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letzte Änderung 20.10.2009
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Älteste hebräische Inschrift entziffert - Fußspuren aus römischer - Künstlich gezeugte Babys haben häufiger Erbschäden - Handschrift deckt Lügen auf

Hintergrund | 16.10.09



Älteste hebräische Inschrift entziffert





"Tue nicht, König, richte oder Richter, Rache, Adam (Mensch) oder Götter, Sklave, Sohn, Minister." Eine wirre Liste mit einzelnen Worten oder ein Befehl auf Hebräisch, auf eine Scherbe mit Tinte vor exakt 3.000 Jahren mit Buchstaben des Ur-Alphabets geschrieben - das ist die älteste jemals entdeckte hebräische Inschrift.

Die Tonscherbe wurde vor einem Jahr auf Tel Kaifa in einer ummauerten Stadt aus der Zeit des Königs Davids gefunden. Am Donnerstag stellten gleich vier israelische Schriftexperten erstmals ihre Versuche vor, die 50 Buchstaben in fünf Zeilen mit einem Trennstrich zwischen den Zeilen zu entziffern. Die Deutung des Textes auf diesem sensationellen Fund war der Höhepunkt eines eintägigen Archäologenseminars in Jerusalem, veranstaltet von der Antikenbehörde und der Hebräischen Universität.



Die Archäologen des historischen Hügels, der auch als erster Beweis für Davids Königreich gilt und auf das Ela-Tal blickt, wo David den Philister Goliath mit einer Steinschleuder getötet haben soll, wie auch die Schriftexperten, die mit der Entzifferung der Scherbe befasst sind, stehen offenbar bei einer ausländischen Fernsehgesellschaft unter Vertrag, weder die Inschrift noch die Umschreibung der Buchstaben zu veröffentlichen. "Die wollten uns daran hindern, die Forschungsergebnisse bei unserer Fachtagung zu veröffentlichen. Aber wir ließen keine Zensur zu", verriet im Privatgespräch einer der Veranstalter.



"Nach den Vorträgen kamen die zu mir und beschwerten sich darüber, dass da ein Journalist alle auf die Leinwand geworfenen Bilder fotografiert habe", sagte er schmunzelnd zu jenem Journalisten. Schon vorher hatte die Sprecherin der Altertumsbehörde dringend empfohlen, zu der auf Hebräisch gehaltenen Tagung zu kommen, "denn die Experten stehen unter Vertrag, mit Journalisten nicht zu reden". Deshalb sei das wissenschaftliche Seminar die einzige Chance, etwas über die Inschrift zu erfahren. Offenbar war sonst kein anderer Journalist im Saal, denn in der israelischen Presse erschien weder eine Abbildung der Inschrift noch ein Bericht über das Seminar.



Eindeutig in Zeit Davids datiert



Die 15 mal 15 Zentimeter große und 6 Millimeter dicke Scherbe mit einem Text in proto-kanaanäischer Schrift (dem Vorläufer aller Alphabete) wurde in einem Zimmer des Kasemattentores der 700 Meter langen Stadtmauer entdeckt. Mit zwei verkohlten Olivenkernen aus dem gleichen Zimmer konnte der Fund mit der C-14 Methode einwandfrei auf die Zeit zwischen 1050 und 965 vor Christus datiert werden. Das ist die Eisenzeit II und entspricht exakt der Zeit des Königs David.



Die Archäologen Saar Ganor und Jossi Gurfinkel behaupteten, dass die befestigte Stadt nicht von Philistern errichtet und bewohnt war, sondern von Israeliten. Der Hügel, von Beduinen bis heute "Chirbet Daud" (Davids Ruine) genannt, könnte mit dem biblischen Schaaraim ("Zwei Tore") identisch sein. "Wir haben bei der Grabungssaison 2009 ein zweites Stadttor entdeckt. Uns ist keine andere Stadt aus jener Periode mit mehr als einem Stadttor bekannt", sagte Ganor. Zu den wichtigeren Kleinfunden zählte Ganor einen Stempel mit der Abbildung eines Löwen, der sich an einen Lebensbaum anlehnt. Die Forscher können diese Abbildung noch nicht deuten.



