Ich kenne einige, die nach einer "gesellschaftlich anerkannten Liebesbeziehung" noch immer ein freundschaftliches Verhältnis selbst über Jahre hinweg sich erhalten haben. Und dafür braucht es nun mal Vernunft ( nicht allein, aber eben auch ).
Ich kenne noch viele Sprichworte ;-) und an jedem ist was Wahres dran. Mein absoluter Schatz lautet:
" Wer nicht kommt, der klappt nicht mit der Tür. " - Und erzähle mir jetzt nichts von Schiebetüren!!!!! Der Spruch ist älter als diese Erfindung! *lach*
"Mir ging es um das Verhältnis untereinander. Als was betrachten sie sich selbst."
Die Kombination Freundschaft&quasi "gute Nachtgeschichten" kenn ich nicht. Anders ist es mit gelegentlichem Abstürzen mit einem festen Partner. Darum geht es aber in deinem Fall wohl nicht. Aber geht es einfach nicht um die Vereinbarung? Also was sie untereinander besprechen?
sicher kann man nach einer Beziehung noch Freundschaft weiterpflegen.
Deine Frage war ja, ob die Freundschaft überhaupt überleben kann.
das kommt aber auf die Motive an!
man muss hier nämlich prinzipiell zwei Grundtypen unterscheiden:
1) für die einen - die mit den "Spielchen" - ist es eine Taktik, die von der Sorge um die eigenen intimsten Geheimnisse (die der/die Andere ja nun kennt) dominiert ist. Er/sie soll also durch Freundschaft gebunden und "entschärft" werden;
so nach dem Motto: "wir sind Freunde, also wirst du mir nicht in den Rücken fallen / meine Geheimnisse nicht an Dritte verraten!"
- hier ist das Motiv sicher ein rein "vernunftmäßiges"/intellektuelles und ich frage mich, was ist so eine "Freundschaft" schon wert? sehr krisenfest wird sie nicht sein, und sobald man menschlich reifer und gefestigter wird, entfällt auch das Motiv, sie weiter zu führen. das sind also sicher keine Freundschaften, auf die man sich "auf Biegen und Brechen" verlassen wird können.
2) die andere Gruppe, die die Spielchen nicht braucht, ist einfach so reif sich einzugestehen, dass man zwar intellektuell super harmoniert, im Bett es aber nicht "passt".
im ersten Fall 2.1) wird - weil man "Partnerschaft" und "Sex" als zusammengehörig ansieht - ein anderer Lebens- und Sexpartner gesucht, aber natürlich will man gleichzeitig die intellektuelle Anregung des/der "Verflossenen" auch weiterhin nicht missen. eine super harmonische und emotional reiche Freundschaft ist die Folge und der/die FreundIn ist einem vllt. sogar wichtiger als der/die (nachfolgende) LebenspartnerIn.
anders ist es 2.2) für jene, die Liebe/Freundschaft von Sex trennen (also "Partnerschaft" und "Sex" nicht als zwingend zusammengehörig ansehen und beide Bereiche unabhängig voneinander behandeln*): diese werden oft mit "dem engsten Freund/der engsten Freundin" zusammenbleiben, einfach weil man einander - freundschaftlich und/oder emotional - sehr zugetan ist, vllt. ohne den/die AndereN nicht leben will, dabei aber miteinander nur äußerst selten oder überhaupt keinen Sex mehr hat, und sich den woanders ggfs. sucht ("Liebhaber", Swinger-Clubs, Strich etc.).
auch wenn diese Gruppe nicht sehr augenfällig ist, denke ich doch, dass sie sehr, sehr viel größer ist, als allgemein angenommen!!!
aber wie gesagt: für jene Personen, die diese "zusammen-aber-trotzdem-single"-Spielchen brauchen, kommen für Freundschaft diese - emotionalen - Motive der Gruppe 2) jedoch nicht in Frage.
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*) was auch bedeuten kann, dass man mit einem/-r FreundIn mal im Bett landet, ohne dass das darüber hinaus irgendeine Bedeutung hätte.