so ein Schaß. gegründet hat ER garnix... das waren seine fan-atischen Fans!!!
der Knabe selbst war wahrscheinlich ganz in Ordnung, aber hätte er geahnt, was für einen Hype er auslöst, er hätte diese Verantwortung nicht haben wollen.
(alternativ müsste ich darüber grübeln, ob Du mich jetzt verarscht, aber zum Grübeln hab ich keine Lust...)
und JA: was man so über den historischen Jesus weiß, war der sicher ok. sicher ein Spinner, ein Träumer, ein Idealist, ein Hippie... hätte er in den Siebzigern gelebt, würde man ihn als "Blumenkind" gezeichnen, ein weicher, sanfter Charakter... zu weich für seine Zeit, sicher kein Zimmermann, der zupacken kann und wahrscheinlich total untalentiert für seinen Beruf. aber ein bisschen wie heute Barack Obama, hat er den Leuten Geschichten erzählt, ihnen Hoffnung gemacht, sie mit seinem Charisma angesteckt - erst haben sie ihm noch gespannt zugehört, doch dann ist ihm passiert, was in manchem Land auch heute noch mit solchen Menschen passiert...
seine Story is also eine unter hunderttausenden. historisch aber war seine Zeit eine der Krisen, eine, wo Menschen offene Ohren hatten für jemanden, der ihnen Hoffnung geben konnte. seine Fans sind auf diesen Zug aufgesprungen, haben diese "Story" missbraucht, sich aufgespielt und mit "fremden Federn" geschmückt. da ihnen in Palästina offenbar nicht genug Menschen zugehört haben, sind sie eben ausgeschwärmt mit ihrer Geschichte - und wenn man nur genug andere Menschen dazu bringt, das eigene G'schichtl zu glauben, dann fühlt es sich auch für einen selbst "wahrer" an.
wenn man einen mickrigen Charakter hat, aber aus Zufall an einer nicht-alltäglichen Situation dabei war, dann wird man dazu tendieren, diese Situation überhöht darzustellen, um sein eigenes Dabei-Sein als etwas Besonderes erscheinen zu lassen (von dieser menschlichen Eigenschaft lebt heute noch die Boulevard-Presse, die mickrigen Charaktären das "Dabei-Sein" zu ermöglichen sucht).
auch unser georg fühlt sich besser, wichtiger, größer, weil er meint, eine gewisse Nähe zu diesem Jesus zu spüren (was ich doppelt lächerlich finde, weil er sich dafür eben auf jene überhöhten Ammenmärchen anderer Profilierungsneurotiker stützen muss... die historischen Fakten interessieren ihn nicht - er blendet sie bewusst aus - denn sonst würde sein Jesusbild als jede Menge heiße Luft entpuppen und mit ihm ginge auch seine eigene "Größe" den Bach runter... Psychologisch ein alltägliches Phänomen).
wenn Du "Life of Brian" von Monty Python gesehen hast, wirst Du wissen, was ich meine: da wird veranschaulicht, wieso Maria als Jungfrau gilt und wie somanches "Wunder" zustande kam... einer meiner absoluten Lieblingsfilme!!!!
ein anderer Film, der dieses Phänomen dokumentiert, wie man sich durch "Dabei-Sein" und "Dazu-Gehören" plötzlich groß und wichtig fühlen kann ist "Die Welle" (O-Titel: the Wave, US, 1981): dauert nur 45min. ist aber ein absolutes MUSS!
"die welle" kommt im märz (genau: 06.03.) als neuverfilmung mit 110 min. laufzeit in die deutschen kinos...
nebenbei: bist du jetzt plötzlich an einer ernsthaften glaubensdisku interessiert? du weist doch mittlerweile genau, dass hunderte deiner seiten rationaler argumentation von georg mit einem einzeiler wie "du hast eben die wirkung von gnade noch nicht verstanden/erlebt/gefühlt." weggewischt werden.
ich habe relativ wenig interesse daran, georgs permanenten parolen meine eigenen konterparolen in ebensolcher gleichmässig gegenüber zu stellen, nur des predigens wegen und für mitleser.
also ich für meinen teil kann schon sagen: meistens (zugegeben nicht immer) wenn ich mit georg rede, dann möchte ich das schon mit ihm.
ich weiß, du bist eher so der konterparolen-typ...
weiß jetzt nicht, was ich mir unter "Kontraparolentyp" vorstellen soll, aber selbst seh ich mich eher als den "Lehrertyp": wenn er etwas _einem_ Schüler erklärt, soll es nachher _die_ganze_Klasse_ verstanden haben ;)
sowas kommt aber nur bei Strebern an ...
