ich schreibe in zwei wochen die petron-klausur und bin mir ziemlich sicher, dass ein teil aus der cena drankommen wird.
ich habe auch schon einen großen teil des textes übersetzt, (viele freigelassenengespräche, viele stellen, die trimalcho charakterisieren, tischgesprächte et cetera ... ).
ich bin mir aber absolut nicht sicher, was in der klasur drannkommen könnte, da alles entweder sehr leicht oder aber ziemlich unergiebig (z.b. aufzählung der sternzeichen bei der vorspreise ) ist.
hat jemand von euch, der auch lk hatte, vielleicht eine idee oder -im idealfall- erinnert sich einer noch an seinen klausur text ?
wäre lieb wenn mir jemand einen tipp geben könnte.
vielen dank ersteinmal,
ich weiß nicht ob ich den richtigen link habe, aber die seite zeigt den ganzen petron text an. den habe ich auch schon, ich hab mir dir tusculum ausgabe besorgt.
ich dachte ob irgendjemand ein konkretes textbeispiel kennt, da ich mir, nach dem ich das buch gelesen hatte, nicht vorstellen kann, welches stück daraus drannkommt, da wie ich oben geschrieben habe, die meisten stellen mir sehr leicht (bis auf einige abwandlungen aus dem vulgärlatein) und andere sehr sinnfrei ( wie eben die aufzählungen .. sein erbe, die tierkreiszeichen etc) vorkommen.
deshalb wollte ich wissen ob jemand eine konkrete textstelle kennt, die sich als klausur eigenet.
Ich konnte ja nicht ahnen, dass du gleich die komplette Ausgabe hast und dachte, falls sich keiner meldet, kannst Du selbst noch einmal genauer nachsehen.
Leider kenne ich Petron zu wenig, um Dir einen konkreten Tipp geben zu können. :(
Normalerweise gehört es zusammen. Die esse-Form kann allerdings auch mehrere PPPs abdecken. Oder sie kann vor dem PPP stehen. Es kann durchaus auch ein Nebensatz dazwischen sein; ist aber eher selten.
Kannst Du nicht das Beispiel posten, das Dich so zum Grübeln bringt? Ich habe den Eindruck, Du hast einen Satz mit Partizipialkonstruktion und einem Prädikatsnomen vor Dir, z.B. Cicero semper bonus orator laudatus diu in Graecia erat (Cicero, der immer als guter Redner gelobt wurde, war lange in Griechenland).
schon 2 uhr nachts und ich sitze immer noch fleissig vor meinen unterlagen ;)
ich schreib dir jetzt einfach mal den satz, der mich zum grübeln bringt ...
Hoc dico, hanc ipsam Cecerem antiquissimam, religiosissimam, principem omnium sacrorum, quae apud omnes gentes nationesque fiunt, a C. Verre ex suis templis ac sedibus "esse sublatam" ...
in der Übersetzung dazu wird es mit "weggenommen wurde" übersetzt, also eigentlich wie eine Perfekt Passiv Form...
obwohl es eigentlich keiner PASSIV Form entspricht, weil diese hat ja das Schema PPP + esse :-)
*wirr*
Liebe Gudrun, bist du eigentlich Latein Lehrerin? Oder interessiert dich das einfach so ?! Würd mich mal interessieren, scheinst die ganze Sprache ja richtig gut zu beherrschen :respect:
Da hast Du Dich aber wirklich verwirren lassen!
Von dico ist ein AcI abhängig, der brav mit PPP + esse endet:esse sublatam. Cicero wollte hier das sublatam = gestohlen/entwendet (weggenommen ist viel zu schwach) betonen, deswegen steht es hinten.
Bedenke, welch dramatisches Ereignis er beschreibt: Da hat jemand einen Tempel geplündert! Das müssen alle Zuhörer begreifen.
