ich weiß. das mag für manche wie ein Widerspruch klingen. aber da ich diese "ich-tu-dir-nichts-damit-du-mir-auch-nichts-tust"-Freundschaften für nicht der Rede wert halte, subsummiere ich sie unter das "NEIN".
und jene Leute, die Freundschaften nach einer Beziehung haben können, dazu überhaupt im Stande sind, haben dieses "naja, wir verbringen zwar Zeit miteinander, gehen auch miteinander ins Bett, aber zusammen...? nee, sind wir nicht! ... ein Paar? sag einmal spinnst Du?" (vulgo: "Spielchen". was denn sonst? es ist eine Unaufrichtigkeit sich selbst und allen Anderen gegenüber!) nicht nötig.
mir fällt gerade ein weiterer Fall einer Schulkollegin ein - weiß aber nicht, ob das nicht nur die Darstellung nach außen war - aber die ist mit ihrem Ex (oder war der gar nie "ex" sondern immer nur Freund... weiß nimmer) Freund geblieben, das ging eine halbe Ewigkeit so, dann waren beide wirklich single und auf der Suche und meinten: na, warum nicht miteinander? haben (siehe letztes post) geheiratet, er ist in die Firma ihres Vaters eingestiegen damit er sie mal übernehmen kann - und ein Schippel Kinder ham sie auch gemacht.
und auch hier glaub ich, dass einfach SIE zugewartet hat, bis ER sich die Hörner abgestoßen hat... ist sowas kein Spielchen? ich denke schon, denn im Grunde stellt einer die Regeln auf und ein(e) Andere(r) hat danach zu spielen.
in Bezug auf das was Du noch schreibst: ich kenne ein paar Beziehungen, denen ging eine lange, strikt platonische (was man weiß! aber wer weiß?!) Freundschaft voraus... ein Menschentypus ist eben der, der aus dem/-r besten FreundIn dann seinen/ihren PartnerIn macht.
bei anderen wiederum setzt nach gewisser Zeit eine gewisse Inzesthemmung ein - ihre Freunde sind ihnen schon wie Verwandte geworden, und sie _könn(t)en_ nicht mal mehr miteinander ins Bett, so sehr sie es (im Kopf) auch wollten.
aber die ursprüngliche Frage bezog sich ja auf den Fall, dass man "das" schon hinter sich hat, und was dann bleibt. und hier denke ich gleich wie ddee: ohne Emotion bleibt da nix dauerhaftes, nix von Wert (Ausnahme, bzw. auch keine Ausnahme: der Fall der "Spielchen", siehe oben bzw. letztes post).
sorry, ich sehe (allzu) pragmatische Freundschaften nicht als solche sondern bestenfalls als Zweckgemeinschaften an (weil man sie aufgibt, wenn der "Zweck" nicht mehr erfüllt wird). daher meine ich auch: Freundschaft ohne Liebe geht gar nicht.
wenn Du mir das grad heraus nicht glaubst, schlage ich noch einen Haken: Freundschaft geht nicht ohne Verständnis (für die Position des/-r Anderen) - und es gibt kein Verständnis ohne Liebe (denn bekanntlich ist ja die Liebe jene Kraft, die uns den eigenen Standpunkt überwinden und uns die Welt mit den Augen des/-r Anderen sehen lässt).
und wenn erst mal - echte! - Liebe im Spiel ist, dann ist diese i.d.R. auf Dauer angelegt. natürlich kann sie im Laufe der Jahre verebben, aber man wird sich ein Leben lang zumindest gewogen bleiben, selbst wenn man sonst nicht mehr im Austausch steht.
wie gesagt: ich finde jenen Standpunkt, der «Freundschaft/Partnerschaft/Liebe» und «Sex» als zwei weitestgehend voneinander unabhängige Themenbereiche behandelt den Menschengerechteren (oder nur den Männer-gerechteren?).
Monogamie- und Besitzbestreben, Eifersucht, etc. sind für mich alle in einem angstbesetzten Charakter verwurzelt*. wenn man erst Sex haben kann, wenn man dem/-r Anderen "total vertraut" (lustigerweise zeigt die Erfahrung, dass dieses "totale Vertrauen" in den meisten Fällen sowieso einer Täuschung aufsitzt - und die Ent-Täuschung führt dann praktisch immer zur Trennung!), ist Angst im Spiel. "Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich" usw.
wenn man aber Sex haben kann, einfach, weil die Chemie stimmt... und das Bekannte, Freunde, ja sogar Verwandte genauso "treffen" kann, wie völlig Unbekannte, dann ist man frei. heißt: auch "frei von Angst".
sicher "ticken" Frauen mit ihrem biologischem Muster des "Nest-bauens" anders. doch bin ich sowieso dafür, sich derartige Muster bewusst zu machen und sie so weit wie geht zu eliminieren. denn der Mensch hat mit der Natur ja sonst auch nicht mehr viel am Hut.
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*) eine Ausnahme mache ich hier lediglich für jene Menschen, die mit dem Partner regelrecht verschmelzen und zwar auf allen Ebenen. dieser Typ ist zwar häufig, aber dann wieder nicht häufig genug, um als "Normalfall" durchgehen zu können.