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letzte Änderung 31.10.2008
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Cigerxwîn

Cigerxwîn – Der Dichter der Freiheit

Mein Freund, wirf dich nicht fort

Mein Freund wirf dich nicht fort, ein Leben mit dem Feind ist kurz
Die Hand in der Hand der Feinde, sei es auch eine kurdische, ist feindlich.

Der Feind hat viele Völker mit solchen Tricks unter seine Stiefel bekommen.
Hat er uns nicht auf diese Weise weithin getötet?

Behaltet eure Sache immer im Auge, fallt nicht auf Versprechungen der Feinde herein
Ein Leben unter der Herrschaft des Feindes, auch wenn es sehr lang wäre, ist wie tot


1903 wurde Cigerxwîn als Sexmûs Hesen im Dorf Hesar in der Nähe der Stadt Kercos in Nordkurdistan geboren. Nach dem Tod der Eltern lebte er bei seiner älteren Schwester und wanderte als 11jähriger nach Syrien aus, wo er in der Nähe der Stadt Qamislo lebte und bei Bauern bzw. der Eisenbahngesellschaft seinen Lebensunterhalt verdiente. Mit 18 Jahren begann er Theologie zu studieren und wurde Dorfgeistlicher. Während seines Studiums bereiste er viele Teile Kurdistans und lernte so die Situation des kurdischen Volkes kennen.

Der blutig niedergeschlagene Scheich Said Aufstand 1925 und die überall herrschende Unterdrückung seines Volkes weckten den Patriotismus in ihm und er nannte sich fortan „Cigerxwîn“ (Aus Leid blutendes Inneres).

Seit 1924 schrieb Cigerxwîn Gedichte, die sehr bald politisch wurden. Er griff die feudalen Herrscher ebenso an wie die religiösen, weil sie die Aufklärung verhinderten und deshalb für die Unterdrückung des kurdischen Volkes verantwortlich waren.

Er war politisch aktiv und trat der kommunistischen Partei Syriens, war Vorsitzender des Friedens-Komitees in Cizîr. Er wurde verhaftet und gefoltert. Trotzdem setzte sich weiterhin für den kurdischen Freiheitskampf ein, richtete an der Universität von Bagdad einen Lehrstuhl für nördliches Kurdisch ein und zeichnete für das kurdische Kulturprogramm bei Radio Bagdad verantwortlich.

Er musste1973 in den Libanon auswandern und ging 1979 nach Stockholm ins Exil, wo er am 22. Oktober 1984 starb. Er wurde im Garten vor seinem Haus in Qamislo beerdigt, wo er den größten Teil seines Lebens verbracht hat.

Sein großes Werk umfasst 8 Bände mit Gedichten, ein Wörterbuch der kurdischen Sprache, geschichtliche Werke und Bücher über die kurdische Folklore



Quelle: http://www.iranistik.uni-goettingen.de/Cigerxwin.pdf
Hejaro gebührt mein Dank für den Link

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