Das ist die Antwort auf Beitrag 19849156

Ich liebe dich

Das Kettenbeispiel stimmt meiner Meinung nach nicht.
Wenn jemand in einer Gesellschaft als einzelner handelt, haben nicht die anderen gewonnen, sondern alle. Der Handelnde hat dann die Gesellschaft gerettet, weil er getan hat, was erwartet wird oder getan hat, was zwischenmenschlich selbstverständlich ist.
Ich denke nicht, dass die Gesellschaft an ihren schwachen Gliedern zu messen ist, denn dann wäre jeder Loser, jeder Lebensversager ein Belegt für eine nichtfunktionierende Gesellschaft.

Deshalb macht die Oberschicht, also die gesellschaftsfähigsten Menschen, die Gesellschaft aus.

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gewiss. deswegen fährt auch die Oberschicht mit dem Bus. und wenn ein Kinderwagen umfällt, ist es sicher jemand aus der Oberschicht, der/die "springt".

die Gesellschaft hätte gewonnen, wenn alle sprängen. in Wahrheit warten aber alle zu, ob nicht ev. ein anderer springt, damit man selbst nicht muss. dieseR eine mit den schwächsten Nerven hat dann mein schlechtes Gewissen beruhigt und meine Faulheit unterstützt... und den Ruf aller gerettet.

deswegen finden alle eine Mutter Theresa toll, aber selbst nach Indien zu fahren und ihr Werk fortzusetzen, das fiele keinem/-r ein...
 

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Also irgendwie trifft du den Punkt nicht.

Mit Oberschicht meinte ich nicht die Reichen, sondern die Gesellschaftsfähigsten.

Die Gesellschaft hätte gewonnen, wenn alle BEREIT gewesen wären zu helfen. Was die Motive der Nichthelfer waren kann man nicht sagen. Ob Faulheit oder Ignoranz oder Vorurteile... alles ist möglich.

Der, der hilft hat nicht die schwächsten Nerven sondern das nötige Mitgefühl und würde wohl das selbe Verhalten von anderen erwarten.

Wenn ich im Bus stehe und sehe wie jemand sich abrennt, um noch mit reinzukommen, dann stelle ich mich in die Tür, um das Zugehen zu verhindern.
Ich denke wohl unbewusst an all die vielen Momente, in denen ich unbedingt noch den Bus bekommen musste, auch wenn ich spät dran war und wie dankbar ich war, wenn der Busfahrer gewartet hat oder jemand mir die Tür auf gleiche Weise frei hielt.

Es ist eine Frage der Einstellung. Und der Erwartung, wie man selbst behandelt werden möchte.

Mutter Theresa war nicht sooo toll. Sie hat vielen geholfen, aber nur um sie zum Christentum zu konvertieren. Und deswegen war ihr Handeln fragwürdig motiviert. Den Leuten, denen sie geholfen hat, wird's egal sein.

Aber jemandem zu helfen ist eine Sache, die man auch von anderen erwartet. Ganz egal ob das nun erfüllt wird oder nicht. Die Ausgangsbereitshaft ist das, was die Gesellschaft dann ausmacht.

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