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indirekte rede
ich habe ein schwerwiegendes problem:

sagt man:
- laut seiner meinung habe er..
- laut seiner meinung hat er...

verwendet man hier den konjunktiv?
weiß jemand die lösung? wenn ja, wo kann man das genau nachlesen?

danke!!
17414295
re: indirekte rede
Hallo, anna,

" ... habe er.." is korrekt.

" ... hat er..." wird auch gesagt und verstanden, is aber unkorrekt.

Nachlesen dazu kannst du bspw. hier:

http://karlsgymnasium.bestnetz.de/Deutsch/sprachlehre/konjunktivregeln.htm

LG - Thomas
17415187
re: re: indirekte rede
Moin!

Wenn durch eine Präpositional-Phrase wie "laut ..." / "... gemäß" / "... zufolge" markiert ist, dass hier jemand anders referiert wird, ist der Indikativ "hat er" völlig unproblematisch. Der Grammatik Duden nennt ihn dann sogar den "Normalmodus" (§768ii) und erwähnt den Konjunktiv I in diesem Zusammenhang gar nicht.

Das Ganze ist meiner Meinung nach teilweise eine Stilfrage. In der Umgangssprache würde doch praktisch niemand den Konjunktiv verwenden - außer, wenn er ganz besonders starke Zweifel an der Wahrheit des Gesagten markieren will. In sehr formellen Texten dagegen wird man eher zum Konjunktiv greifen als in umgangssprachlichen. Ich meine, es geht nicht um ein rein formales Richtig/Falsch, sondern auch darum, was man genau sagen will und auf welchem Stilniveau man sich bewegen will. Oder?

Viele Grüße
Birgit
17417448
re: Moin, Birgit,
is halt meine Schwäche - ich antworte bei der Grammatik so ausm Bauch raus. Funktioniert meistens.
Und bei solchen Begriffen wie "Präpositionalphrase" nehm ich lieber Reißaus. Könnte auch auf Anhieb - so isoliert - nichts damit anfangen. Mut ich deswegen auch andern nicht gerne zu.
Aber es ist schon OK - wie du das machst - es hat Hand und Fuß.
Weil du sagst: Stil - ich verwende gerne gelegentlich den "unnormalen" Modus.
Die deutsche Sprache - sagt man - sei so reich. Aber es liegt oft so viel davon brach. Altes wieder ausgraben - kann ich nur empfehlen. Da kann man so schön jonglieren und variieren. Manchmal wird auch was Neues kreiert - hat schon unser Goethe gerne gemacht.

;) - Thomas
17417843
Och Thomas,
mach doch meine schöne "Präpositionalphrase" nicht zum Monster... ;-) Wenn man sich mal klar macht, dass da eine Präposition am Werk ist, dann weiß man, dass die auch i.a. irgendeinen Kasus herbeizwingt. Und so ein bisschen strukturelles Denken ist meistens wichtig, wenn man eine Sprache als Fremdsprache lernt. Wer ist schon so talentiert, dass er als Erwachsener eine Fremdsprache sozusagen über die Poren aufnimmt?? Ist zwar schade, ist aber leider trotzdem so :-(

Und ein Hoch auf dich, wenn du den Konjunktiv pflegst! Ich bin auch ein Fan davon, aber wir gehören wohl zu einer aussterbenden Spezies. Vielleicht sollten wir vor unserem Untergang noch schnell eine Gesellschaft zur Stärkung des Konjunktiv bilden? Vielleicht als Untersektion der Gesellschaft zur Stärkung der Verben (http://www.soviseau.de/verben/index.php)?

LG Birgit
17418919
...aus'm Bauch raus!
Thomas,
danke für den Tipp: Statt Grammatikbücher zu lesen, sollte ich sie mal ESSEN !!!

;-)
17423103
Stilfrage
moin moin, Birgit,

wenn du die Stilfrage auf Konjunktiv II beziehst, stimme ich mit dir überein (also: ich ließe, statt ich würde lassen)
Bei Konjunktiv I müsste ich heftigst widersprechen. Der falsche Gebrauch desselben hebt nicht das Niveau, sondern führt zur berühmten Verschlimmbesserung.

