Es wäre vielleicht leichter verständlich, wenn du für die grammatikalischen Begriffe die deutschen Bezeichnungen wählen würdest, statt der hawaiianischen. Das verwirrt die uneingeweihten nur und erschwert das Verständnis.
So wie ich das jetzt verstehe, ist ʻo die Kopula ("sein"), ʻoe das Pronomen ("du"), und kuʻu ʻānela eine weitere Nominalphrase ("mein Engel").
Verstehe ich das richtig, dass die Kopula ʻo nur bei definiten Nominalphrasen verwendet wird, und die Kopula he (wenn es denn eine ist) bei indefiniten? Würde dann z.B. der Satz ʻO ʻoe ʻānela bedeuten: "Du bist der Engel"? Oder müsste man dort noch einen Artikel vors Nomen einsetzen?
In der Hawaiianischen Sprache gibt es gramatikalische Begriffe die absolut nichts mit dem Deutschen zu tun haben. Es gibt da eine ganze Reihe von Begriffen, wofür man im Deutschen kein Gegenüber hat. Daher wird auch die Sprache in Hawaiʻi selbst mit anderen Begriffen unterrichtet. Man muss also die Bedeutungen der Hawaiianischen Begriffe verstehen lernen. Ausserdem erschwert es das Erlernen der Sprache, wenn man Deutsche gramatikalische Begriffe benutzt. Dies führt dazu das man dann alles nur wörtlich übersetzten will statt das Hawaiianische Verständniss der Dinge wirklich zu begreiffen. Der Hawaiianische Weg ist nicht unbedingt leicht aber wahrscheinlich der beste Weg die Sprache ʻʻwirklichʻʻ zu lernen. So habe ich sie gelernt und andere Begriffe sind da eher hinderlich...
Ja, ich denke das ʻaike ʻo ist vergleichbar ʻʻdefinitiveʻʻ. Das ʻaike ʻʻheʻʻ ist ein ʻʻkaʻiʻʻ. Das ʻoe ist das pronomen. Mehr möchte ich aber zu diesem Zeitpunk dazu nicht sagen. Es würde nur verwirren...
Vor ein kikino (Nomen) kommt immer, bis auf ein paar Ausnahmen, ein ʻʻkaʻiʻʻ. ʻʻKaʻiʻʻ bedeutet soviel wie ʻʻführenʻʻ und das ʻʻkaʻiʻʻ führt das folgende kikino Wort. Also, ʻʻ ʻO ʻoe ka ʻānela ʻʻ (du bist der Engel). Als Verständniss-Hilfe kann man hier sagen, es ist vergleichbar mit dem Deutschen Artikel...(z.B.der die das, dein, mein, etc.)
Hallo,
Danke für die Antwort. Aber dem stimme ich nicht zu. Das Hawaiianische ist eine Sprache, und Sprachen kann man beschreiben. Da niemand, der sich nicht intensivst mit der Sprache bereits beschäftigt hat, weiß, was ein ʻaike oder ein pepeke ist, sollte man besser auf bekannte Terminologie ausweichen. Und die gibt es, das ist nicht zu leugnen.
Linguistische Begriffe sind nie sprachübergreifend gleich. Was im Deutschen der Akkusativ ist, muss in anderen Sprachen nicht genau das gleiche bedeuten.
Es ist nicht so, dass man eine bessere Beschreibung mit spracheigenen Wörtern hat. Im Gegenteil, das wäre eher hinderlich. Da muss ich dir als Linguist widersprechen.
In der Linguistik würde man bei der Beschreibung der Grammatik den einem Konzept am nächsten kommenden Begriff wählen, ihn erklären (wodurch die Unterschiede zur "deutschen" Bezeichnung klar werden), und dann kann man weiterarbeiten. Deswegen kannst du ein kikino getrost "Nomen" nennen. Das "ka" ist mir auch als Artikel vertraut, so bezeichnet man ihn in der Sprachwissenschaft, auch wenn sein Gebrauch nicht mit dem deutschen übereinstimmen mag. Ich glaube, kaʻi würde einem Determinator entsprechen, aber da bin ich nicht sicher. Naja, die meisten Deutschen könnten mit dem Begriff dann auch nichts anfangen, man kann ihn dann definieren als Gesamtheit von Artikeln und Possessivpronomina (und was da vll. noch reingehört).
Das Problem ist, dass jeder nachgucken kann, was ein Nomen oder ein Adverb ist, aber man bereits Spezialist sein muss, um zu wissen, wofür kaʻi, kikino, ʻaike usw. steht...
Ich weiß leider nur wenig übers Hawaiianische, plane sie auch nicht zu lernen. Aber die Grammatik interessiert mich schon etwas. Ich habe mal Indonesisch gelernt, was ja verwandt ist, aber eine ziemlich andere Grammatik hat (SVO-Wortstellung, keine Artikel, usw.)...
Vieles was du sagst stimmt, da bin ich völlig deiner Meinung. Aber vieles über die Unterrichtsmethoden in der Hawaiianischen Sprache stimmen absolut nicht!!!