Nein. Es sind allerdings beides künstliche Sprachen, wobei Interlingue wirklich kaum bekannt ist, Interlingua dagegen aber schon eher ein bisschen. Interlingue ist auch unter dem Namen "Occidental" bekannt... kannst ja mal bei Wikipedia weiterlesen.
Allerdings ist Interlingue früher entstanden als Interlingua, nämlich in den zwanziger Jahren . Interlingue ist unter dem Namen Occidental von dem Baltendeutschen von Wahl geschaffen worden. Im Unterschied zu Esperanto und Volapük verfremdet Interlingue nicht die bekannten internationalen oder aus anderen Sprachen übernommenen Wörter, sondern passt sie harmonisch ins System ein.
InterlinguA ist ein Art künstliches Esperanto der romanischen Sprachen, während InterlinguE auch Elemente aus anderen europäischen Sprachen wie dem Deutschen oder dem Englischen integriert.
Ich denke InterlinguE ist sicher nicht so bekannt wie Esperanto oder InterlinguA, aber was nicht ist, kann noch werden...
Auf meiner Paukerseite habe ich mal begonnen, die Grundzüge der Grammatik und Aussprache aufzulisten.
Ah, wow, es gibt wirklich noch Menschen, die sich mit Interlingue/Occidental beschäftigen? Alle Achtung!
Bis auf die Sache mit den unveränderlichen Adjektiven ist I/O aber im Vergleich zu Esperanto ganz schön inkonsequent... bei Esperanto mögen die Wörter vielleicht ein wenig fremd aussehen, aber dort kann man von der Schreibweise immer 100%ig auf die Aussprache schließen und umgekehrt — dies ist bei I/O leider nicht der Fall. Und man erkennt bei unbekannten Wörtern die Wortart nicht, was ich auch schade finde...
Naja... ob das Gründe dafür sind, dass Interlingue/Occidental nie eine Plansprache geworden ist, darüber kann man sich ja streiten.
Lernst du Volapük und Interlingua und Interlingue/Occidental nur für dich? Denn mit Anwendung wird's da ja leider etwas schwierig; sogar Esperanto hat mehr Muttersprachler als die größten Schätzungen der Sprecherzahlen bei allen 3 Sprachen zusammen...
Aber bin ja als Espi auch ein bissl vorbeeinflusst... (Interlingua ist mir allerdings immer sehr sympathisch gewesen)
- André
Die Aussprache von Interlingue finde ich durchaus logisch und nicht schwer. Immerhin gibt es keine unsinnigen Sonderzeichen wie im Esperanto. Ob es Adjektive oder Substantive im Interlingue sind, ergibt sich meist zweifelsfrei aus dem Zusammenhang.
Und der große Vorteil bei Interlingue: Auch wenn du es praktisch gar nicht gelernt hast, kannst du praktisch jeden Text verstehen. Das ist bei Esperanto nicht unbedingt möglich. Ganz einfach, da Interlingue Wörter aus anderen Sprachen ins System einfügt. So auch vieles aus der deutschen Sprache.
Volapük hab ich mir mal angeschaut, aber es ist sehr umständlich. Auch wenn die meisten Wörter deutsch oder englisch aussehen.
Interlingua ist auch nicht so schwer, kann ja praktisch jeder Muttersprachler von einer romanischen Sprache verstehen. Fühle ich mich dann doch etwas benachteiligt, auch wenn Interlingua schön klingt.
Irgendwie finde ich es witzig, dass sich ein Projekt wie Interlingue/Occidental wieder über das Internet verbreiten lässt. Bin ja auch erst im Web draufgestoßen.
Ich lerne das alles nur für mich. Aber übers Internet kann man natürlich auch mit anderen interagieren. So gibt es ja Wikipedias in all diesen Sprachen.
Das schöne an all diesen Sprachen ist ja die Übersichtlichkeit der Grammatik, der geringe Lernaufwand und du hast keine Muttersprachler, die ohnehin alles besser können oder wissen...
Naja, die Sonderzeichen bei Esperanto sind genauso schlimm oder nicht schlimm wie bei Tschechisch oder Deutsch. Per Computer geht alles, da gibt's keine Probleme mehr. Aber stimmt schon irgendwie, dass eine internationale Sprache keine komischen Sonderzeichen haben sollte.