LG, Bahiano
17423156
re: Stilfrage
Hallo Bahiano,

ja, ich stimme dir zu und auch wieder nicht ganz ;-)
In spontaner Rede kann ja nun alles vorkommen, weil die meisten schneller reden als denken. Aber mir stellen sich auch immer wieder die Nackenhaare, wenn ich in nicht-spontaner Rede, also in Radiobeiträgen usw., höre "Ich würde sein, ich würde haben" ... uaaaaah ... Schauder! Da sehe ich über "ich würde lassen" fast schon mit milder Schicksalsergebenheit hinweg.

Wenn Konjunktiv I ganz "freiwillig" verwendet wird (also nicht in festen Wendungen wie "Es lebe das Brautpaar!"), dann hat er für mich hauptsächlich die Funktion, die Verantwortung für den Wahrheitsgehalt vom Sprecher auf jemand anderen zu übertragen. Und das geschieht oft in Texten, die gern ein bisschen formelhaft sind, oder? Ich denke an Berichte über Politikerreden, diverse Texte im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten usw. Insofern gehört KI in bestimmte Textsorten und auf ein bestimmtes Sprachniveau. So meinte ich das.

Und du hast recht, dass nach "laut/gemäß/..." die Wiedergabe des Gesagten formal keine indirekte Rede ist. Es ist nur von der Funktion her mit der indirekten Rede vergleichbar, weil auch die Präpositionen klar markieren, dass das Folgende nicht die Meinung des Sprechers ausdrückt. - Aber damit komme ich doch klammheimlich und von hinten her mal wieder zu meinem alten Mantra zurück, dass ein bisschen Formalismus bei der Sprachbeschreibung gar nicht übel ist... (von wegen Präpositionalphrasen ;-) Werde nun wohl das Wochenende der Lektüre meiner zuletzt erworbenen Grammatik widmen :-D
Dir/Euch ein schönes!
Birgit
17423907
Re: indirekte rede
Das ist keine indirekte Rede !!!
Die indirekte Rede wird durch ein Verb des Sagens, Meinens, Denkens oder Fühlens eingeleitet und durch ein Komma abgetrennt.
Der Konjunktiv I wird
a) eigentlich ausschließlich in der indirekten Rede verwendet (er sagt, er habe kein Verständnis...)
b) gelegentlich auch in Sätzen verwendet, die eine Aufforderung, einen Wunsch, oder einen Ausruf ausdrücken (Sie lebe hoch! Er ruhe in Frieden)

Da hier weder a) noch b) vorliegt, bleibt "haben" im Indikativ
--> laut seiner meinung hat er...
17423128
 
ich hätte noch eine Frage...

was klingt besser?

Sie hat die Hoffnung auf die Besserung.
Sie hat die Hoffnung auf eine Besserung.
Sie hat die Hoffnung auf Besserung.


danke
17411320
@renia
Also ich finde "Sie hat die Hoffnung auf Besserung" hört sich am besten an. LG
17411366
re: @renia
ich danke dir:)
17418576
Ja, ich stimme L.i.M.ue zu..
es geht auch:
Sie hat Hoffnung auf Besserung.
Sie hat noch Hoffnung auf Besserung.
Sie hat wieder Hoffnung auf Besserung.


Die ersten beiden Sätze hören sich nicht so gut an, sind aber auch nicht total falsch. Hier sind sie ein bisschen abgeändert:
Sie hat immer noch die Hoffnung auf die Besserung ihrer Krankheit.
Sie hat die Hoffnung auf eine Besserung des Arbeitsklimas immer noch als ersehntes Ziel.
Sie hat die Hoffnung auf Besserung ihrer Krankheit nicht aufgegeben.
17411448
re: Ja, ich stimme L.i.M.ue zu..
danke Margitta, du bist immer da, wenn man dich braucht!:)
17418580
Respekt
Das zeigt einmal mehr, wie schwer (und viel zu oft unlogisch) die Deutsch Sprache ist.
Wie kann ich jemandem erklären, warum es "Hoffnung haben", "Ruhe finden", "Rat suchen", etc. heißt (alles ohne Artikel) im Gegensatz zu "einen Ausweg finden", "einen Anreiz brauchen", etc. (alles mit Artikel).
Meinen allergrößten Respekt vor den Menschen, die sich das antun wollen/müssen!

