Es gibt eine Stelle in "Zahme Xenien" von Johann Wolfgang von Goethe:
»So sei doch höflich!« - Höflich mit dem Pack?
Mit Seide näht man keinen groben Sack.
Umschreibung: 1) kleine, unbedeutende Zeitung [DUW] 2) schlechtes Schulzeugnis [Kü, S. 13879] 3) ein Schriftstück, das nur Unwichtiges bzw. Unsinniges enthält [Bi]
Historische Analyse: „Käse“ bezeichnete schon ab dem 18. Jahrhundert „Wertloses bzw. Unsinniges“, da er vor allem auf dem Land, als ein billiges, leicht selbst zu zubereitendes Nahrungsmittel galt [Kü, S. 13872] und deshalb nicht viel wert war [Bi]. Im übertragenen Sinn wurde der Ausdruck „Käseblatt“ deshalb auch auf ein Blatt Papier, ein Schriftstück, o. Ä. bezogen, auf dem nur Minderwertiges oder Unbedeutendes zu lesen war [Bi]. - Entstehungszeit: 1) seit dem 19. Jahrhundert [Kü, S. 13879] 2) 1900 ff. [Kü, S. 13879] - Gebräuchlichkeit: salopp [DUW]; abwertend [DUSW]"
"bei der Stange bleiben" bedeutet "nicht aufgeben, weitermachen" (obwohl es Gründe dagegen gibt). Und im Duden steht, dass es von den mittelalterlichen Gefechten her kommt: Ausdruck der Spießfechter, die versuchen, die Waffe des Gegners mit der eigenen zu parieren
"in den Seilen hängen" ... ich denke auch an das Bild von Bergsteigern ... wer da "in den Seilen hängt", der kommt nicht vorwärts und nicht rückwärts, und so ist das, wenn man fix und fertig ist...
;-) Birgit
Inhaltlich geht das sicher in SEHR vielen Zusammenhängen, wo man etwas freiwillig macht: Sport, Politik usw.
Man kann aber wohl nur bei der Stange bleiben, wenn die Aktion (ein Haus umbauen; die Antarktis auf Skiern durchqueren; Latein lernen; Klavier üben, bis man ein bestimmtes Stück spielen kann; ...) nicht sozusagen von ganz alleine und mühelos läuft. Hartnäckigkeit ist schon mit im Spiel.
Und wenn man das sagt, meint man es positiv / anerkennend. Also:
"Max und Moritz begannen für den Marathon zu trainieren. Max gab nach 3 Monaten auf, aber Moritz blieb bei der Stange."
Aber nicht unbedingt:
"Max und Moritz waren Bankräuber. Max zog sich aber nach ein paar Jahren zurück und wurde Biobauer, während Moritz bei der Stange blieb."
"Der Ausdruck kommt vom Militär: Ganz vorne im Trupp wird die Heeresfahne getragen. Je näher also jemand vorne dabei ist, um so näher ist er der Stange. Wer sich verkrümeln will, schaut, dass er möglichst weit nach hinten kommt - weg von der Stange. Nicht zuletzt kennt das Militär - etwa bei Vereidigungen - den Brauch, dass die neuen Soldaten ganz symbolisch gemeinsam den Stiel der Flagge ergreifen - daher auch der Ausdruck "zur Fahne halten""
https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=bei+der+Stange+bleiben&bool=relevanz&gawoe=an&sp0=rart_ou&sp1=rart_varianten_ou
Hallo Jo,
das Zitat ist von Schiller und bedeutet, dass jemand, der die Zeichen seiner Macht verliert, selbst untergeht.
Übertragen heißt es, dass ein kleines Missgeschick große Folgen haben kann.
Im Drama "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua. Ein Republikanisches Trauerspiel" von Friedrich Schiller wird vom Republikaner Verrina der Graf von Lavagna und Haupt der Verschwörung, Fiesco, über eine Klipp ins Meer gestürzt, wobei er ihm nachruft: „Nun, wenn der Purpur fällt, muß auch der Herzog nach! “
Bedeutung: Wenn wir Republikaner den König stürzen, stürzen wir auch den übrigen Adel.
Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, Drama von Schiller, 16. Auftritt.
Die Redensarten "eine Meise haben", "einen Vogel haben", "Mucken haben" (Mücken) und "Grillen haben" (Luther) bedeuten: wechselnde wunderliche Einfälle haben.
Sie kommen aus der Vorstellung, dass bei solchen Menschen Tiere im Kopf nisten.
Auch die Redewendung "jemandem den Vogel zeigen" (= sich an die rechte Schläfe tippen) und ev. sagen: "Bei dir piept's wohl!" bedeutet jemanden darauf hinzuweisen, dass bei ihm ein Vogel im Kopf niste, dass er mit seiner skurrilen Meinung völlig daneben sei.
mal schaun, ob hier irgendjemand eine antwort findet: erst kürzlich hab ich in einer filmrezession gelesen, dass schauspieler xy jeden anderen star darin "an die wand spielt".
jetzt ist diese formulierung kein großes sprichwort, aber eigentlich macht sie überhaupt keinen sinn. es gibt keinen sichtlichen grund warum "(andere) an die wand spielen" = "besser sein als die anderen" bedeuten soll.
du hast was missverstanden: mich interessiert nicht die herkunft, oder der umstand, dass es diese redewendung gibt - mich interessiert die begründung des inhaltlichen zusammenhangs. also: wie kommt es, dass "an die wand spielen" die bedeutung von "besser sein als" bekommen hat...
Hi,
ich denke dies steht in näherem Zusammenhang mit mit dem Rücken zur Wand. Also, daß ich mich nun richtig erkläre...jemand wird an die Wand gespielt und steht dann sozusagen mit dem Rücken zur Wand also sozusagen auf verlorenem Posten.
??? Das käme doch ungefähr hin, als Erklärung.
Ursprünglich bedeutete diese Redewendung, als Schauspieler allein die ganze Bühne zu beanspruchen und die anderen Darsteller zu verdrängen. Heute im übertragenen Sinn: jemanden rücksichtslos verdrängen.