Verglichen mit Esperanto hat die Aussprache Occidentals/Interlingues allerdings schon einige Ausnahmeregeln und Sonderfälle. Es wird dort eben nicht jeder Buchstabe immer gleich ausgesprochen.
Das stimmt, das mit dem Verstehen ist wirklich ein Vorteil. Ich kenn das von Interlingua, wir haben in der Uni einen Text bekommen und sollten ihn ohne Sprachkenntnisse übersetzen. Obwohl ich kaum ein Wort Interlingua konnte und die Grammatik auch nicht, hatte ich wenige Probleme damit. Bei Esperanto ist das für einen Außenstehenden nicht gleich ersichtlich, was "kiel", "kvankam" oder "ĉies" heißen soll. Naja. Dafür bieten die Tabellwörter im Esperanto einen anderen Vorteil, nämlich dass man praktisch nur das Schema lernen muss, anstatt 30 oder 40 neue Vokabeln.
Volapük ist wirklich schwer zu verstehen, und die Grammatik fand ich da auch nie einfach. Kennst du übrigens Folkspraak? Das ist ein germanisches Plansprachenprojekt (eigentlich 3, man hat sich noch nicht auf einen "Dialekt" einigen können), das soll sowas wie Interlingua für Leute mit germanischen Sprachen sein, basiert vorwiegend eben auf den skandinavischen Sprachen, Deutsch, Niederländisch und Englisch. Und dann gibt's ja noch Slovio, die slawische Variante davon... ich weiß von einem Tschechen, dass er einen Slovio-Text zu ca. 95% verstanden hat.
Was ich seltsam fand... es gibt die Wikipedia auf Esperanto, Ido, Interlingua, Volapük, dann Interlingue wie du sagst, und ich weiß, dass es sie auch noch auf Novial gibt, eine eher weniger bekannte Kunstsprache... aber die Klingonisch-Wikipedia hat's nicht lange gemacht, sie wurde irgendwann rausgenommen, was ich sehr schade finde. Warum nicht Klingonisch, wenn man es in so vielen anderen Plansprachen und sogar eindeutigen Dialekten ohne geregelte Rechtschreibung erlaubt? Wikipedia auf Bayrisch, Ripuarisch (=Kölsch) und Alemannisch... da lachen ja die Hühner. Von diversen italienischen Dialekten ganz zu schweigen. Neuerdings gibt's WP jetzt auch im sibirischen Dialekt des Russischen. Und dann verbietet man Klingonisch? Na ich weiß nicht... auch wenn's eben keine Internationale Hilfssprache ist... irgendwie trotzdem komisch.
Kennst du übrigens Tok Pisin? Eine Kreolsprache aus Papua-Neuguinea. Sie basiert auf Englisch und hat auch eine sehr einfache Grammatik... macht auch Spaß, das zu lernen. Hab ich mir für nach meinen Prüfungen vorgenommen. :)
Von Folkspraak habe ich nach deinem Hinweis mal etwas recherchiert. Hört sich interessant an, aber leider ist das Projekt wohl nicht recht vorangekommen.
Slovio habe ich mal gehört. Das Projekt scheint sich gut zu entwicklen. Frage mich nur, warum es keine Wikipedia davon gibt. Was hälst du davon Slovio mal bei Pauker mit reinzustellen? Wir könnten Forum und Wörterbuch ja ein wenig füllen. Slawen sind hier eh viele...
Ich glaube dass Problem bei Klingonisch liegt im juristischen Bereich. Habe gehört dass die Produktionsfirma von Star Trek das Monopol beansprucht. Wirkt sich ungünstig aus.
Das mit den Dialekten ist so ne Sache. Aber wenn es den Leuten Spaß macht, was soll es. Nur es gibt halt kein einheitliches Bayrisch oder Österreichisch usw. Und schreiben tut in dem Dialekt eh niemand, nicht mal sogenannte Heimatdichter...
Tok Piksin habe ich auch mal nachgelesen. Auch hier wäre mal zu überlegen, ob du sie mal bei Pauker reinstellen willst.
