Custodum transire manus vigilumque catervas
militis et miseri semper amantis opus.
Mars dubius nec certa Venus; victique resurgunt,
quosque neges umquam posse iacere, cadunt.
(Amores I 9, 27 - 30)
Puh, schwääärre Kost! Da musste ich mich erst einlesen, deswegen bin ich so spät dran.
Transire und posse sind historische Infinitive, müssen also wie finite Verben behandelt werden.
Bei Mars und Venus fehlt eine Form von esse.
Quosque (= et quos) ist ein für deutsch denkende Gehirnwindungen ein schwer zu realisierender verschränkter Relativsatz.
So sollte es richtig sein:
Das Werk eines auch unglücklichen und immer liebenden Soldaten entgeht den Händen der Wachen und den Wächterscharen.
Mars ist unentschlossen und Venus entschlossen; Besiegte richten sich wieder auf
und die, (die zu liegen können geleugnet werden >) von denen man sagt, dass sie niemals liegen bleiben können, fallen.
Ohhh, tausend Dank, Gudrun! Sie sind eine Retterin in der Not =) Es tut mir leid, dass Sie sich so lange mit der Textstelle befassen mussten :S
Den ersten Teil hatte ich völlig falsch, auch falsch verstanden (bin irgendwie auf Pflicht gekommen und hatte dann zuviele Genitive).
Dankeschön nochmal für die Übersetzung & die Erklärung dazu :D
Ich hab es zu spät gesehen, aber der Satz hat es echt in sich. Vorallem find ich den leicht komisch von Ovid aufgeschrieben, liegt aber sicher daran, dass sein Versmaß(Hexameter) anders nicht gepasst hätte.
Custodum transire manus vigilumque catervas
militis et miseri semper amantis opus.
Mars dubius nec certa Venus; victique resurgunt,
quosque neges umquam posse iacere, cadunt.
(Amores I 9, 27 - 30)
"Das Werk eines auch unglücklichen und immer liebenden mehr Soldaten entgeht den Händen der Wachen und den Wächterscharen.
Mars ist unentschlossen und Venus entschlossen; Besiegte richten sich wieder auf
und die, (die zu liegen können geleugnet werden) von denen man sagt, dass sie niemals liegen bleiben können, fallen."
Heißt umquam nicht jemals und numquam niemals?
Und müsste es, wenn man es unpersönlich mit man übersetzen würde nicht in der dritten Person stehen? Ist neges nicht 2 Sg. Präsens Konj.? Außerdem, weiß ich noch nicht ganz, wo das "sagen" herkommt.^^ Ich schätze von "neges", oder? Ich werde dennoch meinen Gedanken dazu mit Gudruns "sagen" fortsetzen.
Besiegte richten sich wieder auf
und die, (die du leugnen würdest/geleugnet haben magst, können [weiter] ruhen) von denen du sagst, sie könnten jemals ruhen, sterben.
Phüüü war der schwer. Ich blick da selbst nicht mehr ganz durch. Ich hab mir den Satz bestimmt 10 mal angeschaut und selbst mit richtiger Übersetzung ist es schwer nachzuvollziehen.
Ich hoffe mal ich hab zu solch später Stunde nicht totalen Schwachsinn geschrieben.
Vielleicht ließt du es ja noch morgen bevor du in die Schule gehst, falls nicht wird uns dieser Vorschlag möglicherweise dennoch alle weiterbringen. Aus Fehlern lernt man und ich glaube nicht einmal das, was ich jetzt als Vorschlag anbiete, dürfte ganz korrekt sein. Vielleicht wird Gudrun später noch etwas dazu sagen.
So nun aber mein letzter Gedanke für heute ehe ich ins Bett gehe.
Custodum transire manus vigilumque catervas
militis et miseri semper amantis opus [est].
Mars dubius [est] nec certa Venus [est]; victique resurgunt, quosque neges umquam posse iacere, cadunt.
Auslassung von “est” -> Stilmittel (vgl. Ellipse)
„Manus“ hab ich mal in der „Ianua Nova“ gelernt, kann „Hand“ und „Schar“ heißen, wenn man jetzt davon ausginge es hieße „Schar“, würde es dasselbe wie „vigilumque catervas“ bedeuten -> auch ein Stilmittel, wenn beides dasselbe bedeutet, fällt das eine weg. Ich habe jedoch leider den Namen des Stilmittels vergessen. =(
„Mars“ mit „Krieg“ übersetzen(Gott des Krieges) -> Stilmittel (vgl. Metapher)
„Venus“ mit Liebe“ übersetzen (Göttin der Liebe) -> Stilmittel (vgl. Metapher)
Außerdem in dem Satz; wieder Auslassung von „est“ -> Stilmittel(vgl. Ellipse)
Bei der Auslassung(Ellipse) kann es sich um ein Stilmittel handeln (das wäre u.a. bei Cicero so der Fall), da Ovid aber ein Dichter war, denke ich eher, dass dieses etwas mit „Faulheit“ und/oder seinem bereits angesprochenen Versmaß zu tun hat!
Militat omnis amans (dt. Jeder Liebende befindet sich im Krieg) - Ovid
Die Scharen von Wächtern [und Scharen von Wächtern (was ja wegfällt)] zu überschreiten/durchqueren, ist immer die Arbeit eines Soldaten und eines unglücklich Liebenden. Der Krieg ist ungewiss und die Liebe ist gewiss; und die Besiegten richten sich wieder auf, und die, die du verleugnen würdest, jemals ruhen zu können, fallen/sterben bzw. … und von denen du sagen würdest, sie könnten jemals ruhen, fallen/sterben.
Grob gesagt, der ganze schwierige Text ist voll von Stilmitteln. Ovid benutzt in diesem Auszug seines Werkes „Amores“ sehr viele Vergleiche, Metaphern etc. (e.g. im ersten Satz vergleicht er indirekt die Arbeit eines Soldaten mit der Liebe).
ein Stilmittel, wenn beides dasselbe bedeutet, fällt das eine weg. Ich habe jedoch leider den Namen des Stilmittels vergessen. =(
Hendiadyoin. Allerdings fällt nicht eins weg, sondern das Ganze wird verstärkt: etwa Heerscharen von Wächtern/Wachen.
Mars und Venus habe ich stehen gelassen, weil ich von "meinem" Leser ein wenig Mitdenken erwarte. ;)
Ansonsten: Sehr gute Arbeit! So geht es (bis auf den umquam-Teil) natürlich auch. :)
Zitat: "... von denen du sagst, sie könnten jemals ruhen, sterben."
Geht gar nicht. Dann ist nämlich die Verneinung, die in negare steckt, nicht drin (nicht jemals = niemals); und damit wird es auch total unlogisch. Also "niemals ruhen".
Die freiere Übesetzung von "neges" (du magst sagen > man sagt) findet sich im Georges, wahrscheinlich auch in anderen Wörterbüchern.
"cadere" kann man natürlich auch mit "sterben" übersetzen.