Um Deine andere Frage zu beantworten:
Ich habe Latein auf Lehramt studiert, dann aber doch lieber keinen Abschluss gemacht. Jetzt gebe ich seit ein paar Jahren wieder Nachhilfe und lerne dadurch Unmengen an Lehrbüchern und Lektüre kennen, was natürlich zur Folge hat, dass ich es recht gut beherrsche. Ich liebe Latein! :)
Hallo, hat die letzte Lateinschularbeit voll in den Sand gesetzt... ;-( Hab am Freitag eine Prüfung. Wenn ich die bestehe bekomme ich noch einen 4er ins Zeugnis. Hab den Angabenzettel mitgehen lassen (psst) und hab die Schularbeit jetzt nochmal übersetzt. Könnt ihr da bitte einen prüfenden Blick darauf werfen, bzw. weil hab ich den dritten Satz nicht geschafft habe, die richtige Lösung verraten? Danke!!!!
Bello acerrimo Masada vastata et Iudaes victis Titus triumphum magnificum egit.
Nach einem äußerst heftigen Krieg feierte Titus einen großartigen Triumph über das zerstörte Masada und die besiegten Juden.
Nave Puteolos appulsa Romam contendid.
Nachdem er in Puteol gelandet war, eilte er nach Rom.
Plurimis magistratibus exercitui fortissimo obviam missis omnes fere homines gratiis actis dis deabusque sacrificaverunt.
…Einige Beamte (3/6 F. Pl.) …geschickt gegen….fast alle Männer dankten dem tapfersten Heer und opferten den Göttern und Göttinnen.
Nihil Romanis pulchrius erat agmine a magistratibus, nobilissimis quibusque equitibus, tibicinibus ducto.
Nichts war schöner als der von einem Flötenspieler geführte römische Festzug von Beamten und deren vornehmsten Reitern.
Iuvit eorum spectaculum videre, ad quod reges multarum gentium Romam confluverant.
Diese freut es, dass Schauspiel zu sehen, zu welchem Herrscher vieler Geschlechter in Rom zusammenflossen.
A quibus hic triumphus splendidissimus maximo studio celebratus est.
Von welchen dieser äußerst strahlende Triumph mit größtem Eifer gefeiert wurde.
Oje! Du kannst doch die Satzteile nicht wild durcheinander würfeln! Die Reihenfolge einzuhalten macht durchaus Sinn.
Stell Dir Partizipial-Konstruktionen zunächst als einfache Aussagesätze vor, aus denen Du anschließend ein Satzgefüge basteln musst.
1. In einem äußerst heftigen Krieg war Massada zerstört worden; und die Judäer waren besiegt worden; Titus hielt einen grandiosen Triumphzug ab. > Nachdem in einem äußerst heftigen Krieg Massada zerstört/verwüstet (worden) war und die Judäer besiegt (worden) waren, hielt Titus einen großartigen Triumphzug ab.
2. Nachdem/als das Schiff in Puteoli angelegt hatte, eilte er nach Rom.
3. deabusque: Was ist das denn für eine Form?! Da wäre es wohl sinnvoller gewesen "omnibus d(e)is" zu schreiben, denn der Dativ Pl. von "dea" lautet ebenfalls "d(e)is".
Nachdem die meisten Beamten dem überaus tapferen Heer entgegen geschickt worden waren und nachdem fast allen Männern gedankt worden war, opferten sie den Göttern und Göttinnen.
4. Nichts war für die Römer schöner als ein von Beamten, gerade den vornehmsten Rittern und von Flötenspielern angeführter Festzug.
5. Es machte Spaß, deren/ihr Schauspiel anzusehen, zu dem die Könige/Herrscher vieler Stämme/Völker nach Rom geströmt waren.
6. Von diesen/ihnen wurde dieser ausnehmend strahlende Triumhzug mit größtem Interesse/Eifer gefeiert.
hey ihr lieben,
hätt da nochmal eine frage zu diesen 2 sätzen.
Ingenui sunt, qui ex matre libera nato sunt: sufficit enim liberam fuisse eo tempore, quo nascitur, licet ancilla concepit. Et e contrario si libera concepit, deinde ancilla pariat, placuit eum, qui nascitur, liberum nasci, quia non debet calamitas matris nocere ei, qui in ventre est.
