Dolet mihi, sed...:
Sulla hat recht! Zwar ist unstrittig, daß „nunc“ entstanden ist aus „num“ + Suffix „-ce“, dennoch wird „num“ selbst so gut wie nur in den Wendungen:
- etiamnun
- etiamnunc
und eben in „nunc“ selbst zeitlich verwendet. In der übergroßen Mehrheit der Fälle hat es die Funktion, die Sulla beschrieben hat.
Den letzten Rest von Zweifel, daß es sich bei den von Alex angefragten Sätzchen (die im übrigen stark nach dem „Cursus“ reichen... ;-) ) um „num“ als Fragepartikel (und nicht als Adverb) handelt, ist der Kontext, der eindeutig ein fragender ist (und diesen den Sätzen inhärenten Sinn kann man auch nicht „wegmogeln“, indem man die Fragezeichen wegläßt):
-------------------- Schnipp! --------------------
Num hic mos exemplum humanitatis est?
Num tu hunc morem humanum dicis?
= Ist diese Sitte etwa ein Beispiel für Zivilisiertheit?
Nennst D U diese Sitte etwa menschlich?
-------------------- Schnapp! --------------------
