Margitta,
es ist übrigens interessant, dass im Deutschen die Kommata fast alle an der falschen Stelle sitzen; wenn man sie als Gliederungshilfe versteht.
Sie verhindern die Wirkungspause geradezu, was im Italienischen völlig anders ist. Dort wird das Komma oft zur Pause gebraucht.
Wenn du, wie du sagst, zu schnell sprichst, dann gibst du deinen Zuhörern ja gar keine Chance, zu verstehen, was du meinst. Du wirst immer aufdringlich dabei wirken.
Das Interessante ist beim Sprechen in der Tat die Zeit, in der nix gesagt wird. Man kann über die braune Sch... denken, wie man will, aber das hatte Hitler begriffen. Als einer der wenigen Politiker überhaupt.
Es kommt ja gerade in diesen Tagen öfters im Fernsehen. Hör dir seine Sportpalastrede an. Dann, wenn er auf die Bühne tritt, an ein paar Papieren auf den Nachbartisch herumnestelt und dann ein Wort fallen lässt: "Deutsche!" Eine minutenlange Pause folgt und die Menschenmassen hängen ihm an den Lippen!
Alles was er jetzt sagt, bekommt Gewicht!
Man kann mit der Stimme malen, wie ein Künstler mit seinem Pinsel. Mario Adorf ist so ein Mann, der das kann. Dabei ist die Pause der Schwung des Pinsels und tausendmal wichtiger wie die Worte, sprich die Farben selbst.
Hingenuschelt ist auch der klügste Satz nur blanker Mist!
