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letzte Änderung 22.11.2006
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Beschneidung (Sünet)

Beschneidung (Sünet)


Die Beschneidung ist ein sehr wichtiger und großer Tag im Leben eines Jungen. Das Alter der Jungen für die Beschneidung lag früher bei ca. 4 bis ca. 12 Jahren. Heute lassen einige ihren Sprössling schon nach der Geburt im Krankenhaus beschneiden.

Die Beschneidungsfeier verläuft eigentlich ab wie eine Hochzeit mit allem drum und dran. Entsprechend hoch sind die Kosten, die dafür ausgegeben werden. Ist eine Familie nicht in der Lage es zu finanzieren, so kann die Beschneidung auch von Angehörigen oder Bekannten übernommen werden. Reiche Leute nehmen sich zusätzlich zu der Beschneidung ihres eigenen Sohnes, auch armen Jungen an, dessen Beschneidung sie dann mit übernehmen.



Der/die Jungen tragen schon vorher eine für diesen Anlass gekauften prächtigen Anzug und lassen sich stundenlang in einem Konvoi durch die Stadt kutschieren. Dabei muss es nicht immer das Auto sein. Ein Kamel oder ein Pferd ist dafür auch geeignet und auch etwas besonderes.

Am Beschneidungstag trägt das Kind dann ein ganz langes weißes Hemd. Dieses Hemd wird auch schon mal vom "Kirve" geschenkt.

In ihrer Art der Durchführung hat sich aber einiges verändert. Heute wird er in der Türkei meist von einem professionellem "Sünetci" oder von Ärzten im Krankenhaus durchgeführt. Das war früher nicht ganz so, allerdings war damals auch ein "Sünetci" die durchführende Kraft. Aber der entscheidende unterschied: Heute bekommen die "Kandidaten" eine Narkose, egal ob zu Hause vom "Sünetci" oder im Krankenhaus! Früher lief es dagegen doch recht brutal ab. Der Junge wurde einfach von dem " Kirve", so nennt man den Mann der den Jungen auf seinem Schoss sitzen hatte festgehalten, so daß der "Sünetci" seine Arbeit beenden konnte. Ein selten blöder Trick war es dem Jungen zu sagen: Bak, bak, kuşa bak!!! ( Schau, schau das Vögelchen!!!). Als ob er nicht wüsste was auf ihn zu kommt! Wenn alles über die Bühne ist, ruht sich der Junge auf einem prachtvoll geschmücktem Bett aus. Die zur Feier eingeladenen Gäste bringen dem Kind als Geschenke Goldmünzen oder Geld in einem Umschlag, den sie unter das Kissen des Kindes schieben. Dann wird gegessen und getanzt.








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