Hab Deinen Beitrag nochm al gelesen... ja schwedische Einstellungen und Sichtweisen... dazu kann man viel sagen... ich habe mich hier im Forum ein paar Mal geaeussert, ebenso im Uebersetzungsforum. Dort findest Du auch Erfahrungen von anderen.
Dann gibt es
http://www.gerster.de/forum/
http://schweden.zusammenbruch.de/
http://www.swedengate.de/sverigemix/
wo Du Leute triffst, die z.T. hier in S wohnen oder gewohnt haben.
Meine Sicht zusammengefasst (auf eine Anfrage):
Wir werden wohl _erstmal_ nicht zurueckgehen; aber nie? Nie ist ein grosses Wort...
Am wenigsten oder zumindest deutlich weniger als erwartet Schwierigkeiten hat mir die Sprache gemacht - und am meisten das, was es an ungeschriebenen Gesetzen gibt, wie man was macht und wie eben nicht.
Und etwas, was ich zuerst gar nicht wahrgenommen habe, und dann fuer ein Problem meiner Stellung als Auslaender gehalten habe:
Schweden sind ja oft sehr freundlich und nett, sehr verbindlich - aber eine Freundschaft aufzubauen in der Bedeutung wie ich es kenne, oder zumindest etwas, was dem naeher kommt, ist mir mit Schweden nicht gelungen, ohne dass ich sagen kann, woran es liegt.
Das habe ich mit einem Arbeitskameraden diskutiert, mit dem ich gelegentlich mal ein Bier trinken gehe; zu meiner Ueberraschung vertrat der die These, dass das den Schweden untereinander ebenso ginge...
Dann etwas, was ich auch zuerst missverstanden habe: ich habe diese vielen Diskussionen, die mit "vi återkommer" enden als Zeichen genommen, dass die Schweden mehr und lieber diskutieren, als man das aus D gewohnt ist. Das hat mich immer sehr gefrustet, weil ich das Gefuehl hatte, es kommt nichts dabei heraus.
Inzwischen sehe ich das ein bisschen anders. Erstens: ich glaube, so gross ist der Unterschied nicht, wie ich ihn am Anfang gesehen habe; nur in D versucht man, ein (Zwischen-)Ergebnis zu erreichen, irgendetwas, womit man weiterarbeiten kann. Hier kann man ohne weiteres ohne ein solches auskommen; die Schweden empfinden das scheinbar nicht als unbefriedigend, sondern als ganz normal.
Zweitens: es kommt was dabei heraus (man haette es fast vermutet; ein Staat funktioniert ja sonst nicht), aber es waechst eher, als dass es erreicht wird, dvs das ganze wirkt etwas ziellos.
Positiv: Jepp, die Landschaft natuerlich, das Wetter mit richtigen Wintern und richtigen Sommern, die freundlichen Menschen (ja das ist positiv; wie sehr, merkt man,
wenn man mit dem Auto oder auch ohne in D war...)
Apropos Wetter: schwieriger als gedacht finde ich die dunklen Winter, das Warten auf den Fruehling (gerade jetzt; meine Frau ist in D zu Besuch und hat zwanzig Grad,
hier sind es 5-6 Grad...) und schoener als gedacht: die hellen, warmen Sommer mit viel Licht, der fast leere Badesee, wo man eben nicht dicht an dicht liegt...
Die Arbeit als psychiatrisch tätiger Arzt, die hier doch um Längen mehr ärztlich ist und weniger mit Polizei, Handschellen usw. zu tun hat (auch wenn das natuerlich v
orkommt)... die kompetenten Mitarbeiter...
Schlechter: der Mangel an Ärzten hier vor allem am Anfang (jetzt scheint das besser zu werden) mit Leasingaerztesystem (das jetzt gluecklicherweise zu verschwinden sc
heint)
Besser: Wohnen im Reihenhaus mit Garten...
Schlechter: Fläktanlage, die ständig Lärm macht...
Mehr fällt mir gerade nicht mehr ein...
//M
