Das ist die Antwort auf Beitrag 19869192

Ich liebe dich

"gerade weil wahrheit eben nie endgültig erreicht werden kann, ist es so reizvoll nach ihr zu streben"

Und schon kommen wir dahin, dass "Wahrheit" mit Vernunft gekoppelt sein sollte...
Ob es sie gibt, die absolute Wahrheit im menschlichen Erfahrungsbereich?
Selbst in den exakten Wissenschaften, spricht man nicht von Wahrheit, sondern man versucht Beobachtungen durch wiederholtes Vergleichen mit Ähnlichem und schon Bekanntem als gegeben anzuerkennen, solange bis jemand nachweislich etwas anderes beobachtet.

In der Schöpfungsgeschichte hat der Mensch vesucht vom Baum der Erkenntis zu naschen. Das hat ihn dazu "verdammt" als ewig Suchender sein Leben zu verbringen, nicht dumm zu bleiben, wie es schon oft fälschlicherweise interpretiert wurde. Wäre die "wahre Wahrheit" nicht statisch, würde nicht das, was Leben bedeutet: Bewegung, Veränderung, Fluß schlichtweg erstarren, wenn man a l l e s wüßte?

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"Selbst in den exakten Wissenschaften, spricht man nicht von Wahrheit, sondern man versucht Beobachtungen durch wiederholtes Vergleichen mit Ähnlichem und schon Bekanntem als gegeben anzuerkennen, solange bis jemand nachweislich etwas anderes beobachtet."

tut mir leid aber das ist mindestens doppelt falsch.

1. viele dinge die als wahr angenommen werden, werden nie beobachtet sondern entstehen aus logischen überlegungen.
2. ist etwas aus der logik her wahr, dann ändert sich auch durch mehrfache wiederholung des gedankenganges nichts am ergebnis.
3. die methode der falsifizierung zur widerlegung von hypothesen ist ein sehr gängiges instrument (dominierend sogar? was meinst du mit "exakte wissenschaft"?) zur aussagenprüfung. das was du beschreibst ist klassische verifizierung (siehe dazu wiki zu karl popper): das vergleichen von 1000 weißen schwänen führt nur dazu, die hypothese "alle schwäne sind weiß" nicht zu widerlegen (vgl. dein "das vergleichen von ähnlichem und bekanntem").
ich suche in der falsifikation also nach dingen die hypothesen widersprechen, und nicht nach dingen die sie bestätigen. der unterschied ist ein entscheidender.

deinem letzten satz "wäre die ´wahre wahrheit´...." kann ich inhaltlich nicht folgen.

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Wahrheit ist keine Wissenschaft und Wissenschaft ist keine Wahrheit.

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"deinem letzten satz "wäre die ´wahre wahrheit´...." kann ich inhaltlich nicht folgen."

Damit meinte ich; im Sinne menschlicher, irdischer Kapazität.
Absolute Wahrheit(!) bzw. "wahre Wahrheit" ist absolutes Wissen(!) über die Wirklichkeit insgesamt,
d. h. über die ganze Welt.
Absolute Wahrheit, ist jener Teil der relativen Wahrheiten, die erhalten bleiben und im Prozeß der Erkenntnisentwicklung anwächst.
Absolutes Wissen ist endgültiges Wissen über einige bestimmte Aspekte der Wirklichkeit.
Die absolute Wahrheit umfaßt gewisse unwiderlegbare Resultate der Erkenntnis über einzelne Seiten untersuchter Objekte oder Klassen von Objekten in Form von Konstatierungen und Beschreibungen.
Vom Wahrheitsbegriff ist die Wahrhaftigkeit zu unterscheiden, die als das subjektive Für-Wahr-Halten der eigenen Aussage bestimmt werden kann.

Für mich sind Philosophie und Religion miteinander verknüpft -
bzw. auch verbunden, denn der Philosoph denkt über das Sein, den Sinn des Lebens unter Berücksichtigung kultureller und ethisch-moralischer Grundsätze der verschiedenen Zeitepochen nach.

Da Philosophie unbegrenzt im Denken ist, werden die Rückschlüsse und schlussendlichen Feststellungen eines jeden Philosophen entweder in Atheismus oder aber in Gott münden.
Die wissenschaftliche Ausrichtung des „Denkenden“ wird ihn jedoch zum Letzteren führen...

Eine große Rolle spielen die Korrespondenztheorien oder Übereinstimmungstheorien der Wahrheit, nach welchen etwas "wahr" ist, wenn es dem entspricht oder mit dem übereinstimmt, von dem es ausgesagt wird. Dies nennt man bisweilen auch die klassische Definition der Wahrheit.

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//Wäre die "wahre Wahrheit" nicht statisch, würde nicht das, was Leben bedeutet: Bewegung, Veränderung, Fluß schlichtweg erstarren, wenn man a l l e s wüßte?//

interessanter Gedanke.... aber über die Zeit, die vierte... pardon ... in DEINEM Bezugssystem die DRITTE Dimension ... können wir bekanntlich nicht frei verfügen.

könnten wir "Wahrheit" erfahren, liefen wir wohl eher Gefahr, dass Caesar auf Hitler trifft, als dass alles erstarrte...
 
//Absolute Wahrheit, ist jener Teil der relativen Wahrheiten, die erhalten bleiben und im Prozeß der Erkenntnisentwicklung anwächst.//

EINSPRUCH!

die Absolute Wahrheit kann NIE Teil(menge) einer übergeordneten (=größeren) Menge sein, sondern umgekehrt müssten alle relativen Wahrheiten die Richtung auf die Absolute Wahrheit weisen, uns zeigen, WO wir nach ihr zu suchen haben... (im für uns günstigsten, aber höchst unwahrscheinlichen Fall ergeben alle relativen Wahrheiten zusammen die Absolute Wahrheit).
 

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Ist nicht Protagoras einer der ersten gewesen, der den Dialog als Mittel der Wahrheitsfindung diskutierte?

Die Konsensustheorie der Wahrheit, bzw.(intersubjektive Wahrheitstheorie oder Konsenstheorie der Wahrheit) bestimmt Aussagen dann als wahr, wenn eine potentiell unendlich große Menge von Menschen unter idealen Kommunikationsbedingungen dieser Aussage allgemein zustimmen würde. Es werden für den Prozeß der Konsensbildung Gutwilligkeit, Sprachkundigkeit, Normalsinnigkeit und Vernunft gefordert.


Auch Crusius Variante ist da nicht ganz von der Hand zu weisen:

"Wahr ist, was sich nicht anders denken lässt. "

...und, bin dann vorhin auf diese einfache, aber dennoch sehr aussagekräftige Ansicht gestoßen:

"Die Wahrheit ist, dass kein Mensch die absolute Wahrheit kennt..."

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