Ich selbst hab nur mal grob gelesen, wie Slovio so funktioniert... find's ganz nett, aber möchte's nicht selbst lernen (noch nicht?). Wird bei Pauker vielleicht leer bleiben.
Das mit Klingonisch find ich auch mist... es gab irgendwo eine Art "Gesetz", dass eine Sprache nicht "besessen" werden darf. Dies schließt leider keine Kunstsprachen ein.
Ja, für Tok Pisin hab ich auch vor, ein Forum zu gründen, nachdem ich mich ein bisschen mehr damit beschäftigt habe. Vielleicht in einer Woche, wenn ich nicht mehr so viel lernen muss, mal sehen... ist jedenfalls sehr lernfreundlich und lustig.
Leider bin ich meine 1. slawische Sprache (Russisch) grad erst am Lernen. :)
Für Tok Pisin hab ich grad mal ein mäßiges Online-Wörterbuch, ansonsten nur ein paar Bücher, die ich mir ausgeliehen habe. Hier ist das Online-Wörterbuch:
http://www.tok-pisin.com/
Ja, Toki Pona ist lustig! Hatte ein paar Kurse darin und kenne die Erfinderin. :D
Naja, die Sonderzeichen bei Esperanto sind genauso schlimm oder nicht schlimm wie bei Tschechisch oder Deutsch. Per Computer geht alles, da gibt's keine Probleme mehr.
Das stimmt so nicht. Es hakt oft irgendwo, sei es, dass ein Editor aus Versehen in falscher Kodierung abspeichert oder dass irgendwer Texte zur Weiterverarbeitung durch einen Filter jagt, der mit Unikode nicht umgehen kann etc. Solche Probleme hatte ich 2006 ständig.
Verglichen mit Esperanto hat die Aussprache Occidentals/Interlingues allerdings schon einige Ausnahmeregeln und Sonderfälle. Es wird dort eben nicht jeder Buchstabe immer gleich ausgesprochen.
(Auch im Esperanto wird nicht jeder Buchstabe immer gleich ausgesprochen. Aber wahrscheinlich meinst du, dass jeder Buchstabe genau einem Phonem entspricht.)
Wie im Esperanto lässt sich auch aus dem geschriebenen Occidentalwort die richtige Aussprache ableiten.
Was du meinst, ist wahrscheinlich, dass c je nach Kontext "hart" als [k] oder "weich" als [ts] gesprochen wird. Die Regel dazu kennt jeder aus dem Englischen oder Französischen und auch aus deutschen Fremdwörtern, aber auch sonst ist sie nicht wirklich kompliziert: "C wie [ts] vor e, i, y, sonst wie [k]."
Das ist kein großer Akt und kein großes Hindernis. Interessant ist dagegen, herauszufinden, was Wahl denn dazu bewegt hat, diese doppelte Aussprache des "c" einzuführen.
Üblicherweise kriegt man von Esperantisten darauf zur Antwort, das sei sklavische Anbetung des "naturalistischen" Prinzips oder der romanischen Sprachen und sei deshalb schon halb chauvinistisch gegenüber Nichteuropäern.
Das ist Unsinn.
Was gewinnt man tatsächlich, wenn man von dem Dogma der sog. "phonematischen Schreibung" abweicht. Man gewinnt so die Möglichkeit, viele Wörter, die den Leuten schon bekannt sind, in ein regelmäßiges System einzubinden, so dass Lernende, die eben noch keine europäische Sprache sprechen, wesentlich weniger Vokabeln lernen müssen. Man vermeidet so Doppelformen wie z. B. im Esperanto "redakt-" und "redakci-". Der kleine Mehraufwand der doppelten Aussprache des "c" wird vielfach vergolten mit a) weniger Lernaufwand für Personen, die keine europäische Sprache sprechen und b) weniger Lernaufwand für Sprecher europäischer Sprachen, da sie die bereits bekannten Wörter benutzen können ohne (wie im Esperanto) die Zahl der zu lernenden Wortstämme aufzublähen.
Weitere Überlegungen dazu gibts von Wahl selbst:
amor.cms.hu-berlin.de/~h0444wow/odw/odw065.html
und von Pigal:
amor.cms.hu-berlin.de/~h0444wow/odw/odw033.html#a07