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letzte Änderung 02.03.2009
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Özdemir: "Antisemiten missbrauchen Nahostkonflikt"

27. Februar 2009

Özdemir: "Antisemiten missbrauchen Nahostkonflikt"

BERLIN (inn) - Nicht jeder, der über Palästinenser oder Araber spricht, will deren Lebensumstände verbessert sehen. Diese Ansicht äußerte der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, im Gespräch mit der Wochenzeitung "Jüdische Allgemeine".

"Oftmals kommt muslimischer Antisemitismus, wie zum Beispiel auch der linke Antisemitismus, im Gewand der Israelkritik daher, nimmt aber parallel auch Juden in die Verantwortung für das, was man - zu Recht oder zu Unrecht - als falsch an der israelischen Politik empfinden kann", sagte Özdemir. "Dabei sollen alle Juden in eine Art Sippenhaft genommen werden."

Der türkisch-stämmige Politiker sieht verschiedene Muster des Antisemitismus. In manchen Verbänden und Medien gebe es die "intellektuell-verbrämte Form". Da heiße es dann: "Wir haben ja nichts gegen Juden, aber…". Die "vulgäre Form" sei in U- oder S-Bahnstationen anzutreffen, wo Menschen angegriffen würden, die eine Kippa trügen.

"Nahostkonflikt dient als Projektionsfläche für Antisemitisches"

Beim muslimischen Antisemitismus spiele der Konflikt im Nahen Osten sicher eine große Rolle, so Özdemir weiter. "Er dient aber auch als Projektionsfläche für antisemitische Einstellungen und wird oft missbraucht. Denn nicht jedem, der über Palästinenser oder Araber spricht, geht es um die Verbesserung ihrer Lebensumstände. Oftmals ist es auch eine beliebte Ausrede, um das Feindbild Westen und Israel zu kultivieren."

Er hoffe, dass der Konflikt bald gelöst werde. "Aber selbst, wenn eine Zweistaatenlösung Erfolg hat, würden nicht alle verstummen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen."



26. Februar 2009

Professor im Irak bestellt hebräische Bücher

BAGDAD / JERUSALEM (inn) - Ein irakischer Professor hat das israelische Außenministerium um hebräische Literatur gebeten. Er habe die Anfrage vor drei Wochen über die arabisch-sprachige Webseite des Ministeriums gestellt, gab ein Sprecher am Mittwoch bekannt.

Wie Ofir Gendelman von der arabischen Presseabteilung des Außenministeriums mitteilte, will der Iraker seinen Studenten nach eigenen Angaben Hebräisch beibringen. Auch habe er Bücher über Israel angefordert. Über die Identität des Professors machte der Israeli aus Sicherheitsgründen keine Angaben, berichtet die Tageszeitung "Ha´aretz".

"Es gibt eine enorme Unwissenheit in der arabischen Welt darüber, was Israel ist", sagte Gendelman. "Sie wollen einfach mehr wissen."

Laut dem stellvertretenden Dekan, Sadik Abdul-Matalib, hat die Fakultät für Sprachen an der Universität Bagdad eine blühende Hebräisch-Abteilung. Dort gebe es etwa 150 Studenten.

Der Irak hat keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Er hat dreimal Truppen in einen Krieg gegen den jüdischen Staat entsandt und 1991 Scud-Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Rechtlich gesehen befinden sich die beiden Länder bis heute im Kriegszustand. Die einst sehr große jüdische Gemeinschaft im Irak hat vor allem infolge der israelischen Staatsgründung im Jahr 1948 deutlich abgenommen.

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