LG, Bahiano
17416640
re: Respekt
Hoffnung ist ein abstrakter Begriff. "Rat suchen" ist ein mit Nomen erweitertes Verb: sie sucht etwas und zwar einen Rat, allerdings keinen konkreten, deswegen kein Artikel. Ruhe ist ebenfalls keine klar definierte Bezeichnung, sobald ein Artikel da stünde, müsste erklärt werden um welche Ruhe es sich handelt. Also: Sie findet die Ruhe, die sie verdient hat. Oder: Sie findet die langsersehnte ruhe.

Im kontrast dazu gibt es bei "Anreizen" und "Auswegen" immer mehrere Möglichkeiten und um zu signalisieren, dass nur eine davon benötigt wird, setzt man einen unbestimmten Artikel davor.

Lyrikus
17417055
Hmm???
Lyrikus,
deine Erklärungsversuche sind für mich nicht ganz nachvollziehbar:
1.) //Hoffnung ist ein abstrakter Begriff// - ja und? Dürfen abstrakte Begriffe keinen Artikel haben?
2. )//sie sucht .. einen Rat, allerdings keinen konkreten// steht im Widerspruch zu deiner Erklärung zu "Anreizen" und "Auswegen". Sie sucht nämlich einen, der ihr weiter hilft.
3.) allgemein: ich sprach nicht ausdrücklich vom bestimmten Artikel!

LG, Bahiano
17427408
re: Respekt
ja, Bahanio, ich stimme dir zu. Ich bin froh, nicht Deutsch lernen zu müssen.... :)
17417545
re: Respekt
Hi,

also ich habe festgestellt bei mir, dass man dies nicht richtig lernen kann. Da gibt's zu viele Ausnahmen. Was mich am meisten den Kopf zerbricht, ist,ob ich einen Artikel bei Substantiven setzen muss , die ganz allgemein Eigenschaften und Gefühle bezeichnen, das ist wirklich zu viel für mich.:) Wenn ich das irgendwie behersche werde, dann kann ich stolz sagen, dass ich die deutsche Sprache richtig beherrsche:) Ich denke, das braucht Zeit bis sich bei mir ein 100% Sprachgefühl entwickelt. Vieleicht nach 10 Jahren Aufenthalt in DE wird es klappen:)
17418524
@renia
Wenn ich nicht gelesen hätte, dass dt. nicht deine Muttersprache ist, würde ich es nicht glauben, Kompliment! Du schreibst besser als so mancher Deutscher!
17425846
 
Danke mars -->( macht mobil bei arbeit sport und spiel)

;)
17411289
:))))
17411299
 
Wenn ich jemenden mitteile welche zeitfrom verwende ich

Ich habe die Unetrlagen hin gesandt oder

ich habe die Unetrlagen hin gesendet?

Danke Lg
17411260
ich würde sagen:
Ich habe die Unterlagen hingeschickt.

Ich habe die Unterlagen zugesandt.

gesendet oder gesandt - es ist beides in Ordnung....
17411269
ach ja, keira..
hinsenden habe ich noch nicht gehört, aber zusenden schon...

Also, du kannst auch sagen:
Ich habe Ihnen die Unterlagen zugesendet.

Lt. Duden wird die Form mit "a" häufiger verwendet.
17411285
Ja, "hingesandt" ist hier korrekt. Ich zitiere aus "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" (auch wenn ich das Buch nicht soooo doll finde):

senden: Das Verb »senden« in der Bedeutung »schicken« wird unregelmäßig gebeugt: Er sandte einen Boten; die Engel waren vom Himmel gesandt worden. Vielen Dank für die Blumen, die du mir gesandt hast.
Das jüngere Verb »senden« in der Bedeutung »ausstrahlen« wird regelmäßig gebeugt: Der Fernsehkanal sendete plötzlich nur noch Wiederholungen; der Funkspruch ist längst gesendet worden. [S. 189]

Ich muss zugeben; bevor ich das las, wusste ich's selbst nicht. ;)