Die Schriftforscher Chagai Misgav, Ada Jardeni, Aahron Damski und Schmuel Ahituv präsentierten nacheinander ihre Lesart der rund 50 Buchstaben in fünf Zeilen. 30 bis 40 Buchstaben seien "klar", sagt Misgav, und müssten von links nach rechts gelesen werden. Jardeni schlägt vor, den gleichen Text von rechts nach links zu lesen. Achituv glaubt, die Buchstaben - wie bei einem japanischen Text - von oben nach unten lesen zu müssen. Als Argument erwähnt er den Buchstaben "Alef". Der kommt mehrfach vor: aufrecht, auf dem Kopf stehend und liegend. Offen bleibt, ob es ein magischer Text sei, eine Schreibübung, eine Auflistung von Worten, wie es sie auch in der Bibel gebe oder die Vorlage für eine monumentale Inschrift. Jardeni fragte sich, was eine solche Inschrift in einem "privaten Zimmer" zu suchen habe.



Das israelische Publikum konnte problemlos den widersprüchlichen Thesen folgen. Denn die Buchstaben des ältesten Alphabets, aus dem später die lateinische, russische, arabische und griechische Schrift entstanden, sind dem modernen Hebräisch erstaunlich ähnlich. Und die entzifferten Worte versteht in Israel jedes Kind.



Von: Ulrich W. Sahm (Jerusalem)







15. Oktober 2009



Fußspuren von Mosaikkünstlern aus römischer Zeit entdeckt





LOD (inn) - Archäologen haben in der israelischen Kleinstadt Lod mehrere 1.700 Jahre alte Fußabdrücke freigelegt. Sie machten die Entdeckung, als sie ein Fußbodenmosaik entfernten, um es in New York ausstellen zu können.



Das Mosaik ist ebenfalls etwa 1.700 Jahre alt und damit in die Zeit der römischen Besatzung zu datieren. Nach Angaben von Mitarbeitern der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) stammen die Fußspuren von Sandalen in den Größen 34, 37, 42 und 44. "Wir sind sehr aufgeregt", sagte Jacques Neguer von der IAA laut der Zeitung "Ha´aretz". "Es ist faszinierend, ein persönliches Zeugnis von Leuten zu finden, die, gerade wie wir, an genau diesem Mosaik gearbeitet haben. Man kann die Kontinuität der Generationen wirklich fühlen."



Der Mosaikfußboden war bereits 1996 unter einer Straße entdeckt worden. Es wurde jedoch wieder zugeschüttet, weil kein Budget für die Ausstellung vorhanden war. Vor dreieinhalb Monaten wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nun soll es für zwei Jahre in New York ausgestellt werden, wodurch die Altertumsbehörde auch finanzielle Mittel erhält. In dieser Zeit wollen die Israelis in Lod ein kleines Museum für das antike Kunstwerk errichten.



Von: E. Hausen





15. Oktober 2009



Israelische Flagge weht in Abu Dhabi





ABU DHABI (inn) - Im arabischen Emirat Abu Dhabi wehte in dieser Woche zum ersten Mal die israelische Flagge. In der gleichnamigen Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate waren vom Montag bis zum Dienstag zwei israelische Gesandte bei einem Treffen der Mitglieder der "Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien" (IRENA) anwesend.





"Trotz der Tatsache, dass Israel keine diplomatischen Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten hat, wurden die israelischen Delegierten als gleichwertige Mitglieder empfangen, und die israelische Flagge wehte zum ersten Mal in diesem Land", hieß es in einer Erklärung des israelischen Außenministeriums vom Donnerstag.



An dem Treffen nahmen 150 Gesandte aus 70 Staaten teil. Israel wurde durch Avraham Arbiv vom Ministerium für Infrastruktur und Simona Halperin vom Außenministerium vertreten.



