im urlaub in frankreich hab ich erfahren, dass die migrosclubschulen kurse für schweizerdeutsch anbieten.
keine ahnung wie das da abläuft, aber ich dachte, würde dich vielleicht interressieren. eventuell haben die material, dass dir weiterhelfen kann.
Die Klubschulen verwenden in allen Kantonen den Mundartkurs für die Kantonshauptstädte Basel, Bern, St. Gallen und Zürich. Man lernt diese 4 Mundarten hören und verstehen. Mundarten auch noch sprechen lernen sollten nur besonders Sprach- und Sprechbegabte.
Servus an Alle. Ich finde das faszinierend, dass es im Schweizerdeutsch so viele Dialekte gibt. wie ist das in der italienischen und französischen Schweiz? Haben die dort auch andere Dialekte wie in Frankreich und Italien?
Lernen die in der deutschen Schweiz Französisch und Italienisch in den Schulen und umgekehrt?
Ich mag übrigens die Flüt. Die Butterstängeli oder mit Käse gefüllt. :-).
Ich kannte eine aus Zürich.
Ich hätt noch eine Frage, ich habe mal im Internet gefunden, dass es in der Schweiz eine Schule für slawische Sprachen geben soll. Kann mir jemand die HP nennen????
Muchas gracias.
Kati die sehr sprachbegabt ist. Jedoch nicht für Dialekte.
Hallo Katharina,
in der italienisch- und französischsprachigen Schweiz verhält es sich ein wenig anders. Zunächst zur ital. Schweiz. So wie in ganz Italien gibt es auch in der Schweiz verscheidene italienische Dialekte und ein alter Mann aus dem Cento Valli spricht nicht gleich wie eine alte Frau aus dem Poschiavo. Aber eben, die älteren Menschen pflegen ihre Dialekte mehr als die jüngeren, ganz im Gegensatz zur deutschsprachigen Schweiz, in welcher alle Generationen ihre Dialekte pflegen. Aber die ital. Dialekte der Schweiz werden wie in Italien mehrheitlich nur noch im privaten Umgang gesprochen. Ansonsten dominiert das normierte Standard-Italienisch.
In der französischen Schweiz sind die Dialekte hingegen noch stärker gefährdet - wie übrigens auch in Frankreich. Hier sprechen wir nicht mehr von einzelnen Dialekten (mit eigener Grammatik und Abweichungen im Vokabular) sondern bloss noch von regionalen Variationen der franz. Standardsprache. Jemand aus dem Kanton Jura hat zwar schon einen "speziellen" accent, dennoch entspricht es weitgehend dem Standardfrazösisch. Lediglich bei der Zählweise setzen sich die Schweizer und Belgier von den Franzosen ab. Sie benutzen (teilweise) noch die älteren Wörter für 70, 80 und 90. (septante, huitante und octante, nonante) Aber diese Varianten sind einfach etwas älter und waren auch in Frankreich noch vor 300 Jahren weit verbreitet. Eigenständige französische Dialekte werden in der Schweiz nur noch von ganz wenigen - älteren - Menschen gesprochen, doch weit weniger als in der italienischsprachigen Schweiz.
Der Vollständigkeit halber sollte aber noch erwähnt werden, dass es noch eine vierte Landessprache in der Schweiz gibt; das Rätoromanische. Diese Sprache wird zwar nur von etwa 60'000 Menschen in verschiedenen Regionen des Kanton Graubündens gesprochen, unterteilt sich aber in sehr unterschiedliche Dialekte, die untereinander kaum verstanden werden. Es gab zwar in jüngster Zeit den Versuch, die Gemeinsamkeiten aller Dialekte zusammenzufassen und in einer Kunstsprache namens "rumantsch grischun" den Leuten populär zu machen. Aber diese künstliche Hochsprache hat nur sehr mässigen Erfolg.
Die SchweizerInnen aller Regionen müssen in der obligatorischen Schulzeit zumindest eine weitere Landessprache erlernen, doch ist auch der Anteil derjenigen, die zwei weitere Landessprachen lernen ganz beachtlich.
Schulen für slawische Sprachen gibt es in der Schweiz nicht nur eine. Einerseits gibt es an den grösseren Universitäten stets Abteilungen für Slawistik, Russistik und Altkirchenslawisch, andererseits bieten auch diverse private Anbieter slawische Sprachen an. (Meintest Du vielleicht die Migros Club Schule?) Die beliebteste slawische Sprache in der Schweiz ist aber sicherlich Russisch, welches auch an zahlreichen Gymnasien als Freifach angeboten wird. Auch ich hatte an einem Schweizer Gymnasium Russisch als Freifach und mehrere Freunde von mir absolvierten sogar eine Russischmatura.
Gruss aus Kopenhagen,
Snorri.
Hallo Katharina,
zum Beitrag von Snorri muss ich leider eine Korrektur anfügen: Ich bin sehr oft in den Centovalli am Jobben und da sprechen die Jungen durchaus auch Dialekt. Die Leute im Dorf sprechen fast nur Dialekt, d. h. auch ausserhalb der Familie.
Ausserdem hat sich die Partei Lega dei Ticinesi, die aus dem Tessin einen eigenen Staat machen möchte, den Dialekt wieder aus dem Dornröschenschlaf hervorgeholt. Es gibt von dieser Partei beispielsweise die Gratis-Zeitung 'Ticino oggi', die an Bahnhöfen aufliegt, die teilweise in Dialekt geschrieben ist.
