Das ist die Antwort auf Beitrag 20085960

Italienische Grammatik

Ich hatte dein vorheriges Posting so verstanden, dass du es unsinnig findest, wenn man Dinge lernt, die nicht einmal Muttersprachler in jedem Fall sicher beherrschen – darauf bezog sich meine Antwort.

„Man muss es halt lernen, wie die Italiener das selbst handhaben.“

Das Problem dabei ist, dass die Italiener selbst das auch nicht einheitlich handhaben. Man selbst kann sich als Italienischlernender – denke ich – im aktiven Gebrauch nur an die „richtige“ Grammatik halten. Verstehen tut man es ja trotzdem, wenn jemand davon abweicht, und das ist doch die Hauptsache.

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La_strega,

Du stellst richtig fest, dass die Italiener das selbst nicht einheitlich zu handhaben scheinen.

Wenn das so ist, dann gibt es doch auch gar keine "richtige Grammatik", die ich lernen könnte.

Und da hast du mein "Posting" schon richtig verstanden: wenn das so ist, wie es zu sein scheint, kann ich das mit den Zeiten "halten wie ein "Dachdecker" oder wie ich das jeweils schon mal aufgeschnappt habe.

Entschuldige, ich habe nur mal nachgedacht.

Viele liebe Grüße aus Köln
JRW

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Hallo JRW,
die Sache mit der Anwendung des "Passato remoto"s ist leider in Italien nicht einheitlich geregelt ;-).

Keine Frage, schriftlich kommt es immer zum Einsatz. Bei mir im Veneto wird es aber in der gesprochenen Sprache wirklich NICHT benutzt. Meine Freundin aus Brindisi dagegen erzählt alles Vergangene im Passato remoto.
Beispiel:
Rosa: "Andai a fare la spesa."
Maluse: "Quando?"
Rosa: "Ieri!"
Maluse: "????"
  
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Ciao Maluse.

Man wird das "Passato remoto" wohl lernen müssen, sonst versteht man ja nie, was deine Freundin mit "andai" genau meint. Ist sie jetzt einkaufen gegangen? Wird sie einkaufen gehen? Möchte sie einkaufen gehen. Das muss man schon lernen.

Was sagt Rosa denn, wenn sie gerade vom Einkaufen zurückkommt?

Schwierig wird ja erst, wenn Handlungen nicht allein stehen, sondern in Nebensätzen erzählt werden:

Wenn ich sage:

"Era un bell'uomo, aveva 35 anni ed era felice fino a tre ore fa, come andava con occhi chiusi nel bosco oscuro, buttava la sua sigaretta nel bosco e scoppiava un incendio."

Wie würdest du das denn erzählen? Im "Passato prossimo",oder es im "Imperfetto" belassen. Oder sagt der Imperfetto eigentlich schon aus, dass das unbemerkt geschehen ist und nichts mehr nachkommt?

Was aber machst du denn, wenn dein nächster Satz lauten würde: "Deshalb hat er jetzt Angst zu einer hohen Freiheitsstrafe und Schadensersatz verurteilt zu werden."

Man kann natürlich sagen, diese Schachtelsätze müssen nicht sein, doch das macht das Problem größer ,statt kleiner, denn dann muss ich mir für jeden Teilsatz die richtige Form überlegen und wie man sie miteinander vermischen kann.

Cari saluti ...

JRW

che ballando con la perplessità

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Mit "richtiger" Grammatik meinte ich das, was in einem guten Grammatikbuch steht. ;-)

LG, Kati

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Hallöchen Kati,

natürlich hast du recht. Was haben wir für eine andere Möglichkeit als aus Grammatikbüchern zu lernen?

Allerdings, ich weiß nicht, ob es dir auch schon aufgefallen ist, du hast schon ganz gut deutsch gesprochen, ohne je in ein deutsches Grammatikbuch gesehen zu haben.

Nämlich bis zu deiner Einschulung und bevor du überhaupt lesen gelernt hast.

"Was lernt uns dat?" würde Lehrer Bömmel aus der Feuerzangenbowle fragen.

Grammatik sind Regeln für gesprochene Sprache und müssen sich dem unterordnen, was und wie die Leute tatsächlich reden.

Die alte Frage, ob erst das Ei da war und dann das Huhn ist hier leicht zu beantworten.

Zuerst gab es doch wohl die die Sprache und dann die Grammatik, oder?

Herzlichst
JRW
  
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