übersetzung:
Freigeborene sind die jenigen, die von einer Mutter geboren worden sind. Es genügt nämlich, dass sie zu dieser Zeit frei war, in der er geboren wird, obwohl sie als Sklavin schwanger wurde. Und im Gegenteil, wenn sie als Freie schwanger werden würde, und sie als Sklavin gebären würde, dann ist es juristisch anerkannt, dass dieser, der geboren wird, als Freier geboren wird, weil die missliche Lage der Mutter nicht dem schaden darf, der im Bauch ist.
wieso wird hier im konjunktiv übersetzt obwohl es sich in der zeit um perfekt (zb concepit) handelt?!
vielen dank an die/den helferin/er im voraus!
liebe grüße, eure angel
Gute Frage. Ich fürchte, der Übersetzer war des Deutschen nicht ganz mächtig. ;)
Ich hätte das so wiedergegeben:
Und wenn sie im Gegensatz [dazu] als Freie schwanger geworden ist, danach vielleicht als Magd/Sklavin gebiert, ...
Am Anfang hast Du "libera" nicht mit eingetippt:
..., die von einer freien Mutter geboren wurden.
Noch eine Kleinigkeit: Wenn in einem Satz das Demonstrativpronomen is/ea/id vor einem Relativsatz steht (...eo tempore, quo ...), ist es im Deutschen nur ein betonter bestimmter Artikel, also "... zu der Zeit, in der/als ..."
hallo leute,
hab meine latein prüfung bestanden ... knapp, aber immerhin *jupii* ich brauch das dann später ja nie mehr wieder, studier jus und da ist es einfach vorgeschrieben einmal eine prüfung in latein zu machen...
so jetzt wartet noch die mündliche auf mich...
ich hab leider ein problem damit, adjektive und nomen zu unterscheiden, weil es ja meistens die selben endungen hat...
könnt ihr mir da irgendwie helfen?! habt ihr eine idee wie ich das in den griff kriegen könnte?!
Tjaaa, ... pädagogisch wertvoll müsste ich jetzt antworten, dass man das normalerweise gleich mit den Vokabeln lernt, z.B. bei Substantiven servus, -i (= Gen. Sg.-Endung) m. Das sagt Dir, dass Du ein Nomen der o-Deklination im Maskulinum vor Dir hast, denn den Genitiv auf -i gibt es nur in dieser Deklination.
Bei den Adjektiven lernt man z.B. clarus, -a, -um (Endungen des m, f + n) oder tristis, -e (m + f enden im Nominativ auf -is, das Neutrum auf -e). Das gibt es noch die einendigen Adjektive; hier bekommst Du als zweites den Genitiv angegeben (diligens, -ntis), weil im Nominativ alle drei Genera gleich aussehen.
Bei den Adjektiven der konsonantischen Deklination endet übrigens der Ablativ Singular auf -i.
Nun soll es ja vorkommen, dass man nicht alle Vokabeln kennt. ;) Eine kleine Hilfe, die leider nicht zu 100% sicher ist, ist folgende:
Adjektive stehen meistens hinter dem Bezugswort, zählende (so wie multi oder omnes) davor. Ein bisschen unangenehm wird es, wenn das Adjektiv substantiviert wird: Magnus venit = Ein Großer kam/kommt.
Ich hoffe, ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
hallo gudrun,
vielen lieben dank! bin jetzt ein bisschen schlauer!
eine kurze frage hätte ich noch...
bei dem Satz
Omnes populi, qui legibus et moribus reguntur, partim suo proprio, partim communi omnium hominum iure utuntur.
-> lautet die übersetzung: Alle Völker, die durch Gesetz und Sitten geleitet werden, gebrauchen teils ihr eigenes, teils das gemeinsame Recht aller Menschen.
"utuntur" steht doch im passiv, wieso lautet die übersetzung dann "gebrauchen" und nicht "werden gebraucht" ?
liegt das am "deutschen" stil? das verwirrt mich immer :S und dann kenn ich mich gar nicht mehr aus...
Die Übersetzung ist korrekt. uti ist ein Deponens; das heißt, es erscheint nur im Passiv (und das Objekt zu uti steht im Ablativ, aber das nur am Rande), wird aber aktivisch übersetzt.
Diese Dinger erkennst Du an den Stammformen: uti, utor, usus sum = benutzen, ich benutze, ich habe benutzt.
Bei Deponentien muss man ein bisschen aufpassen, wenn die 3. Form Teil einer Partizipial-Konstruktionen ist: sie muss im Deutschen im Aktiv erscheinen - wie immer. :)