Griechisch

Interview
Liebe Pauker,

ich bin bei youtube auf ein Interview mit Elena Paparizou gestoßen, leider verstehe ich nur wenig davon....

ich würde mich freuen, wenn sich jemand von euch dafür interessiert und mir grob übersetzen kann:

http://www.youtube.com/watch?v=63NM3TLwUS8&feature=related

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Bei dem Interview erkennt man sehr gut, wie stark es vom Sprecher bzw. der Sprecherin abhängt, wie gut man als Nicht-Grieche gesprochenen Text versteht. ;-) Der Interviewer spricht viel deutlicher und langsamer als Paparisou. Mit Konzentration und mehrmaligen Anhören habe ich dann aber auch von Paparisou das meiste verstanden.

Ich habe nicht alles wörtlich wiedergegeben und diverse Zwischenbemerkungen überhaupt weggelassen. Aber das Wesentliche steht da. (In eckigen Klammern jeweils die Wort des
Journalisten.)

1. Teil:

"- [Du hast einmal erzählt, dass dir deine Angehörigen, die Eltern und Geschwister, Glücksbringer aus Schweden schickten. Das hat mich beeindruckt, dass du daraus Freude und Kraft geschöpft hast.]

Sehr viel.

- [Am meisten hast du dich über den Schnuller deiner Neffen/Nichten gefreut. Und dir sind wegen deiner Großmutter die Tränenen in die Augen gestiegen. Daraus schließe ich dass du ein Mädchen bist, das nicht nur seine Heimat sehr liebt, sondern auch seine Angehörigen, und das mit ihnen sehr verbunden ist. Bist du ein gefühlsbetonter Mensch?]

Ich bin ein sehr gefühlsbetonter Mensch. Meine Eltern gingen in sehr schwierigen Zeiten aus Griechenland weg.

- [Was haben deine Eltern gearbeitet?]

Meiner Mitter ging in den 60er-Jahren weg, um in einer Textilfabrik zu arbeiten; mein Vater kam etwas später nach. Er sah meine Mutter als sie im Sommer einmal ins Dorf zurückkam, bei einem Fest, und er hielt um ihre Hand an. So kamen sie Anfang der 70er-Jahre gemeinsam (nach Schweden). Mein Vater begann mit Restaurants. Es war nicht leicht. Es war sehr schwer. Er konnte ja auch die Sprache nicht gut. Meine selige Großmutter lebte insgesamt 35 Jahre (im Ausland), sie kam im Alter von 40 Jahren nach Schweden und hat sehr wenig von der Sprache gelernt. Es war sehr schwierig.

- [Ich habe gesehen, wie dir die Tränen in die Augen stiegen, als du von deiner Großmutter sprachst. Warum?]

In ihren letzten 10 Jahren, in denen sie sehr krank war, lebt sie bei uns zu Hause, im Prinzip betreute sie meine Mutter. Sie wurde sehr früh Witwe. Es war sehr lustig mit ihr; nie schlug sie mir einen Wunsch ab. Sie stützte mich sehr, sogar bei den Geheimnissen, von denen auch meine Eltern nichts wussten. Sie liebte alle ihre Enkel, aber zwischen ihr und mir war eine besondere Verbindung. Ich versprach, beim Sterben bei ihr zu sein, aber ich war es nicht, weil ich in Australien war.

- [Deshalb bist du gerührt, wenn du von ihr sprichst.]

Sehr. Sehr."

[Musik]

2. Teil:

"- [Was macht dich froh, was bekümmert dich, was erzürnt dich? Was für ein Persönlichkeitstyp bist du? Zum Beispiel: Was macht dich wütend?]

Lügen machen mich wütend. Oder wenn jemand einen anderen beleidigt. Sei es auf religiösem, sei es auf sexuellem Gebiet, sei es wegen der Hautfarbe. Bei solche Dingen fühle ich mich sehr schlecht.

- [Was macht dich froh?]

Dass wir einander lieben. Ich möchte Gesundheit, Freude, … positive Energie sehen.

- [Welche Rolle spielt die Liebe in deinem Leben]:
Eine sehr große. Ich glaube, sie spielt für alle eine sehr große Rolle. Und nicht nur die Liebe, die mir ein Partner schenkt, sondern auch die eines Kindes, das wir auf einer Straße treffen, oder irgendeine beliebige Form, die Liebe eines Kollegen, was immer, ein freundliches Wort.

- [Gut und schön, aber ich meine dein Verhältnis zu Männern.]

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Männern. Und ich respektiere es.

- [Wie geht dein Partner damit um, dass du sehr hübsch bist, im Scheinwerferlicht stehst und dich die anderen Männer bewundern? Ist er eifersüchtig?]

Er ist nicht eifersüchtig. Er kommt sehr gut damit zurecht. Ich glaube, es freut ihn sogar. Ich bin niemand, der Probleme macht und Unsicherheit ins Haus bringt. Wir leben ruhig. Wenn wir daheim sind, sind wir ein Paar, und wenn wir woanders sind, bei der Arbeit, dann arbeiten wir. Ich vermische nicht das Emotionale mit der Arbeit.

- [Du hast ihm also keinen Anlass für Eifersucht gegeben.]

Nein, habe ich nicht. Es gibt keinen Grund.

- [Was sagst du zum Athener Nachtleben? Ein Mädchen das in Schweden aufgewachsen ist und dann plötzlich in Athen ist. Als ich dich erstmals auf der Bühne gesehen habe, bist du mir für griechische Verhältnisse sehr zurückhaltend und schüchtern vorgekommen.]

Ja, sehr.

- [Inzwischen hast du verstanden, wie es läuft. Du bist noch immer zurückhaltend im Vergleich mit anderen Sängerinnen, aber du hast verstanden wie sich diese Art von Unterhaltung in Griechenland abspielt.]

Ich habe mich am Anfang unwohl dabei gefühlt, dass das Publikum unter mir saß und sozusagen meine Nasenlöcher sah. Ich war gewohnt, Konzerte in Räumlichkeiten zu geben, die nicht so groß waren und ich Kontakt mit allen Leuten hatte, und nicht nur mit jenen am ersten und zweiten Tisch oder der ersten oder zweiten Reihe am Balkon. Und vielleicht lag es daran, dass ich nicht so selbstsicher war.

- [Die Blumen, diese ganze Atmosphäre, wie kamst du damit zurecht?]

Ich habe schon eine Allergie gegen Blumen.

- [Das ist schlimm. Und dass man dir den ganzen Abend Blumen auf die Bühne wirft?]

Es ist aber etwas Schönes. Es ist ein sehr schönes Kompliment."

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Vielen lieben Dank für deine Mühe!! Das Interview ist wirklich sehr rührend!

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