Klar habe ich auch deinen Beitrag gesehen. Und mußte an unsere Situation denken.
Vielleicht sind er und seine Mutter auch ein wenig älter als du und seine Mutter. Er ist 43 und seine Mutter über 80. Seine Geschwister sind alle älter als er, leben aber zum größten Teil im Ausland und sind daher etwas offener. Trotzdem hat er, daß er einen Sohn hat, erst erzählt als dieser 3 Jahre alt war (jetzt ist er 6), und obwohl wir uns regelmäßig und viel gesehen haben.
Da war sein Vater schon gestorben und er hat es auch nur seinen Lieblings-Schwestern gesagt, seine Mutter weiß es bis heute nicht.
Er lebt seit 10 Jahren in Deutschland. Wir haben 2 Jahre zusammengewohnt - bis vor einem halben Jahr.
Und das war keine schöne Zeit. Er hat gedacht, er könnte es sich gemütlich machen und würde bemuttert. Da ich aber so viel arbeite wie er, konnte ich das nicht einsehen. Außerdem ist er mit den Kindern -auch seinem eigenen- nicht klargekommen. Auch hier dachte er, würde ich alle Pflichten übernehmen. Da ich aber auch mehr verdiene, meinte er ich sollte auch die meisten Kosten übernehmen. Er wollte sich einfach das beste aus unseren beiden Kulturen herausnehmen, zu seinem Vorteil, und meinem Nachteil- Und wenn ich was dagegen gesagt habe, wurde er, wie Bea schon sagt, "verletzend" und "boshaft" oder hat sich "schweigend zurückgezogen". Damit bin ich dann erst recht nicht klargekommen. Es war eine sehr unschöne Zeit.
Als ich mich trennen wollte, konnte er es nicht glauben. eine Frau alleine mit drei Kindern 2x getrennt, undenkbar in seinem Dorf. Er meinte wohl "ich brauche ihn", und darum könne er sich alles erlauben.
Jetzt sagt er, er würde seine Fehler einsehen und will mich zurück. Ob er sich tatsächlich "so" ändern kann, wage ich zu bezweifeln.
Und alles auf seinen kulturellen Hintergrund zu schieben, ist wohl falsch. Mittlerweile denke ich, daß sein Charakter eben so ist. Er ist ein verwöhntes Muttersöhnchen und eben kein selbstbewußter Mann, der seine Stärke aus sich selber und dem was er leistet schöpft.
Ohje, das hört sich wirklich schlimm an :o(
Wenn man das so hört, dann fragt man sich, wie Du das so lange ausgehalten hast. Er müsste ja schon bald eine 180 Grad Wendung hinlegen, um das Zusammenleben angenehm zu gestalten. Ich weiß nicht, ob sich ein Mensch wirklich so ändern kann…ich glaube das kannst Du, speziell in seinem Fall, besser beurteilen.
Bea hat schon Recht…mein Freund ist ja nun nicht der einzige Italiener, den ich kenne, und es sind wirklich viele so, wie es Bea beschrieben hat. Allerdings kenn ich auch viele deutsche Männer, die so sind.
Es mag sein, dass es auch mit am Alter liegt…mein Freund regt sich selber über die verbohrten Ansichten im Süden Italien’s auf , ist auch mit 20 aus seinem „Dorf“ weggezogen, weil ihm die Engstirnigkeit dort auf die Nerven ging.
Er ist auch das glatte Gegenteil von dem, was Du über Deinen Freund schreibst…er nimmt mir alles ab, sei es nun mit den Hunden Gassi gehen, meine Tochter zur Schule fahren, sie beschäftigen, wenn ich mal eine Auszeit brauch usw., vom finanziellen mal ganz abgesehen. Um mir die finanzielle Belastung unserer Beziehung (Reisekosten) zu ersparen, kommt er fast immer zu mir nach Deutschland, und wenn ich zu ihm komme, dann steckt er mir heimlich was für Zug-/Spritkosten zu und sagt mir erst wo er’s hingeschmuggelt hat, wenn ich wieder in Deutschland bin. Das ist eine Sache, die mich anfangs sehr gestört hat…ich wollte nicht, dass ein Mann alles für mich bezahlt, vielleicht auch, weil ich das so nicht kannte. Mittlerweile hab ich’s akzeptiert, da er es sich eh nicht ausreden lässt.
Also wie Du siehst ist er ein absolut anderer Typ.
Trotzdem kann ich mir sehr gut vorstellen, wie schwer das für Dich ist, vor allem weil ja auch noch die Kinder da sind.
Ich wünsch Dir wirklich alles alles Liebe!
Im Nachhinein frage ich mich auch, wie ich es so lange ausgehalten habe. Man schlittert da halt langsam so rein. Am Anfang war er auch lieb und rücksichtsvoll.
Aber irgendwann hat sich das Blatt gewandt. ich glaube er wollte mich mit seinen "Reaktionen" wie Liebesentzug, Bösartigkeit, usw. zu gewissen Verhaltensweisen zwingen. Dies hat auch aus seiner Eifersucht resultiert. Dabei war das gar nicht nötig. Ich hätte ihn nie betrogen. Hat er aber nicht geglaubt, da traditionsgemäß eine Frau nur einmal heiratet, ich das aber nicht getan habe.
Nie konnte ich mit seiner "anderen" Seite umgehen. Habe immer gehofft, das er sich ändert.
Womit wir wieder bei dem Frauenbild wären. Als "Geliebte" hat er mich akzeptiert. Als Ehefrau und Mutter hat er bei mir seine Probleme gehabt, da ich so gar nicht dem Bild einer Mutter in seinem Dorf entsprochen habe. Ich war geschieden, hatte bereits zwei Kinder und berufstätig. Außerdem selbstbewußt und selbstständig.
Das ich trotzdem eine liebevolle Mutter und Frau bin, hat er verdrängt, und somit hat der Psychoterror angefangen.
Ich bin froh, daß ich ihn beendet habe. Falls ich ihn zurücknehmen sollte, muß ich erst vollständig von seiner "Wandlung" überzeugt sein.
Bis dahin bin ich froh, mein Selbstbewußtsein und mein harmonisches Leben mit meinen Kindern zurückzuhaben.