Das ist die Antwort auf Beitrag 21771163

Bulgarisch

Vladimir Ivanov möchte mit Sicherheit das letzte Weihnachten vergessen. Am 26. Dezember macht er bei der Schlägerei in einer Disko in Gabrovo mit, indem er 5 Mal beim Weltmeister in Ringen Mihail Ganev zusticht. Später ist Ivanov im U-Haft festgenommen worden, wo er die nächsten 44 Tagen verbringt. Seit Anfang letzter Woche ist ihm Hausarrest verordnet worden. Folgendes hat der Angeklagte vor den Journalisten ausgesagt.

-Was ist in jener Nacht passiert?
-Ich möchte nicht über den Vorfall sprechen,das hat mir mein Anwalt geraten. Ziemlich komische Sachen sind vorgefallen. Seit meiner Festnahme bis jetzt sind Dinge passiert, die nicht passieren dürfen. Vieles hat sich verändert. Die Ermittlung neigt sich dem Ende zu. Alle Zeugen wurden befragt. Ich weiß nicht ,was passieren wird.

-Haben Sie die Schlägerei mit der Clique von Misho Ganev angefangen? Wie kam es dazu?
-Nein, nicht ich habe mit der Schlägerei angefangen. Sie haben zuerst zugeschlagen. Das ist alles. Die ganze Schlägerei fing wegen ein harmloses Aneinanderstoßen an.

-Der blutige Zwischenfall ist also wegen einer dummen Lapalie passiert.
-So ist es.

- Warum?
- Einer stand an die Bar, ich bin vorbeigegangen, er ist gegen meine Schulter gestoßen und daher fing die Schlägerei an. Danach bekam ich einen Schlag und so weiter...

- Es hat sich herausgestellt, dass das Messer, mit dem Ganev angestochen wurde, nicht Ihnen gehört. Wessen Messer war das?
-Ich weiß nicht wem es gehört hat. Der Grund ist, dass ich die ganze Zeit lang am Boden saß und nicht gesehen habe, wem es gehört. Keine Ahnung, meins war es nicht.

- Und wie kam es in Ihren Händen?
-Ich möchte nicht darüber reden. Ich habe das bereits bei der Polizei erklärt. Man hat mich mündlich und schriftlich verhört. Nach dem Prozeß wird sich das klären.

- Hat Mischo Ganev aktiv an die Schägerei teilgenommen?
-Ich werde es nochmal sagen- ich lag die ganze Zeit am Boden. Ich weiß einfach nicht wer mich getreten hat und von welcher Seite aus.

- Wann haben Sie erfahren was mit Ganev passiert ist?
-Erst im Nachhinein, als man mich festgenommen hat.

-Es gab eine Version, dass Sie weggelaufen sind und sich in einem Dachkammer versteckt haben. Das heißt, Sie haben gewusst, was passiert ist.
-Viele Medien meinten, ich wäre weggelaufen und hätte mich versteckt. Ich möchte erläutern- ich habe mich zu Hause versteckt, in dem Haus, in dem ich wohne. Wenn ich mich hätte verstecken wollen würde, wäre ich nicht nach Hause gekommen. Ich wäre woanders hingegangen. Man hat vieles erzählt, was nich stimmt.

-Hatten Sie in jener Nacht und am Tag danach Angst um Ihr Leben?
-Ja. Mir ist was vorgeschwebt. Da waren einfach viele Menschen, ich wusste nicht wer das alles ist...

-In Gabrovo redet man davon, dass es zu einem Racheakt kommen könnte. Haben Sie jetzt Angst?
-Ich glaube nicht an so was. ich weiß es nicht...wir werden sehen.

