auch wenn mein süddeutsches Sprachgefühl das nicht so richtig "normal" findet ;-) ... es gibt eine norddeutsche Variante:
UMfassen (vorne betont und damit ein trennbares Verb) = (landsch., bes. nordd.) den Arm um jemanden/ etwas legen: "er fasste sie zärtlich um; umgefasst gehen"
Und fachsprachlich im Zusammenhang mit Schmuck ist denkbar:
UMfassen (trennbar) = anders fassen; mit einer anderen Fassung versehen: "die Brillanten sollten umgefasst werden"
Und dann gibt es ja noch eine kleine Gemeinheit der deutschen Sprache, nämlich dass nach "fassen" irgendein Ausdruck mit "um" kommen kann:
"Max fasste seine Frau um die Taille und tanzte mit ihr durch den Garten."
Hier könnte Max seine Frau genauso gut an den Händen fassen oder wo auch immer das geht. Ich merke oft, dass Deutschlerner diese Präpositionen schlecht von getrennten Präfixen unterscheiden können. Ist auch nicht so einfach, aber leider Gottes ein häufiges Phänomen in den Präsens- und Präteritumsätzen...
lg Birgit
Ich glaube, man würde hier im Partizip Perfekt eher sagen umfasst statt *umgefasst, also ohne das Präfix ge-. Also "Die Brillanten sind mit Gold umfasst bzw. sollen umfasst werden".
Vorsicht, man darf den Deutschlerner nicht verwirren. Das Verb „umfassen“ hat verschiedene Bedeutungen, abhängig davon, ob das Präfix „um“ trennbar (betont) oder untrennbar (nicht betont) ist. Daher zwei Partizipien II, mit dem Präfix „ge“ und ohne. Nono hat bereits eine sehr gut belegte Antwort drauf gegeben.
umfassen (anders fassen u. Ä.) -> Pz. II —umGEfasst (Brillianten)
umfassen (umschließen, umgeben u.Ä.) -> Pz.II—umfasst
Du sagst es! Ich hatte oben "umgefasst" im Sinne von "anders fassen" gemeint. - Ist es nicht immer wieder faszinierend, wie viele Fallen unsere Sprache hat?
:-) Birgit