Für diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort.
http://www.mauriziopistone.it/testi/discussioni/gramm01_d_eufonica.html
Man kann es (noch) so oder so machen. Der Ansatz von Langenscheidt ist für Anfänger ganz hilfreich, denn die Frage "wie klingt es?" legt in diesem Fall die "Regel" fest.
Die "Langenscheidt-Regel" entspricht auch mehreren Regelwerken für Journalisten z. B. auch dem der "Il Sole 24Ore" (immer mit Ausnahmen: "ad esempio" oder "ad ogni" ...).
oder auch der Empfehlung der "Accademia della Crusca":
http://www.accademiadellacrusca.it/faq/faq_risp.php?id=3936&ctg_id=44
Meine persönliche Meinung ist, dass das "eufonische d" (=wohlklingendes d) immer mehr und mehr verloren geht.
Ich erinnere mich auch noch an die "Regel", die James nannte, wie auch Beispiele in der "alten" Grammatik http://www.mauriziopistone.it/testi/sintassi/capitolo127.html
zeigen.
Auch im Diskussionsforum der "Accademia della Crusca"
http://forum.accademiadellacrusca.it/forum_5/interventi/700.shtml
finden sich unterschiedliche Meinungen. Hier kommt z. B. noch ein Element zum Tragen. Die Kakofonie der "Wiederholung":
Man sollte also "ad Adamo" oder "ed educazione" vermeiden.
Was uns wieder zum "Wohlklingen" als "Regel" bringt.
Es gab in der ital. Sprache bereits mehrere Beispiele von eufonischen Elementen, die bereits verloren gegangen sind und die die meisten bereits vergessen haben, deshalb glaube ich, dass auch das 'd' Schritt für Schritt immer mehr und mehr an Bedeutung verliert.
[Für die Verwendung in Verbindung mit "o"/"od"
ist dies bereits ziemlich weit fortgeschritten.]
Hier noch die Beispiele, die bereits komplett in Vergangenheit geraten sind:
eufonisches "r":
sur un albero
Hier auch zur Vermeidung des Aufeinandertreffens zweier gleicher Vokale
eufonisches "i":
in iscuola
Hier zur Vermeidung des Aufeinandertreffens dreier Konsonanten
eufonischer Vokal:
Zur Vermeidung eines Konsonanten als Ende eines "untypischen italienischen" Wortes:
ipsilonne
http://www.etimo.it/?term=ipsilon
Also zusammengefasst kann man sagen:
Es gibt keine Regel.
Es gibt nur Empfehlungen.
Die von Dir genannte Empfehlung ist ganz praktisch, wenn man gewisse Ausnahmen mitnimmt.
(z. B. "ad esempio", "ad ogni", aber "a Adamo" und "e educazione")
Ciao
