Hierher hat sich Abdel geflüchtet, und hier lebt er, nachdem sein Vater als vermeintlicher Drogenhändler verhaftet wurde.
Die Handlung entwickelt sich in der Folge aus der Retrospektive, die die Stationen von Abdels bisherigem Leben umfasst.
Der Jugendliche, der 1984 als Sechsjähriger seine Mutter durch die Hand marokkanischer Soldaten verliert, schildert zunächst sein Leben als Nomade der Tuareg.
Seine Bildung und seine spanischen Sprachkenntnisse bezieht Abdel aus der umfangreichen Bibliothek des Patenonkels.
Als Angehörige des Nomadenstammes der Tuareg, dessen traditionelle Lebensformen nicht dem Zeitgeist zu entsprechen scheinen, sind Abdel und sein Volk eine verfolgte Minderheit, bedrängt von den territorialen Ansprüchen der Anrainerstaaten der Sahara.
Kurz und unverblümt schildert Abdel die politischen Zustände unter der autoritären Regentschaft des damaligen Königs Hassan II.
In dieser Situation richten sich die Hoffnungen des Vaters und Abdels auf Spanien, dem „paraíso de la libertad“ (14).
Während des beschwerlichen und gefährlichen Weges durch die Sahara und durch Marokko sieht Abdel zum ersten Mal eine Stadt und lernt den Schnee kennen.
Die Überfahrt nach Spanien ist teuer, gefährlich und beschwerlich, findet aber für Vater und Sohn im Gegensatz zu den Mitreisenden ein glückliches Ende.
Es gelingt ihnen, sich vor der Guardia Civil zu verstecken und unbehelligt die Reise in Richtung Cádiz und Málaga fortzusetzen.
Die Erwartungen allerdings, die Vater und Sohn an Spanien knüpfen, werden enttäuscht: „Los españoles son pacíficos, pero tienen un miedo inexplicable a los extraños“ (29f).
Sie finden bezahlte Arbeit und ein Dach über dem Kopf bei dem Bauunternehmer Jorge Meléndez, der ihnen wider besseres Wissen verspricht, sich um Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen zu kümmern.
Auf etwas abenteuerliche Art und Weise gelingt es ihm mit Hilfe der spanischen Geschwister Alicia und Miguel, denen er bei einem Überfall beisteht, die Polizei auf die Spur der Drogenhändler zu bringen.
Die Erzählung endet damit, dass Abdels Vater sich des Dogenhandels schuldig bekennt, weil ihm andernfalls die Auslieferung nach Marokko droht, wo ihn der Kerker erwartet.
Abdel wird in die Obhut der „Servicios Sociales del Ayuntamiento de Málaga“ (7) genommen, der Charo Lafuente angehört, die als Betreuerin dort arbeitet und die das Tagebuch des Abdel einer befreundeten Verlegerin zum Lesen anbietet.