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letzte Änderung 04.02.2010
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Berlusconi und Israel


Außenpolitik

02.02.10

Berlusconi will Israels Beitritt zur EU


JERUSALEM (inn) - Italiens Premierminister Silvio Berlusconi hat sich für einen Beitritt Israels zur Europäischen Union ausgesprochen. Der Regierungschef war am Montag mit militärischen Ehren in Israel empfangen worden. Zu Beginn seines dreitägigen Besuches sicherte er dem jüdischen Staat seine Unterstützung zu.
Israel gehöre zu den fünf Ländern, die Italien am nächsten stünden, sagte Berlusconi bei einem Treffen mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. "Ihr könnt Euch in jeder Angelegenheit um Unterstützung bei der internationalen Staatengemeinschaft an uns wenden. Das möchte ich Euch versprechen, das ist nicht nur meine Position. Das ist auch die Position der gesamten italienischen Regierung und des Volkes", versicherte Italiens Regierungschef. So lange er in der Politik aktiv sei, sei ein Beitritt Israels in die EU sein größter Wunsch.

Netanjahu bezeichnete Berlusconi als einen der "größten Freunde Israels". Er warnte in dem Gespräch vor der nuklearen Bedrohung durch den Iran. Die Menschheit stehe derzeit ihrem schwierigsten Test seit dem Zweiten Weltkrieg gegenüber. "Die nächste Generation wird lernen, wie Regierungen und Führer während dieser Krise gehandelt haben. Die Führer müssen Entschlossenheit und Mut zeigen, um das Böse rechtzeitig zu stoppen", so Netanjahu. Er lobte den italienischen Regierungschef. Dieser habe eine klare Vision, Entschlossenheit und den Mut eines wirklichen Führers. Man könne nur hoffen, dass sich die Führer der freien Welt gegen die Gefahr vereinen.

Berlusconi war mit acht Ministern in Israel eingetroffen. Bei einem Besuch auf dem Herzlberg in Jerusalem hatte er einen Baum gepflanzt. Später hatte er die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem besucht und dort einen Kranz niedergelegt. Am heutigen Dienstag stehen erstmals gemeinsame Kabinettssitzungen auf dem Programm. Am Mittwoch ist eine Rede Berlusconis vor der Knesset geplant. Diese seltene Ehre wurde bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel zuteil.

Vor seinem Rückflug am Mittwochabend will Berlusconi noch nach Bethlehem zu Gesprächen mit Vertretern der palästinensischen Regierung reisen.

Von: D. Nowak




Außenpolitik

03.02.10

Berlusconi: "Israels Reaktion auf Hamas-Raketen war gerechtfertigt"


JERUSALEM (inn) - Der Goldstone-Bericht will Israel wegen einer "gerechtfertigten Antwort auf die Raketen der Hamas" anklagen. Italien lehne den UN-Report über die Operation "Gegossenes Blei" deshalb ab. Dies sagte der italienische Premierminister Silvio Berlusconi am Mittwoch in einer Ansprache vor dem israelischen Parlament.
"Wir sind stolz darauf, dass Italien wusste, wie es zu handeln hatte, als Haifa, Tel Aviv und Jerusalem bombardiert wurden", sagte Berlusconi laut einem Bericht der Zeitung "Jediot Aharonot" in italienischer Sprache. "Italien ist stolz auf seine vielen Gesten der Unterstützung - wie seine Weigerung, an der zweiten Durban-Konferenz teilzunehmen, die versuchte, Israel mit unerträglichen Anklagen von Rassismus und Gewalt zu teeren."

In der Sondersitzung der Knesset versprach der italienische Regierungschef auch, sich gegen Judenhass einzusetzen: "Wir kämpfen mit Ihnen gegen jeden Fall von Antisemitismus in Europa und der gesamten Welt und werden es weiter tun. Wir werden Ihnen auch in Israels Kampf um Frieden und Sicherheit beistehen und darauf hinarbeiten, dass in Nationen in aller Welt Demokratie entsteht und Freiheit als unveräußerliche Errungenschaft für jeden Menschen verteidigt wird."

Netanjahu: "Italien ist Speerspitze im Kampf gegen Antisemitismus"

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu fand lobende Worte für seinen italienischen Gast: "Sie sind ein mutiger Führer, der Israel beisteht. Israels Bürger sollten das Ausmaß Ihrer Unterstützung begreifen. Unter Ihrer Führung ist Italien zur Speerspitze des Kampfes gegen Antisemitismus geworden. Sie stehen nicht nur vor unseren Feinden und Verleumdern, sondern tragen auch dazu bei, Israel und Europa einander näher zu bringen und Israels Aufnahme in die Union zu fördern. Unter Ihrer Führung hat sich die Freundschaft zwischen unseren Nationen und Staaten entwickelt, und Italien ist einer von Israels engsten Freunden geworden. Aus all diesen Gründen weiß Israel, dass es in Berlusconi einen guten Freund in Europa hat."

Am Ende seiner Ansprache erzählte Netanjahu von einer Italienerin, die sich während des Holocaust auf die Seite der Juden gestellt hatte: "Im Zug auf dem Weg zur Arbeit sah sie, wie ein deutscher Polizist ein jüdisches Mädchen festnahm. Die Frau, die im achten Monat schwanger war, stellte sich furchtlos zwischen die beiden und sagte zu dem deutschen Polizisten: 'Sie können mich töten, aber schauen Sie in die Gesichter der Passagiere. Die werden Sie hier nicht lebend hinauslassen.' Auf diese Weise rettete sie dem jüdischen Mädchen das Leben und entzündete ein Licht der Menschlichkeit in dieser dunklen Zeit, die auf Europa gefallen war. Diese Frau hieß Rosa, und eines ihrer Kinder heißt Silvio Berlusconi."

Berlusconi war am Montag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Israel eingetroffen. Nach seinem Gastvortrag vor der Knesset kam er zum Abschluss mit Präsident Schimon Peres zusammen. Am Abend will er sich in Bethlehem mit palästinensischen Politikern treffen.

Von: E. Hausen






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