meiner Meinung nach - die aber niemanden wirklich interessieren dürfte - ist die deutsche Sprache an sich nicht von dem, was Sprachwissenschaftler als Verfall zu bezeichnen belieben, sondern einfach nur von dem, was einer lebendigen Sprache nun halt "passiert", wenn sie angewendet wird: dem normalen Wandel der Zeit", beeinflusst ... nicht toll für die, die sich grad damit herumschlagen dürfen/müssen/können/wollen, aber genial für die, die nach uns kommen und sich über den Sprachwandel auslassen und ihre Dissertationen darüber verfassen dürfen ;-) "Ruhrpott im Wandel der Zeit"... ich seh die Überschrift schon vor meinem geistigen Auge!
Was die Frage der "eindeutschung" betrifft...: nun ja, es gibt der Wörter vieler und die Liste wird nicht enden... "gecanceled" gehört zu meinen absoluten "SCHREI"-Wörtern...
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich Menschen, die sich gerne der deutschen Sprache bedienen, sich ihrer erinnern werden - und sie pflegen werden, ob denn auch eines andersprachigen Einflusses sie sich eventuell ergeben muss...
Ich würde es weniger als "Eindeutschung" sehen, denn als eine "Verenglischung". In einer Eindeutschung sehe ich nämlich eine Bereicherung der deutschen Sprache, wogegen die Verenglischung lediglich von Dummheit, Geltungsbedürfnis und Faulheit zeugt. Die deutsche Sprache ist wunderbar, es ist wirklich nicht notwendig Anglizismen einzubringen, nur weil sie "cool" ;-) oder "international" klingen.
p.s.: mein absolutes Hasswort: "outgesourced"...oder noch eine schlimmere Variante: "ougesourc(e)t"
ich glaube ich versteh' was Du mit ''Verenglischung'' meinst
aber.....das mit der Faulheit z.B....das passiert auch andersherum...
z.B. Sachen wie ''so'n'', ''so'ne'' etc. z.B.: ''das ist so'ne Sache''... hat das nicht was mit Faulheit zu tun?
Sprachwandel allgemein passiert auch oft wegen Faulheit....wie Rudi Keller (in dieser Link da) sagt....vielleicht wird irgendwann ''so'n'' etc. im Duden stehen...bzw. was er sagte war, dass die Fehler von Heute, die ''Regeln'' von Morgen sein können
...hmmm.... ich sehe da doch einen großen Unterschied. Eine Zusammenziehung wie "so'n" enstammt einfach der gesprochenen Sprache und ist in der (gehobenen) Schriftsprache sowieso verpönt.
Die von mir angesprochene Faulheit bezieht sich auf eine Faulheit im Denken. Anstatt die korrekten deutschen Termini zu verwenden, werden die englische Begriffe kritiklos unter unsere Sprache gemischt. Dass dies in Ermangelung eines präzisen deutschen Begriffs in bestimmten Fachbereichen passiert ist (Trendsport, Musik, etc.), ist noch nachvollziehbar. Wenn es jedoch entsprechende deutsche Begriffe gibt, zeugt die Verwendung der englischen Worte einfach nur von der Verarmung der deutschen Sprache und (sehr oft) von einem übersteigerten Geltungsbedürfnis des Schreibers/Sprechers bzw. auch des Umfeldes in dem er sich bewegt, da mit der Verwendung englischer Ausdrücke eine unmittelbare (Pseudo-)Internationalisierung verbunden ist.
Deshalb: Wir sprechen (Bundes)Deutsch, Österreichisch oder Schwiizerdütsch - wenn man Englisch sprechen will, gibt's ja viele Möglichkeiten: Großbritannien, Australien, die USA, etc.
das Eine ist die Sache mit: geräuchlich im Alltag = die sich wandelndende Sprache.
das Andere ist die Schriftsprache ... welche der sich sehr schnell wandelnden gesprochenen Sprache meilenweit hinterher hinkt... und die deren Vorsprung in ihrem ganzen Leben garantiert niemals aufholen wird! (auch nicht, wenn es jemals sowas wie "Galaktisch" als Sprache geben sollen sollte.)
Nur mal so nebenbei... es gibt da so nette Leute - sprachbegabte - Visionäre - Lehrer.... einer von ihnen stellte folgenden Text ins Inet:
"Why lose time and energy saying 'the committee that takes care of negotiations concerning the truce' when you can use a simple little word like 'aseleponeuvottelutoimikunta?'"
nicht immer liegt in der Kürze die Würze... aber oftmals vermisse ich die Würze (nicht nur in der K... ;-) ) und oft frage ich mich, warum sich Mensch als das, was er ist/darstellt .. dermaßen "gängeln" lässt...
hab heut ne (ja, schreibfaul!) Werbung von 2008 Einsendeschluß gefunden.... so viel zum Thema: aktuell *lmw*
Das Standarddeutsch ist schriftlich und mündlich natürlich gleich. Es gibt keine "Schriftsprache". Ihr Text ist übrigens alles andere als korrektes standarddeutsch.
darling (kullanmuru heißt doch darling oder :-)...)
was ich festgestellt habe (ein bisschen Erfahrung mit der deutschen Sprache habe ich), ist, dass man als Nicht-Muttersprachler eine Sprache (hier die deutsche) anders wahrnimmt als ein Muttersprachler...
dass Ihr manche Sachen nicht gut findet, ist nachvollziehbar
ich z.B....meine Muttersprache ist Portugiesisch (die brasilianische Variante) und ich seh so Sachen z.B., was Fremdwörter angeht, das Wort ''blackout'' im Portugiesischen wird so geschrieben: ''blecaute'' (die Orthografie wurde angepasst), wenn man als Brasilianer keine Ahnung von Englisch hat, merkt man gar nichts, wurde vielleicht sogar sagen, dass das ein portugiesisches Wort ist. Ich z.B. finde diese Schreibweise eher lustig...
was die deutsche Sprache angeht...Sachen wie ''gecanceled'' hat doch style :-)....
das ist aber eher eine Sache von ''Zielgruppe'' oder so was....bzw. bestimmte ''Szenen''.. irgendwelchen Musikszenen oder so....oder sagen wir lieber ''Milieu''
und jeder hat seine Art und Weise sich auszudrücken..
guck Dir mal die ganze Kosmetikbranche..wieviele Fremdwörter die da benutzen, um deren Produkte zu vermarkten... ''anti age'' und Zeugs :-)....und das hat einen Wirkung....
klar wird man als Nicht-Muttersprachler einen Text ganz anders wahrnehmen als jener.
"milieu" kommt aus den 60´ern und ist ein fest verbundener Bestandteil mit BB (wenn Du jetzt an Boris Becker denkst, bist Du definitiv zu jung *lmw*)
Und ansonsten: jede Generation hat ihre eigene Definition von was-auch-immer... wenn ich nur mal überleg,wie meine Mutter geschaut hat bei dem Lied "Geil"....