Ich habe mögllicherweise wieder mal was über die Schweizer Dialekte herausgefunden. Bin mir nur nicht sicher, ob es auch stimmt. Nämlich dass es im CH-dt. zwei verschiedene i-Laute gibt. Ein helles und ein dunkles i.
a) I biss in en Öpfel
und
b) I ha in en Öpfel ine bisse
Stimmt es, dass das i in (a) heller ist, hingegen in (b) ein dunkleres i, welches schon in Richtung e geht?
biss-bisse.
Falls dies zutrifft, wäre da nämlich eine SEHR alte sprachliche Eigenschaft bewiesen, die sonst nur noch im entlegenen und altertümlichen Isländischen bewahrt ist.
Auch im Isländischen gibt es an diesen Stellen zwei verschiedene i-Laute. Das i in (a) wird als í, und das i in (b) als normales i geschrieben.
Der Vergleich:
(isl. ð entspricht stimmhaftem th, wie in engl. "this")
beissen
CH: I biss, i ha bisse
IS: Ég bít, ég hef bitið
leiden
CH: i lid, i ha glitte
IS: ég líð, ég hef liðið
treiben
CH: i trib, i ha tribe
IS: ég dríf, ég hef drifið
dies gälte dann natürlich nicht nur bei Verben. Nach Vorlage des Isländischen müsste dann jedes í im CH-dt. heller sein als das i.
Also hätten wir helle i's in folgenden Wörtern:
weiss
CH: wiss
IS: hvít
China
CH: China
IS: Kína
aber das dunkle i in
finden
CH: i find
IS: ég finn
Finger
CH: Fingr
IS: Fingur
Ich könnte da noch viele weitere Beispiele geben, aber ich denke, das Prinzip ist erklärt, auch wenn vielleicht nicht ganz übersichtlich.
Aber geht doch mal die Beispiele für's CH-dt. durch und sagt mir, ob ihr da auch zwischen zwei verschiedenen i-Laute unterscheidet.
Mit liiiiieben Grüssen,
Snorri.
