Also -- ich hoffe, ich kriege das noch zusammen... Das hebräische Alphabet ist eine Konsonantenschrift, eigentlich gibt es da keine Vokale/Selbstlaute, mit zwei Ausnahmen: Yod kann sowohl den Vokal i als auch den Halbvokal j bezeichnen; Vav kann den Konsonanten v/w und die Vokale o/u bezeichnen. (Aleph hat nicht den Lautwert /a/, wie ich der Kürze halber weiter oben geschrieben habe, sondern ist stumm oder genauer: kennzeichnet einen Stimmabsatz/Knacklaut/glottal stop, ebenso wie heutzutage meistens der Buchstabe Ayin.) -- Alle anderen Vokale (o und i manchmal auch) werden nicht geschrieben, sondern nur bei Bedarf durch Punktierung angezeigt -- sogenannte Nikkud/Niqqud oder manchmal im Plural Nikkudot/Niqqudot; das sind Punkte und Striche um den Buchstaben, nach dem sie gesprochen werden, herum. Du siehst sie zum Beispiel auf der von dir genannten Seite -- beim Wort Shlomit gibt es vier Nikkudot: der Punkt rechts oben auf dem ersten/rechten Buchstaben Shin bedeutet Aussprache als "sch"; die zwei untereinander stehenden Punkte darunter bedeuten "ohne Vokal", also mit dem folgenden "l" einfach nur "schl" usw.
Vokale im Anlaut brauchen einen Trägerkonsonanten, also einen an den die Nikkud gehängt werden (oder eben auch nicht). Bei A ist das meistens das Aleph (manchmal aber auch Ayin), bei I ist das entweder bloßes Yod, oder Aleph+Yod, bei O ist das Aleph oder Aleph+Vav etc.
Bei Alfons wird einfach Aleph=A gesetzt. Bei Ingrid könnte man das Aleph eigentlich weglassen (man denke an das Wort "Israel", das mit Yod anfängt), aber ich verlasse mich da auf Wikipedia. Schließlich handelt es sich um nichthebräische Namen, die eben transkribiert werden müssen; und bei bekannten Namen hat sich eine Schreibweise eingebürgert, so unlogisch sie im Vergleich mit derselben Lautung in anderen Wörtern auch sein mag.
Ja, die Antwort ist mehr als super! :) Man merkt, dass du dich sehr gut auskennst. Trotzdem hätte ich noch eine Frage, da es ja ein Tattoo werden soll. Muss ich das einfach fragen :D Wie sicher bist du, dass es wirklich so richtig ist? Eigentlich schon sehr oder? :)
Ich bin mir bei der Schreibweise sehr sicher. Aber...
"...da es ja ein Tattoo werden soll". Das hast du bisher nicht erwähnt, sonst hätte ich dich schon vorher gewarnt, naja, sagen wir: darauf hingewiesen, dass das Tätowieren (jeglicher Motive) für Juden/Jüdinnen verboten ist -- ein religiöses Verbot, das natürlich auch oft missachtet wird. Ich nehme an, dass du kein Jude bist. Dieses Verbot gilt daher für dich nicht. Nichtsdestotrotz: wenn du in Israel mit einer sichtbaren hebräischen Tätowierung rumläufst, wirst du vermutlich doppelt böse Blicke ernten. Wie 'heftig' die Reaktionen sind, kann ich dir nicht sagen; ich habe damit keine Erfahrung. Aber ich wäre da sehr vorsichtig.
Such mal im Internet nach den Begriffen Tätowierung/Judentum. Das Verbot (in der Torah expressis verbis ausgesprochen) hängt natürlich mit dem jüdischen Glauben zusammen, nach dem der Mensch seinen Körper vom Schöpfer nur als Leihgabe bekommen hat und ihn nach dem Tod unversehrt wieder zurück geben muss. Man könnte sagen (das ist aber meine Interpretation), dass durch eine Tätowierung sozusagen der Vorwurf gegen Gott erhoben wird, der menschliche Körper, Gottes Werk, sei unvollkommen, und das kommt einer Gotteslästerung gleich.
Das solltest du jedenfalls wissen, bevor du dir hebräische Wörter tätowieren lässt.
Ich danke dir sehr für diese Info! Wirklich!
Ich habe zwar nie vor nach Israel oder so zu reisen, aber da ich sehr großen Respekt vor so etwas habe, werde ich mir kein Tattoo in dieser Form stechen lassen. Es ist zwar schade, aber es gibt wichtigere Dinge, wie ich denke. Also trotzdem nochmal vielen Dank für deine Mühen! Hast mir auch so sehr geholfen!
DANKE!