Das ist die Antwort auf Beitrag 18899210

Ich liebe dich

Re: Kann man
Ich denke nur, dass Handlung oft vielschichtig sind und fehlgedeutet werden können. Leider gibt es auch Menschen, die -unfähig mit dem Gefühl Liebe umzugehen- ihre Zuneigung durch Gewalt artikulieren. Nach dem Motto: wenn du mich nicht kratzen würdest, würde ich dir nichts tun, also sieh mal wohin mich meine Gefühle zu dir treiben.

Manche tun anderen auch weh, um aus deren Schmerz ihrerseits Zuneigung zu sehen. (Ich bedeute der Person soviel dass sie sich von mir weh tun lässt).

Generell ist Zärtlichkeit sicher ein Indiz für Zuneigung, klar.
Aber Liebe ist so variabel in ihrer Ausdrucksweise, dass ich mich gar nicht auf ein "Rasterprinzip" verlassen würde.

Auch noch wichtig: man kann "Indizien" auch vorspielen. Deswegen ist Liebe an Äußerlichkeiten ja so schwer ausmachbar.

Man kann Liebessignale (oder das, was menschen unter Liebesbeweisen verstehen) ja gut und gerne nachmachen und vorspielen. Echte Liebe schafft das allerdings nicht.

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Re: Kann man
in meinen augen macht es keinen sinn, sich in details gewissermaßen zu verfransen.

natürlich gibt es beispielsweise liebesbeziehungen die auf abhängigkeiten, dominanz und unterwerfung fußen (und in sanften variationen dessen ist das auch nicht automatisch negativ zu bewerten).
aber grundsätzlich, im allgemeinen sprachverständnis, bin ich schon der meinung, dass "abhängigkeit", "dominanz" etc... der reinen idee von "liebe" widerspricht.

mit dem vorspielen von indizien kommt man nicht weiter, er kann als einwand nicht gelten. weil dieser gilt im wesentlichen auch für alle anderen "handfesten" beweise abseits von gefühlen: jeder "beweis" ist gewissermaßen fälschbar.

und wie bitte unterscheidest du zwischen vorgespielten liebessignalen, und "echter liebe"?
das würde nämlich implizieren, dass "echte liebe" eben ganz klar beweisbar ist, weil "fälschungssicher".

in meinen augen stellt dieser letzte satz von dir einen präzisen widerspruch zu deinen vorherigen positionen und sätzen dar. bitte korrigier mich.

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Re: Kann man
 
ich weiß nicht, ob das, was ich jetzt sagen werde in verklausulierter Form schon besprochen wurde (schimpft mich denk- u./o. lesefaul, von mir aus...), aber Liebe ist meiner Meinung nach immer ein beim-Anderen-Sein.
und wenn der/die Andere ein Sensorium dafür hat, ist, was er/sie dabei "mitkriegt" wahrscheinlich der einzig überhaupt _mögliche_ Liebes"beweis"... einfach die Fähigkeit zu erkennen, ob gewisse Handlungen (im allerweitesten Sinne... also jede Form der Kommunikation - verbal und v.a. non-verbal!) von seiten des/der Anderen aus bzw. in Liebe getätigt wurden/werden.

wenn das Sensorium nicht da ist für diese "Energie", die der/die Andere ausstrahlt, werden Brillantringe und Liebesgedichte auch nix nützen, denn man glaubt sowieso nur das, was man sieht/spürt/wahrnimmt... oder umgelegt: was man nicht selbst, direkt erfahren kann, ist für einen unbeweisbar (da simma jetzt irgendwie auch bei georgs Lieblingsthema ;)).

umgekehrt gibt es dann natürlich auch Artgenossen, die sich Dinge einbilden, die gar nicht existent sind... aber mit denen hat man dann das Problem ihnen verständlich zu machen, dass man sie _nicht_ liebt und eigentlich seine Ruh' will... ;o)
so jemandem eine Ent-Täuschung zu bereiten ist vielleicht sogar noch schwieriger, als "Liebe zu beweisen".

wer also auch immer einen Beweis fordert - oder meint, fordern zu müssen - sollte mal bei sich selbst aufräumen.
(besonders g'stört finde ich jene, die Loyalität und Treue - hier v.a. die sexuelle - als Liebesbeweis fordern: solang der/die PartnerIn loyal u./o. treu ist - und sich dafür mitunter kasteien muss - ist alles in bester Ordnung, sobald aber daran der geringste Zweifel besteht, ist alles kaputt und man schreit nach Trennung! mega-KRANK! aber in unserer Gesellschaft eher die Regel als die Ausnahme!!! ist doch der Respekt der Freiheit und des Rechts auf Selbstbestimmung des/der Anderen selbst ein Ausdruck von Liebe und die Einschränkung genau alles andere nur nicht Liebe!)

Antwort also auf die Frage: "muss man Liebe beweisen?" ist ein klares NEIN.

niemand hat das Recht zu fordern, dass andere für die eigene Unsensibilität geradezustehen haben; also:
"wenn Du es nicht selbst weißt, dass ich Dich liebe, kann ich Dir auch nicht helfen!"
 

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Re: Kann man
ich schimpf dich jetzt mal lesefaul :P

in meinem ersten post hab ich bereits den "beweis" mit gelebten taten (aus sicht des liebessenders) und mit spüren und wahrnehmen (aus sicht des liebesempfängers) beschrieben.

ich glaub schon, dass das deinem inhalt auch entspricht.

aja, nochwas: um das beweisen _müssen_ gings ja gar nicht, sondern ums können.

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Re: Kann man
 
auch wieder wahr.

also dann würde ich meinen, objektiv beweisen lässt sie sich nie und nimmer. Gerichte werden sich also wohl umsonst bemühen. es hängt also immer auch von dem/rjenigen ab, dem/r man den Beweis erbringen soll/muss/möchte.

kann der/diejenige die Indizien lesen und deuten, wunderbar; wenn nicht, wird es schwierig. oft "beweist" sich nämlich Liebe auch in Aktionen (oder der Unterlassung derselben), die objektiv nicht als "Liebesbeweise" zu deuten wären. das geht mitunter so weit - wie in einigen bekanntgewordenen Fällen - dass zB. er sie schlägt, und sie meint, sie wolle gar nicht, dass er sich ändert. vom objektiven Standpunkt würde da wohl kaum wer auf die Idee kommen, im Schlagen eine Form der Zuwendung zu erkennen, zu der der Mann mangels anderer ihm zur Verfügung stehender Ausdrucksformen greift. das als "Liebesbeweis" zu deuten, kann nur die - ebenfalls liebende - Frau. Natürlich könnte man jetzt auch sagen: er ist ein prügelndes Arschloch und sie "hat sie wohl nicht alle", dass sie darin Liebe zu erkennen meint - aber wie gesagt: in die Mechanismen, die IN eine Beziehung spielen, hat man als Außenstehender i.d.R. keinen echten Einblick.

hat das schon wer festgestellt? gut. dieser Meinung schließ ich mich also an.
 

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