Du kannst nie wissen, wieviele stille Mitleser wir haben und wieviel die (nicht) verstanden haben ;)
und das mit den umgekehrten Vorzeichen trifft nicht zu, denn der Lehrer ist kein Missionar... da besteht ein himmelweiter Unterschied: der Lehrer wird aus sich heraus nicht aktiv, sondert er handelt im Auftrag, bzw. wird er gefragt und gibt Antwort;
der Missionar aber geht hinaus und predigt mitunter auch denen, die's nicht hören wollen.
wenn ich in einem Hörsaal sitz, wo sie nur Dinge erzählen, die ich schon weiß, dann geh ich.
und warum gibst DU georg Privatunterricht, wenn Du ja selbst einsiehst, dass es verlorene Liebesmüh' ist? wenn Du nur für ihn schriebst, könntest Du das ja genauso gut in PNs tun, aber vllt. tust Du das ja eh!?
dacht ich mir schon, dass du die "was, wenn" formulierung für dich ins positive kehrst.
nur stimmt das so nicht, weil wir eben beide im ungewissen sind.
(von einer liste aller stillschweigenden dauermitleser träumt wohl jedes disku-forum)
aber dass du auch nur dann deine meinung über etwas (gerade auch gerne über die kk) kundtust, wenn du gefragt wirst, ist schon ein bisserl ein scherz...
die gratwanderung zwischen "aktiver diskusionsbeitrag" und "antworten wenn gefragt werden" ist eben ein schmaler, bei der man ab und an geteilter meinung sein kann.
bzgl. der pn´s: hilft nix. die vergangenheit hat gezeigt, dass auch pns´s ungefragt im forum landen können... dann is eh wurscht.
nun, sicher ist das eines der ILD-Dauerthemen, das da irgendwie ständig durch den Äther wabbert. und wenn ich zB. einen Spiegel-Artikel finde, der in diese Kerbe schlägt, dann werd ich ihn auch "ungefragt" posten.
dennoch sehe ich mein Verhalten hier als 85% reaktiv und 15% initiativ, nein?
hinsichtlich der posts über und mit und gegen die KK würde ich nach meinem gefühl meinen, dass das initiative bereits in der überzahl (< 50%) ist.
du brauchst nicht nachzählen gehen. mein gefühl kann mich als solches ohnehin täuschen. wäre außerdem schwierig im detail, weil ja auch in einem strang selbst das "aus einem kleinen stichwort eine grundsatzrede draus machen" als "initiativ" angesehen werden kann/nicht kann...
nun, der "Lehrer-Typ" beschränkt sich nicht auf eine knappe Info, mit der man nichts weiter anfangen kann - dafür sind Beamte da - sondern er antwortet umfassend und bettet seine Darstellung in ein größeres Ganzes ein, sodass auch Unbeleckte seiner Argumentation folgen können.
Quellenverweise runden die ganze Sache bestenfalls noch ab.
außerdem ist er darum bemüht, Mehrdeutigkeiten (die das Medium "Forum" zwangläufig mit sich bringt) möglichst zu vermeiden, wozu weiteres Ausholen und Metakommunikation vonnöten sein können.
natürlich lässt sich das alles nicht im Telegrammstil erledigen ;o)
warum antwortest du mir? deine "antwort" war für die allgemeinheit, weil dir muss klar sein, dass mir deine ausführung inhaltlich bekannt ist. und zwar vollständig. ich hab ein studium abgeschlossen und mach jetzt mit doktorat weiter. mein ganzes leben lang schon bin ich von "lehrern" umgeben, ich kenne ihren zweck und ihre mittel.
ich halte es für einen fehler, in einer kommunikation zwischen zwei menschen (und wenn du mir antwortest, ist es primär eine kommunikation zwischen dir und mir!, auch wenn sie öffentlich ist) auf eine nicht definierbare potentielle mitleserschaft zu spekulieren.
dadurch läufst du gefahr, dich dauernd im sinne einer allgemeinen verständlichkeit für die anderen zu wiederholen. und erzeugst somit redundanz.
neben dem zeitlichen input der dafür notwendig ist, kämest du somit irgendwann an einen punkt, bei dem du inhaltlich gar nichts neues mehr beisteuern kannst, weil du mit der wiederholung der grundlagen für alle neuankömmlinge permanent beschäftigt ist.
rede mit mir über die dinge die wir besprechen.
der inhaltliche mehrwert wird es dir danken.
(und dem stillen mitleser wird mündigkeit zusprochen!)
"müssen" ist in diesem kontext ein so brutales wort.
allein durch den umstand, dass ich es meistens nicht tue (und m.m.n. damit gut fahre) ergibt eine offensichtliche wahlmöglichkeit, die das "muss" automatisch deaktiviert.
unnötig jetzt, dieses argument bis runter zum "außer sterben..." zu deklinieren.
du machst das halt gerne, kannst hier lehrer "spielen", aber die begründung mit einer verpflichtenden notwendigkeit ist nicht gegeben.