1. Die Äthiopier und die Inder berichten, die Vögel seien äußerst bunt und unbeschreiblich und besonders der berühmte Phönix Arabiens – vielleicht ist es nur eine Sage – als einziger auf der ganzen Welt kaum gesehen wurde.
2. Er soll von der Größe eines Adlers sein, mit einem Schimmer von Gold um die Schultern, im Übrigen tiefrot, der Schwanz sei blau mit zierenden rosenroten Federn, Hals und Kopf mit einem auszeichnenden Helmbusch aus Flaumfedern.
3. Als erster und sehr gewissenhaft berichtete von ihm Manilius, jener Senator, der ohne Lehrer für sehr große wissenschaftliche Bildung bekannt war:
4. Es sei niemand aufgetaucht, der ihn fressen gesehen hätte, er sei in Arabien dem Sonnengott geweiht und lebe 540 Jahre; wenn er alt werde, baue er ein Nest aus Zimt- und Weihrauchzweigen, fülle es mit Duftölen und sterbe darin.
5. Aus seinen Knochen und Eingeweiden entstehe zuerst etwas wie ein kleiner Wurm, daraus werde ein Küken; es gebe zuerst dem Früheren sein rechtmäßiges Begräbnis und bringe das ganze Nest in die Stadt des Sonnengottes in der Nähe von Panchaia und lege es dort auf einen Altar.
6. Derselbe Manilius berichtet, zusammen mit dessen Lebensbeginn entstehe der Umlauf eines großen Weltjahres und dieselben Anzeichen von Zeit und Gestirnen kehrten zurück.
7. Dies geschehe ferner um die Mittagszeit an dem Tag, an dem die Sonne in den Widder (= Sternzeichen) eingetreten sei; und das Jahr dieser Wende war seinem Bericht nach [das Jahr] 215 unter dem Konsulat von Publius Licinius und Gnaeus Cornelius.
