Italienisch

Montag, acht Uhr, der Wecker im Kinderzimmer läutet. Ausgeruht klettert das neunjährige Mädchen aus seinem Bett. Nach dem Frühstück verlässt es ohne Hektik das Haus, mit dem Fahrrad braucht es zehn Minuten zur Schule. Es ist eine kleine Schule, nur 30 Kinder, zwei Klassen. Erst um halb zehn beginnt der Unterricht in hellen Räumen. In altersgemischten Kleingruppen erarbeiten Kinder zwischen neun und 15 Jahren mit zwei Begleitern die Lerninhalte des heutigen Vormittags. Einige präsentieren den erlernten Unterrichtsstoff in Form eines kleinen improvisierten Theaterstücks, andere haben einen Kurzfilm gedreht. Ab 13 Uhr gibt es den Mittagstisch, es wird gegessen, gelacht, geplaudert. Danach geht es in den Garten. Die Nachmittagseinheit dauert bis 17 Uhr, inklusive Hausübung.
So oder so ähnlich stellen sich viele Kinder, Eltern und Lehrer die ideale Schule vor: mit individueller Förderung, auf Interessen und Begabungen der Kinder abgestimmt, in wertschätzender Umgebung. Doch so gestaltet sich die Realität in nur wenigen Schulen. Viele verbinden mit Schule eher Stress in der Früh, Notendruck, starre Lehrpläne und Leistungsbeurteilung, kaum Wertschätzung und wenig Individualisierung. Ein starres System.

Lunedì, sono le otto, suona la sveglia nella stanza dei bambini. Riposata la bambina di nove anni si alza dal suo letto. Dopo la colazione esce di casa senza fretta, ci vogliono dieci minuti per andare a scuola in bicicletta. Si tratta di una scuola piccola, solo 30 bambi, due classi. La lezione non inizia prima delle nove e mezza in stanze luminose. In gruppi piccoli di età mista bambini tra i nove e i 15 anni elaborano il materiale d’insegnamento di questa mattina. Alcuni presentano i contenuti appresi sotto forma di un piccolo gioco improvvisato, altri hanno fatto un film. A partire delle ore 13 inizia il pranzo, si mangia, si ride e si chiacchiera. Dopo si va in giardino. L’unità di pomeriggio dura fino alle 17, inclusi i compiti. Più o meno così tanti bambini, genitori e insegnanti immaginano la scuola ideale: con sostegno personalizzato, adatto agli interessi e agli talenti dei bambini, in un ambiente prezioso. Ma questa è la realtà solo a poche scuole. Tanta gente associano a scuola stress alla mattina, pressioni a causa dei voti, rigidi programmi di studio e valutazione, poco apprezzamento e individualizzazione. Un sistema rigido.

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Hallo Julia!
Mir ist kein Fehler aufgefallen (wobei ich kein Muttersprachler bin). Beeindruckende Übersetzung!
Lediglich das Wort 'Kurzfilm' wurde seinerseits gekürzt auf 'un film'.
Es kann gut sein, dass hier noch eine 'zweite Meinung' kommt.
Ciao, Tamy.

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Vielen Dank!

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Ich bin auch keine Muttersprachlerin und sehe deshalb sicher auch nicht alle Fehler. Grundsätzlich teile ich Tamys Meinung: Das ist eine tolle Arbeit! Aufsätze zum Thema "die ideale Schule" habe ich hier schon öfter gesehen, aber noch nie war einer sprachlich und auch inhaltlich so gut und so angenehm zu lesen, wie dieser.

So, jetzt habe ich mich sehr angestrengt, um doch klitzekleine Fehlerchen zu finden:
- solo 30 bambiNI
- a partire DALLE ore (oder, weil "inizia" folgt, m.E. besser einfach nur "alle ore 13")
- AI talenti
- "in un ambiente prezioso" würde ich nicht im Sinne der deutschen Version verstehen. Mein Vorschlag (ohne Gewähr) ginge eher in Richtung "in un clima di stima e rispetto"
- tanta gente associa
    
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Vielen Dank! Das freut mich sehr :-)

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Nachtrag:

Ich glaube, es ist besser: "realtà IN poche scuole".

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Hallo Julia, ich habe auch noch zwei Kleinigkeiten gefunden ;)

...in Form eines kleinen improvisierten Theaterstücks, andere haben einen Kurzfilm gedreht. / ... sotto forma di una piccola pièce teatrale improvvisata, altri hanno girato un cortometraggio.
Doch so gestaltet sich die Realität in nur wenigen Schulen. / Ma questa è la realtà per sole poche scuole.
Viele verbinden mit Schule eher Stress ... Molti associano a scuola piuttosto stress ...

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Vielel vielen Dank!

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