für Spannungen lässt sich nicht ermitteln. Es wirkt, als werde ein Krieg regelrecht herbeigeredet. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah protzte damit, über 40.000 Raketen zu besitzen, mit denen die Hisbollah jeden Punkt in Israel treffen könne.

Die Israelis warnten schon vor einem strategischen Ungleichgewicht in Nahost. Dies könne wegen der vermeintlichen Lieferung ballistischer Scud-Raketen an die Hisbollah mit einer Reichweite von mehreren hundert Kilometern und relativ guter Treffsicherheit entstehen. Die Amerikaner bestätigten die von Israel behaupteten Raketenlieferungen, aber Syrien und der Libanon forderten "eindeutige Beweise". Unhandliche Scud-Raketen müssen mit großen Lastwagen transportiert werden und könnten von der Luft aus fotografiert werden.

Bekanntlich beklagt sich der Libanon über regelmäßige israelische Aufklärungsflüge, die Israel wiederum mit mutmaßlichem Waffenschmuggel rechtfertigt. Beide Seiten werfen sich Verletzungen des Waffenstillstandsabkommens (UNO-Resolution 1701) nach dem Libanonkrieg im Sommer 2006 vor. Obgleich die Israelis abwiegeln und "keinerlei Absichten" hegen, im Sommer einen neuen Krieg starten zu wollen, bereitet sich der jüdische Staat auf die schlimmsten Szenarien vor.

Umfangreichste zivile Übung der Geschichte Israels steht bevor

In der kommenden Woche wird es von Sonntag bis Donnerstag eine landesweite Übung der sogenannten Heimatfront unter dem Codewort "Wendepunkt 4" geben. Es werde die "umfangreichste zivile Übung in der Geschichte Israels" werden. Am Mittwoch um 11 Uhr sollen im ganzen Land die Luftschutzsirenen heulen. "Jeder Bürger ist aufgefordert, sich in die vorbestimmten Schutzräume zu begeben", heißt es in einer Medienkampagne der Militärs. Die Übung simuliert einen Angriff hunderter Raketen auf ganz Israel. Das erklärte ein General, ohne zu sagen, woher die Raketen kommen könnten.

68 Regionalverwaltungen, in denen über 70 Prozent der israelischen Bevölkerung leben, sollen beteiligt werden. Geprobt werden soll auch eine "Cyber-Attacke" auf die elektronische Infrastruktur Israels. Während der Übung werden alle Telefonnetze, das Internet und die Funkverbindungen "zusammengebrochen" sein. So soll geprobt werden, wie diese ohne moderne Kommunikationsmittel zurechtkommen. Nach Angaben der israelischen Tageszeitung "Ha´aretz" habe es während des Gazakrieges vor anderthalb Jahren Versuche "feindlicher Elemente" gegeben, Internetauftritte israelischer Regierungsstellen lahm zu legen, über die wichtige Informationen an die Bevölkerung verbreitet werden. Weiter berichtet die Zeitung, dass es Russland vor seinem Angriff auf Georgien vor zwei Jahren gelungen sei, praktisch die gesamte georgische Internet-Infrastruktur zu lähmen.

Rein defensiv und zum Schutz der Zivilbevölkerung

Wohl nicht zufällig zeigte das israelische Fernsehen eine lange Reportage über übende israelische Soldaten: "Sie trainieren nicht mehr den Straßenkampf, wie zu Zeiten der Intifada, sondern die Eroberung eines libanesischen Dorfes, von dem aus Israel mit Raketen beschossen wurde", erklärte der Reporter, während Soldaten ein Haus stürmten. Auf dessen Treppenaufgang spielten als Zivilisten verkleidete Soldaten die Statisten. Israelische Politiker, darunter der stellvertretende Verteidigungsminister Matan Vilnai, verbreiteten derweil "beruhigende Botschaften" vor allem an die Adresse Syriens. Die Übung "Wendepunkt 4" sei "rein defensiv zum Schutz der Zivilbevölkerung".

Manche Kriege in Nahost waren vorherzusehen und wurden herbeigeredet. Dazu gehört der angekündigte Beschluss der arabischen Staaten, die Gründung Israels 1948 zu verhindern. Jener Unabhängigkeitskrieg Israels "war der einzige Krieg, der jemals gegen eine UNO-Resolution geführt wurde", sagte der Politologe Schlomo Avineri diesem Korrespondenten. Der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser hat zweifellos auch den Sechs-Tage-Krieg von 1967 herbeigeredet. Doch beide Libanonkriege, 1982 und 2006, brachen eher "spontan" aus. 1982 reagierte Israel mit Krieg auf ein Attentat auf seinen Botschafter in London, Schlomo Argov. 2006 beschloss Israel, auf die Entführung von zwei Soldaten bei einem grenzüberschreitenden Überfall mit Krieg gegen die Hisbollah im Libanon zu antworten.

Von: Ulrich W. Sahm (Jerusalem)



19. Mai 2010

Neue Entsalzungsanlage eingeweiht

HADERA (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres hat am Sonntag eine neue Entsalzungsanlage in der nordisraelischen Mittelmeerstadt Hadera offiziell eingeweiht. Die Anlage ist die dritte in Israel und zählt zu den größten der Welt. Sie soll dabei helfen, den Wassermangel in der Region zu beheben und ist bereits seit Januar in Betrieb.

Wie das Nachrichtenportal "Arutz Scheva" berichtet, liefert die Anlage jährlich rund 127 Millionen Kubikmeter Wasser, das sind mehr als zehn Prozent des israelischen Bedarfs. Sie funktioniert mit Hilfe der Umkehrosmose. Die Entsalzung des Meerwassers sei preiswerter, als das Abpumpen und Ausliefern von Wasser aus dem See Genezareth, so Teddy Golan, Chef der Firma IDE Technologies. Das Unternehmen gehört zu den Erbauern der rund 425 Millionen Dollar teuren Anlage.

Präsident Peres erhob während der Einweihungsfeier ein Glas entsalztes Wasser und brachte einen Trinkspruch auf die neue Anlage aus. Bis 2012 sollen zwei weitere Entsalzungsanlagen fertig gestellt werden. Alle fünf sollen dann rund zwei Drittel des nationalen Wasserbedarfes liefern. Israel hofft damit auch auf eine Erholung des vom Austrocknen bedrohten Jordans und des Sees Genezareth.

Von: D. Nowak

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