Habe hier im Forum mal ne Diskussion darüber gelesen. Will hier nicht klugscheißen, aber mein Deutschleher (Prof. phil.) pflegte immer zu sagen:"Wenn's bräuchte gäbe, dann gäb's auch räuchte!"
Oder auch: Im Präteritum ist die Flexion von brauchen im Indikativ identisch mit der im Konjunktiv II !
Es heißt also:"Wenn du nicht so schnell gefahren wärst, dann brauchten wir jetzt nicht zu warten.
Vor allem im süddeutschen Sprachraum wird für das Verb brauchen umgangssprachlich im Konjunktiv II satt brauchte häufig die Form bräuchte verwendet. In der Standardsprache gilt nur die Form brauchte als korrekt.
Leider steht selbst im Bertelsmann: ...brauchte [oder] bräuchte...
"bräuchte" ist Umgangssprache und als Form offiziell im Duden vermerkt und eine Umgangssprache ist bekanntlich die Sprache, die meistens benutzt wird ....warte mal ein paar Jährchen und dann wird "bräuchte" auch als richtig und nicht mehr nur umgangsspr. gelten.
Sprache wandelt sich und passt sich zum Glück an die Menschen, die sie benutzen an und vieles, was früher als falsch und schlecht galt, ist heute richtig. Insbesondere sprachliche süddeutsche "Eigenheiten" werden regelmäßig als korrekte Form aufgenommen :-)).
Wir Schwaben können nämlich alles, und für uns werden sogar die Regeln geändert!
Hmm... ich weiß nicht :-(
Du meinst also, wenn nur genügend Leute lange genug das Falsche machen, wird es irgendwann richtig?
zB:" Ey Alta, isch komm gleisch zu disch nach haus" könnte eines Tages korrekt sein?
Oder haben wir bald offiziell Linksverkehr in Deutschland, weil unsere Autobahnen auf der linken Fahrspur mehr befahren werden als auf der rechten?
Ach und: dann dürfen wir Schwaben uns ja auf den Tag freuen, an dem im Duden "der wo" und "größer wie" steht...
Ja genau, so wird das vielleicht irgendwann mal sein. Es gibt ja schon genug Beispiele: Früher musste man nach wegen zwingend den Genitiv setzen, heute macht das 1. niemand mehr und 2. wird das in den Deutschbüchern auch nur noch am Rande erwähnt und parallel dazu der Dativ angeboten.
Viele Verben werden im Perfekt mit haben gebildet, aber - sofern man Süddeutsche/r ist, darf man mittlerweile auch sein benutzen (oder wars umgekehrt *lach*?).
Die "alten" Formen des Konjunktiv z.B. stünde/brächte etc. kennt oder benutzt fast niemand mehr, vielmehr machten diese Formen "würden + Infinitiv" Platz.
Ich tippe mal, dass es in einigen Jahren richtig ist, im Nebensatz mit "weil" das Verb nicht mehr ans Ende zu stellen "weil das ist eben dann so =))". Außerdem wird auch in der Schriftsprache der Akkusativ wegfallen "Ich habe ein Hund".
P.S: Eins hast du falsch gedeutet. Was ich schreibe ist nicht meine persönliche Meinung, sondern das sind Fakten, die ich beobachte. Ob ich sie gut oder schlecht finde, habe ich nicht gesagt.
...meinen schönen Akkusativ weg!! Oh, Gott!! Mein Akkusativ... *schluchz*
Welch Horrorvision! Dabei stelle ich mir vor, ich müsste meiner Freundindin einen Strauß Plastikrosen schenken, weil es keine echten mehr gibt...
Korrekt wäre: ...ich brauchte deine Hilfe...
Klingt halt voll Scheiße, weil ungewohnt ;-)
Besser: ...ich könnte deine Hilfe gebrauchen...,
dann wird wenigstens klar, dass es um Konjunktiv, und nicht um Präteritum (Indikativ) geht
Soweit ich weiß, gilt der Duden für den gesamtdeutschen Sprachraum... aber ich bin mir da nicht sicher.
Ich kenne auch hier in Leipzig niemanden, der "gewinkt" sagen würde. Aber schon interessant, wie hier aus einem schwachen Verb ein starkes wurde.
Wer weiß, vielleicht sagt man ja auch bald "geschroben" und "propheziehen"? ;)
Tolle Seite: http://www.soviseau.de/verben/
Wenn schon, dann gegrossen und gekossen. Gestorkene Verben im Partizip Perfekt werden ja immer mit -en gebolden. Vielleichte hatte ich das nicht ausreichend erkluren. *ggg*
Hihi, daran könnte sich echt von mir gewohnen werden. =)
- Geht beides und kann dasselbe bedeuten, wobei die erste Variante weit häufiger ist (iSv "etwas ist wichtig, weil ich es wichtig finde").
- "etwas ist für mich wichtig" kann zudem auch noch bedeuten: "etwas ist tatsächlich oder angeblich (evtll. zu meinem Nutzen) wichtig, auch wenn ich es nicht wichtig finde".
bin mir des Öfteren in Deutsch sehr unsicher, kommt wahrscheinlich aus meiner Schulzeit, da wir eine große Fluktuation von Unterrichtenden hatten ,wobei jeder neue Lehrer einen anderer Fehler für wichtiger empfand als sein Vorgänger.
gehört zwar hier nicht her, aber ich benötige eine Internetseite für mathematische Fragen , kann mir da jemand helfen?