Lieben Gruß,
- André
17412466
 
Der Schreck des Erschreckens
Hallo alle zusammen!
Ich wollte fragen, ob mit vielleicht jemand mal einen Überblick über die Konjugation von "erschrecken" machen könnte. Irgendwie weiß ich manchmal einfach nicht, wie es nun richtig heißt....(obwohl Deitsch meine Muttersprache ist!)
...Heißt es nun erschreckt oder erschrocken oder ist beides falsch...?
Es wäre echt nett, wenn mir da jemand mal aufschreiben könnte, wie es richtig heißt, damit ich es in Zukunft richtig mache!
Ich bin ganz erschrocken (oder erschreckt???)
;) Marie-Sophie
17410243
re: Der Schreck des Erschreckens
es ist beides richtig... :)))

hier kannst du nachschauen:
http://www.cactus2000.de/de/conjd/erschrecken.shtml
17410518
obwohl...nach genauem Hinsehen...
ich würde sagen:
ich bin erschrocken
ich habe mich erschreckt/erschrocken
17410525
re: obwohl...nach genauem Hinsehen...
und hier wird der Unterschied erklärt:

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,314546,00.html

http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1630079,00.html
17410532
hi Nono..
wie soll das denn ein Ausländer kapieren.....?
ohhhhh...
es gibt drei verschiedene "erschrecken"

(at) Marie-Sophie
das ist wirklich nicht leicht.... frag ruhig... :)))
17410540
re: hi Nono..
Sie sollten Grimms Märchen lesen, zB hier: "ach, wie war ich erschrocken und wie war es so dunkel in des Wolfes Bauch". Das prägt sich ein ...
17410693
re: re: hi Nono..
Mein Gott, Nono, was hast du mich jetzt "erschreckt" mit dem bösen Wolf... ;)
So "erschrocken" habe ich mich lange nicht....:)))
17410739
Vielen Dank!!!!!!!!!!!!
Danke euch allen ganz herzlich für die schnellen Antworten!
Ihr habt mir sehr geholfen!

Ich hoffe, in Zukunft erschrecke ich niemanden mehr mit falschem Gebrauch des Wortes "erschrecken"!!
Marie-Sophie
17411304
 
hi, da bin ich wieder mit meinem alten Problem:)

welches von u.g. Sätzen klingt besser oder vieleicht geht es gar nichts?.

1. Er machte den Versuch, das Rauchen abzugeben.
oder
Er machte ein Versuch, das Rauchen abzugeben.

2. Das Kind brauch einen Anreiz zu lernen.
oder
Das Kind braucht Anreiz zu lernen.

3. War das nur eine Einbildung, dass ich ihn gesehen habe?
oder
War das nur Einbildung, dass ich ihn gesehen habe?

Danke in Voraus:)
17409915
Hi!
1. Er machte einen Versuch, das Rauchen aufzugeben.

Ob er nun mehrere Versuche oder nur diesen einen macht, bzw. gemacht hat, musst du wissen. ;)
Aber ich finde, es klingt ein bisschen besser, zu sagen "Er versuchte, ....". Ist auch kürzer.;-)
Außerdem heißt es hier auf-geben und nicht ab-geben ;).

2. Ich würde sagen "Das Kind brauch einen Anreiz zu lernen." klingt besser.

3. Hier finde ich "War das nur Einbildung, dass ich ihn gesehen habe?" besser. Den unbestimmten Artikel für "Einbildung" kann man hier weglassen. Aber vielleicht wäre es auch schöner zu sagen "Habe ich es mir nur eingebildet, dass ...." !? Muss auch jeder selbst entscheiden.
;-) Marie-Sophie
17410221
ich danke dir,ich wollte eingentlich auch "aufzugeben" schreiben!!:)
17411305
hi renata...
da ich weiß, dass du die Sätze mit den Artikeln übst,
schreibe ich dir deine Sätze nochmal original hin:

1. Er machte den Versuch, das Rauchen aufzugeben.
oder
Er startete einen Versuch, das Rauchen aufzugeben.

2. Das Kind braucht einen Anreiz, um zu lernen.
oder
Das Kind braucht Anreize, um zu lernen.

3. War das nur eine Einbildung, dass ich ihn gesehen habe?
oder
War das nur Einbildung, dass ich ihn gesehen habe?

Es gibt geringe Unterschiede in der Aussage der Sätze.... herzliche Grüße, Margitta
17410857
re: hi renata...
danke Margitta:)
17411309
re: re: hi renata...
du machst das schon sehr gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten.... :)))))
17411317
 
Danke ihr habt mir sehr weiter geholfen.
17408407
 
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