Das ist die Antwort auf Beitrag 21106436

Italienisch

Ciao Margitta,
ich weiß nur, dass im Moment bei uns in diesem Zusammenhang immer vom "Videobeweis" (hast du ja schon geschrieben) die Rede ist. Ich würde es in diesem Fall so übersetzen.
PS: Ich bin gerade bei unseren westlichen Nachbarn. Hier ist schon alles Oranje ;))
  
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Ciao wollemaus,

bis hinunter zur 3. Liga werden heute die Fußballspiele aus allen denkbaren Blickwinkeln auf Videoband aufgezeichnet.

Bei solch einem WM-Spiel können leicht 8 oder 10 Kameras das Ganze aufnehmen. Im Übertragungswagen vor den Toren des Stadions sitzen der Regisseur, der Bildmischer, eine Cutterin usw.

Die entscheiden welches Bild auf den Sender geht und von den Zuschauern gesehen wird. In der Regel werden die übrigen nicht verwendeten Kamerabilder auf Profi-Videorekorder aufgezeichnet und stehen, so sie denn braucht werden, zur Verfügung.

Der Videobeweis könnte so funktionieren, dass sich an der Mittellinie ein Fernsehgerät befindet. Wenn der Schiedsrichter der Meinung ist, diese Szene möchte er vor seiner Entscheidung noch einmal sehen, dann pfeift er das Spiel ab, geht zum Fernseher an der Mittellinie und lässt sich die Szene aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen.

Wenn es eine Großprojektion im Stadion gibt, dann könnte man die Erläuterung des Schiedsrichters auf den Stadionlautsprecher schalten, denn eines weiß ich aus eigener Erfahrung: Die Leute glauben, sie wüssten alles, haben aber noch nie ein Fußballregelbuch gesehen und wenn mal Kenntnisse abfragt, dann kommt da wenig.

Beispiel: Was passiert, wenn man einen Freistoß auf das eigene Tor schießt und der Ball geht ins Tor, ohne von jemandem berührt worden zu sein?

Das ist kein Tor, denn die Regel besagt, dass kein direkter Nachteil für die ausführende Mannschaft entstehen darf. Was macht der Schiedsrichter also? Er gibt Eckball!

Ich glaube es war bei einem Spiel Südafrikas bei dieser WM. Der Torwart kurvt so 6 , 8 m vor seinem Tor herum, erwischt den Ball aber nicht, der weitergeleitet wird zu einem Spieler, der ca. 4 m vor dem Tor steht. Auf der Linie stand allerdings ein Verteidiger.

Das war einwandfrei Abseits. denn die Regel besagt, dass sich zwei Spieler zwischen ballabgebenden und ballannehmenden Spieler vor dem Tor befinden müssen.

Der Torwart wird meistens vergessen. Wenn in diesem Fall ein zweiter Feldspieler der verteidigenden Partei auf den Linie gestanden wäre, wäre es Tor gewesen.

Die große Angst der Videobeweisgegner besteht darin, dass das Spiel zerfleddert wird und seine Ursprünglichkeit verliert.

Der Schiedsrichter wird nicht bei jedem belanglosem Gerangel im Mittelfeld den Beweis anfordern, aber doch vielleicht, wenn er das Gefühl hat, da hat jemand im Strafraum am Trikot gezogen.

Es zeigt sich, dass es sehr schwierig ist, einen Konsens zu finden. Nur eins ist sicher: Den Schiedsrichtern sollte geholfen werden.

Ein paar Eindrücke von einem der noch Fußball gespielt hat, als sich noch alle Spieler nach dem Schlusspfiff am Mittelkreis versammelten und gemeinsam ein unverständliches, dreifaches Urrraaa, Urrrrraa, Urrrraaa plärrten.

Tschüs
Giorgio
  
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