IRENA wurde im Januar dieses Jahres in Bonn gegründet, derzeit gehören ihr 137 Staaten an. Ziel der internationalen Regierungsorganisation ist es, die Entwicklung und nachhaltige Nutzung von erneuerbaren Energien weltweit zu fördern. Für den Hauptsitz der Agentur hatten sich auch Bonn und Wien beworben. Beide unterlagen jedoch Abu Dhabi. Die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate hat jedoch nur vorrübergehend den Sitz inne. Dieser soll später in die noch im Bau befindliche Stadt Masdar vor den Toren Abu Dhabis verlegt werden. Masdar soll die erste emissionsfreie Stadt der Welt werden.



Von: D. Nowak









13. Oktober 2009



Studie: Künstlich gezeugte Babys haben häufiger Erbschäden





TEL AVIV (inn) - Kinder, die durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden, haben häufiger Erbschäden als auf natürlichem Weg empfangene. Das geht aus einer Studie des Gertner-Instituts bei Tel Aviv hervor.



Für die Studie wurden rund 9.000 außerhalb des Mutterleibes gezeugte israelische Kinder aus den Jahren 1997 bis 2004 untersucht. Sie wiesen 1,5 Mal so häufig Erbschäden auf, wie natürlich gezeugte Kinder aus den Jahren 2000 bis 2004. Das berichtete der Nachrichtensender "n-tv" am Montag in seiner Internetausgabe.



Die Wissenschaftler um Liat Lerner-Geva hatten die Gesundheit von 9.042 künstlich und 213.737 natürlich gezeugten Kindern verglichen. Berücksichtigt wurden dabei das Geschlecht des Kindes, sowie Unterschiede bei den Müttern im Blick auf Alter, Religion und Bildung. "Gott sei Dank sind Erbschäden relativ selten und auch bei künstlicher Befruchtung ist das Risiko vergleichsweise nur leicht erhöht", zitiert "n-tv" Lerner-Geva.



Auffällig seien besonders Fehlbildungen im Herzkreislaufsystem. Davon seien 2,4 Prozent der Retortenkinder und 1,4 Prozent der natürlich gezeugten Kinder betroffen gewesen.



Genaue Gründe für die Häufung seien bislang unklar. Möglicherweise spielten die Laborbedingungen der künstlichen Befruchtung eine Rolle. Es könne jedoch auch sein, dass Paare, die eine solche Befruchtung benötigten, bereits häufiger medizinische Probleme haben, heißt es weiter.



Laut einer Studie aus dem Jahr 2004 ist in Israel der Anteil der Babys, die außerhalb des Mutterleibes gezeugt werden, überdurchschnittlich hoch. Er betrug damals drei Prozent. Jährlich wurden demnach etwa 7.800 Kinder nach einer künstlichen Befruchtung geboren. Pro Familie übernimmt der Staat zweimal die Kosten für diese Behandlung.



Von: D. Nowak





13. Oktober 2009



Handschrift deckt Lügen auf





HAIFA (inn) - Lügner könnten in Zukunft nicht nur an ihrer Sprache, sondern auch an ihrer Handschrift erkannt werden. Israelische Wissenschaftler von der Universität in Haifa arbeiten derzeit an einem Computersystem, das anhand einer niedergeschriebenen Aussage erkennen kann, ob diese wahr oder gelogen ist.



Für die Untersuchungen wurden mehrere Personen dazu aufgefordert, eine erfundene und eine wahre Geschichte mit einem elektronischen und drucksensiblen Stift aufzuschreiben. Dabei wurde mithilfe eines Computerprogramms festgestellt, dass die Absätze mit den erfundenen Geschichten mit deutlich festerem Druck geschrieben wurden. Auch die Größe der Buchstaben unterschied sich von denen in der wahren Geschichte.



Bei der Analyse untersuchte das Programm unter anderem auch die Schreibgeschwindigkeit, die Unterbrechungen und den Schwung der Schrift.



Die Tests wurden von den Wissenschaftlern Gil Luria und Sara Rosenblum durchgeführt, meldet das Internetportal "Israel 21c". Die Forscher vermuten, dass sich die Schrift beim Verfassen einer gelogenen Aussage verändert, da das Gehirn angestrengter arbeiten muss.



Laut dem Bericht hat die Schriftanalyse gegenüber dem bisherigen Lügendetektor mehrere Vorteile. So sei sie objektiver und nicht von menschlichen Interpretationen abhängig.



Von: D. Nowak



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