Hallo Birgit,
Meine Zweifeln war an der Position des Partizips. Da ich der üblichen Position gewohnt war (d.h, am Ende), hat es mir seltsam vorgekommen, wenn ich es in anderen Position gesehen habe (genau wie im Beispiele). Ich habe im „Duden: Richtiges und Gutes Deutsch“ eine gute Erklärung der Ausklammerung gefunden und jetzt ist mir alles klar . Hier ein kurzer Ausschnitt:
„Unter Ausklammerung versteht man die sprachliche Erscheinung, dass Satzteile oder Nebensätze, die üblicherweise vor dem schließenden Prädikat oder Prädikatsteil stehen, hinter dieses rücken. Sie treten damit aus der so genannten Satzklammer (verbale Klammer) heraus.
Übliche Wortstellung:
Susanne sucht für ihren Freund ein Geschenk aus. Susanne hat für ihren Freund ein Geschenk ausgesucht. ... dass Susanne für ihren Freund ein Geschenk aussucht. Ausklammerung:
Susanne sucht ein Geschenk aus für ihren Freund. Susanne hat ein Geschenk ausgesucht für ihren Freund. ... dass Susanne ein Geschenk aussucht für ihren Freund.
Hi,
Ich habe schon drei mal dasselbe geschrieben, kann aber nichts finden. Wenn es mehrere Male gepostet ist, Entschuldigung :S
Danke schön Peter und Birgit für die Antworten . Ich glaube, dass ich mich falsch ausgedrückt habe. Ich meinte gerade, was Peter gesagt hat. Man stellt das Partizip und nicht das konjugierte Verb am Ende... Naja, Ich wollte das nur aufklären. Was jetzt mich ein bisschen durcheinander bringt, ist was Peter über die ersten Sätze sagt, dass sie nicht richtig sind. Ich habe übrigens noch ein Paar Sätze genau wie diese gefunden.
„Ausgeklammert werden häufig“
Vergleichsangaben mit als und wie
besonders lange Satzglieder präpositionale Ergänzungen und Umstandsbestimmungen.
Er hat lange warten müssen auf ihre Ankunft.
Ich gehe bestimmt nicht spazieren zu so später Stunde.
Aus: Deutsche Grammatik Duden (Die Ausklammerung, Mittelfed)
nee, das hatte ich dann nicht so verstanden, wie du es gemeint hattest ;-) sorry!
Aber auch jetzt bin ich etwas verwirrt, weil ich jetzt denke, du fragst nach der Position des finiten Verbs, stimmt das??? (Das würde mich wundern, wenn ich sehe, wie gut du Deutsch schreibst.)
Aber falls du doch darüber nachdenkst, dann kannst du zu den Grundlagen deines DaF-Unterrichts zurückgehen: Das finite Verb im Hauptsatz kommt in die 2. Position, egal in welchem Tempus der Satz steht.
fragst du, welcher Kasus nach "zu" kommt?
Dann: DATIV
z.B.
"... habe auch zu diesem Thema noch einen Kommentar"
"... habe auch zu ihm / mir / meinem Referat / ... noch einen Kommentar"
"haben" regiert zwar Akkusativ, aber den findest du in meinen Beispielen als "einen Kommentar". "Thema" dagegen wird von der Präposition regiert.
War das die Antwort auf die richtige Frage??
;-) Birgit
Der zweite Satz ist richtig. Bei dem ersten ist aber eigentlich nur falsch, dass man "vorbeischicken" zusammen schreibt (oder zusammenschreibt?), sonst geht er auch.
Ja, ich würde auch sagen, beide Sätze sind grammatisch korrekt - die Schreibung ist eine Frage, welcher Rechtschreibnorm man in diesen Zeiten gerade folgt ;-)
Pragmatisch würde ich aber schon einen Unterschied sehen:
"Bitte schickt sie mir vorbei." halte ich für ...
(1) eine unmarkierte Form der Aufforderung.
(2) höflich ("bitte") und einigermaßen persönlich (durch eine Aufforderung und die Einbeziehung deiner eigenen Person).
"Bitte bei mir vorbeischicken" im Gegensatz dazu halte ich für ...
(1) eine Form, die markiert sein KANN, nicht muss: "Bitte bei mir vorbeischicken." (statt beim Kollegen)
(2) weniger höflich: Es ist nicht unhöflich! Aber es ist eine recht klare, strikte Aufforderung, in der man sich stark auf die Sache konzentriert und die Beteiligten nicht weiter berücksichtigt: Der Leser kommt darin sprachlich nicht vor, die ienzige mildernde Formulierung ist as "bitte", aber auch da streiten sich die Fachleute:
"bitte" ist natürlich einierseits eine Abmilderung einer wenig höflichen Aufforderung: "Bitte holen Sie Ihren Hund da weg!"
Aber "bitte" hat manchmal auch die Funktion, einen normalen Satz oder eine normale Frage zur Aufforderung zu machen, mir fällt leider gerade kein richtig gutes Beispiel ein. In die Richtung geht: "Räumen Sie dann bitte die Sachen weg?" ... das ist ja keine echte Frage, die dem Hörer eine echte Alternative lässt.
Aber die pragmatische Seite einer Äußerung kann man eigentlich nur dann verstehen oder beschreiben, wenn man den Kontext kennt: Wer redet mit wem, warum, worüber, wann, wo usw.?
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn du nur eine kurze Notzi an jemanden schicken willst, dann kannst du beide Formulierungen nehmen. Keine ist unhöflich, aber die zweite finde ich etwas höflicher/netter als die erste ;-)
Birgit