Alles in allem habe ich im Moment das Gefühl, dass der Dialekt nicht am Aussterben ist, sondern dass die Leute wieder stolzer darauf sind. Ein weiterer Beweis dafür ist, dass erst kürzlich ein Lehrbuch für den Tessiner Dialekt erschienen ist, das eine sehr hohe Auflage erreicht hat.
Hier noch ein paar Charakteristika des Tessiner Dialekts: Als erstes ist auffällig, dass sehr viele französische Wörter vorkommen, d. h. auch nasale Laute und ö und ü.
Im Tessiner Dialekt heisst es beispielsweise: 'ün omn al gheva dö fiö', auf Hochitalienisch würde man 'un uomo aveva due figli' (ein Mann hatte zwei Söhne) sagen. 'Herz' heisst im Dialekt 'kör', ähnlich wie das französische 'coeur', und nicht wie das italienische 'cuore'. Und '500 Schweine' (cinquecento maiali) heisst auf Tessinerisch 'cincen ciün', klingt ja fast wie Chinesisch. ;-) Dann hab ich noch ein schönes Rätsel für euch: El va dent plein e'l vegn fora vöjd. Soll ich einen Preis verlosen für den, der die Lösung weiss? Wie wärs mt einer Reise ins Tessin?
Für die Rechtschreibung übrigens keine Garantie, hab das jetzt nur nach Gehör aufgeschrieben.
Schön zu hoeren, dass die Dialekte im Tessin auch von den juengeren Leuten gepflegt werden. In solchen Faellen freut es mich immer, wenn ich mich irre! Aber Deinen Raetselsatz zu entziffern, halte ich fuer ein Ding der Unmöglichkeit. Spasseshalber werd ich's trotzdem mal versuchen...
Hier ein paar Vorschlaege:
Er geht in die Ebene und kommt draussen in den Wald?
Er hat voll Zahnschmerzen, und deswegen ziehnt man ihn raus?
Ahh, okay, wenn plein "voll" bedeutet, wird "vöjd" wohl vuoto sein...hmmm... und wenn ich "fora" richtigerweise mit fuori uebersetze, dann wird wohl "dent" nicht der Zahn sondern eher dentro sein. Also vielleicht sowas wie:
Er geht voll rein und kommt leer raus? Könnte zum Beispiel auf ein Casino hindeuten. Liege ich total falsch oder habe ich eine Reise ins Tessin gewonnen? Hmm; Reykjavík-Tessin! Das wuerde echt teuer kommen!
Gruss,
Snorri.
'arteni mit niedle'
aus Abländschen
Wer weiß, was das ist und kann es mir ins Hochdeutsche übersetzen?
Bei 'niedle' handelt es sich vermutlich um Sahne oder Rahm,
aber 'arteni' ?
Falls ich den Schweizer Bergkäse gewinnen sollte, der unter den richtigen Einsendern verlost wird, die diese Frage beantworten, teile ich ihn gerne.
Abländschen liegt noch im Kanton Bern, ist aber nah am Kanton Fribourg. Was "Arteni" sind, müsste dir jemand aus dieser Region beantworten, das wird wohl ein Spezialität von dort sein... Mit "Nidle" (oder "Niedle") liegst du richtig, das ist Sahne.
moi zäma!
he, so gail, ha jez gra amol do ina glaugt..isch jo huara gail wia iar eu für dia schaiss schwizersprocha intressiaren;) aber isi i finds gail jo wän der wän, i helfa eu scho schriben aifach,ha jez sowiso no 6 wucha feria und so zimlich nüt z tua
für dia wos intressiart..das isch a püntner dialekt..so nöchi chur;)
jo gäll... esch mega z'gäil, dass es do en schwizerdütschi site get;)... also ich chan euch emfalle au hälfe!! chume eifach us em aargau... aber min dialäkt esch echli es gmesch;)... het chli züridütsch, chli baaslerditsch und glaub no chli anderi arte vo dütsch dinne;)... aber iisi...
Hoi zäme!
Hier ein paar nützliche Links zu Informationen rund um die Schweizer Dialekte und um Mundart im Allgemeinen:
http://www.christoph-merian-verlag.ch/M2_Buecher/D04_BuecherDetail.cfm?BUCH_id=73
(Baseldeutsche Grammatik und Wörterbuch)
http://www.dialekt.ch/default.php
(informative Site für CH-Dialekte! mit weiteren Links und Forum)
http://www.germanistik.unibe.ch/siebenhaar/SiebenhaarFolder/subfolder/Mundartgrammatiken/
(Site von Dr. Siebenhaar, Oberassistent am Institut für Germanistik, Uni Bern, mit Literaturangaben und einem Paper "Mundart und Hochdeutsch im Vergleich" zum Download)
http://www.schweizerdeutsch.net/
(Site des Vereins Schweizerdeutsch, mit Hinweisen zu Grammatikbüchern für Basel, Bern und Zürich)
http://www.ub.uni-konstanz.de/fi/ger/
(Bibliothek der Uni Konstanz, Germanistik, mit Buchlisten Deutsch/Mundart)
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=5593&CategoryID=60
(Artikel aus der Weltwoche über Mundart in der CH)