-Von allem, was man gesagt und geschrieben hat, was war Ihrer Meinung nach die größte Lüge? Was möchten Sie berichtigen?
-Dass ich Drogensüchtig wäre. Man hat mich total schlecht gemacht. Man könnte fast meinen, dass ichins Lokal reingegangen bin und alles angefangen hätte. Das hat mich am meisten belastet.Nach meiner Aussage und nach der aller Zeugen weiß die Polizei ganz genau was passiert ist. Das fand ich einfach nicht okay. Für eine Mutter ist es nicht schön, wenn man sagt ihr Sohn wäre Drogensüchtig. Ich weiß es einfach nicht...

- Und warum hat die Polizei und die Medien so reagiert? Haben Sie etwa Michail Ganev dafür schützen wollen, weil er ein Weltmeister ist und seine Autorität schützen muss?
-Die Medien haben den größten Druck ausgeübt, besonders am Anfang, als sie vieles gegen mich geschrieben haben. Man hat mich im U-Haft festgenommen. Ich habe bis dahin nie Probleme in Bulgarien gehabt, zum ersten Mal ist mir was passiert und man hat die stärksten Maßnahmen gegen mich vorgenommen. Das finde ich nciht normal. Ich bin weder Richter noch ein Staatsanwalt. Solche gibt es, die treffen die Entscheidungen. Meine Meinung nach hat man mich mit anderen Augen am Anfang angeschaut.




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-Sie stehen mittlerweile unter Hausarrest. Bedeutet das, dass man mittlerweile ruhiger den Fall bearbeitet?
-Ich kann im Prinzip die Dinge nicht beeinflußen. Ich sitze zu Hause und das war´s. Die Ermittlung neigt sich dem Ende zu.

-Haben Sie mit Mihail Ganev geredet, bevor die Schlägerei anfängt? Gab es Kommunikation unter euch?
-Wir haben nicht geredet.

-Wussten Sie, dass das seine Clique ist? Kannten Sie jemanden von diesen Leuten?
-Nein. Ich kenne ihn bis heute nur von den Fotos in den Zeitungen. Von der Clique kenne ich niemanden.

-Wo tut es Ihnen weh und wo hat man Sie in jener Nacht geschlagen?
-Die meisten Schläge habe ich am Kopf,an die Schulter und in den Rippen bekommen.

-Wo haben Sie Schnittwunden?
-Ich möchte nicht darüber reden, was damals geschah.

- Haben Sie denn Wunden?
-An den Arm, am Schenkel, am linken Schulterblatt. Es sind Fotos gemacht worden.

-Wie viele Personen haben Sie geschlagen?
- Ich kann die genaue Anzahl nicht nennen ausdem einfachen Grund, dass ich am Boden lag und keine Zeit hatte um zu sehen wie viele die sind.
Soweit ich von Anderen gehört habe, sind es 6-7 oder 8 gewesen. Ich weiß es nicht genau.

-Und wie viele haben Sie mitgebracht?
-ich und noch ein Junge, den ich am gleichen Abend kennenlernte. Er hat aber an die Schlägerei nicht teilgenommen. Ich kann ihn verstehen, vielleicht hatte er Angst bekommen, ich weiß es nicht...als ich aufgestanden bin, war keiner da.

-Das heißt, sie wurden von 8 Personen geschlagen.
-Ich wurde von einer Gruppe geschlagen.Kann die genaue Anzahl nicht benennen. Ich sagte Ihnen ja - ich war am Boden und habe Sie nicht abgezählt.

-War Ganev unter der Leuten , die Sie geschlagen haben?
-Das kann ich nicht sagen.

-Was bereuen Sieammeisten?
-Am meisten bereue ich, dass ich an jenem Abend rausgegangen bin. Das habe ich eigentlich nicht geplant, wollte zu Hause bleiben, mit meiner Familie. Ich weiß einfach nicht, warum ich rausgegangen bin. Dasbereue ich am allermeisten.Das war ein Abend, an dem ich nicht weggehen hätte sollen.

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Danke Irini, deine Hilfe ist toll! Einfach grossartig, danke danke danke..

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