Das ist die Antwort auf Beitrag 19447821

Ich liebe dich

 
dieses Gedankengut ist Dir offenbar näher, als Du es selbst wahrhaben willst:

sagst Du doch - auch in Bezug auf das Kind in Deinem Familienkreis - dass es Dir "um des Kindes willen" lieber wäre, es wäre gar nicht da... und das klingt fast so, als könnte es - durch rechtzeitige Abtreibung - bei anderer Gelegenheit ein Leben als Nicht-Behinderter führen. oder überspitzt gefragt: warum gehst Du nicht hin zu ihm und sagst ihm: "ich sehe, wie sehr Du Dich plagst im Leben, was hältst Du davon, es zu beenden?!"

hinter all dem steckt eine Unfähigkeit, Dinge einfach anzunehmen, wie sie SIND. nein, alles muss perfekt und normgerecht sein, wer nicht nach der Norm lebt - oder leben kann - ist arm dran, und sollte daher besser GAR NICHT sein - zu seinem eigenen Besten, versteht sich.

das sind im Grunde Deine Worte umformuliert und die SIND Nazi-Gedankengut, wobei verschlimmernd noch dazukommt, dass man vorgibt, ja nur das Wohl des Getöteten im Auge gehabt zu haben.

jetzt frage ich Dich: wie "wohl" kann es einem getöteten Lebewesen gehen? wie schlimm und verachtenswert erscheint Dir ein Leben als Behinderter, dass Du ihm den Tod als das geringere Übel vorziehen würdest?
und dass es aber im Grunde die Gesellschaft mit Ihren Idealvorstellungen ist, die einem nicht-normgerechten Kind das Leben schwer macht/-en, wird nicht gesehen.
wenn Du selbst morgen einen Unfall hast (ich wünsche es Dir nicht!!!) und dem schwerstbehindert entkommst, willst Du dann auch kurzerhand euthanasiert werden? - und nein, da ist KEIN (wesentlicher) Unterschied.

wenn Du Dich von all dem jetzt distanzierst: wunderbar! doch solltest Du Dir überlegen wie verstanden werden kann, was Du ach-so-harmlos von Dir gibst.

ich meine: wenn man das Kind haben will, schaut man am besten gar nicht rein in den Bauch und lässt sich überraschen. die nicht-Planbarkeit von diversen Teilbereichen im Leben hat nämlich auch ihren Sinn!
 

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