Nektaria
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Sie hatten einen Altersunterschied. Die Wahrheit ist, daß sie großen Altersunterschied hatten. Als sie sich kennengelernt haben, war sie siebzehn Jahre alt und er siebenundvierzig. Dieses schien jedoch, der einzige Unterschied zwischen die beiden zu sein. Alles anderes verschwand mit ihrer Liebe. Sie waren so verliebt, daß jeder die Gefallen des anderen getan hatte, damit es ihn glücklich und freundlich hält. Sie sollten verbunden und stark bleiben, um sich die halbe Gesellschaft gegenüber zu stellen. Bekannte, Freunde, Kollegen, alle waren gegen sie. Vor allem ihrer Familien.
Er trennte sich von seiner Frau und sie verließ ihr Familie, um zusammen zu leben. Mit der Zeit nahm auch ihr Altersunterschied ab. Er sah wie vierzig aus und sie, selbst wenn sie immer hübscher würde, ihre Haltung und ihr Verhalten ließen ihr alt genug aussehen.
- Meine Tochter, stellte er sie lachend vor.
- Mein Vater, sagte sie und küßte ihn in den Mund.
Fünfzehn Jahren sind schon so vergangen. In letzter Zeit sah ich meinen Freund immer mehr skeptisch. Und irgendwie in Verlegenheit. Er, der das Leben mit dem Löffel gegessen hatte, sah so aus als ob vor ihn ein Teller stand und er wußte nicht was er benutzen soll, die Hände, das Besteck oder die chinesische Holzstäbchen! Er bevorzugte daß wir uns immer alleine treffen und von ihr sagte er kein Wort. Ich war sicher, daß er das nicht aus Gleichgültigkeit getan hatte, sondern aus Angst etwas schlechtes über ihr zu sagen.
- Sie hat mich Opa genannt, sagte er eines Tages, ohne Umlauf, zu mir.
- Sie nennt mich nicht mehr Vater, sondern Opa.
- Du bist älter geworden, versuchte ich zu scherzen.
- Sie ist auch älter geworden.
Er sagte es ernsthaft, ich habe aber gelacht. In den guten Tagen hielt er es als gewöhnlich zu sagen, “Meine Frau ist alt geworden, ich sollte eine Jüngere finden“, und bringe die anderen zum lachen.
- Ich rede im Ernst, sagte er weiter. Sie ist zweiunddreißig und ich denke, daß auch andere Leben gibt, denen sie möglicherweise kennenlernen möchte. Mit mir lebt sie dieses nie aus, wenn sie es jetzt nicht erlebt, wann soll sie das machen?
- Was von Leben nämlich?
- Bars, Diskotheken, schöne Gesellschaften, solche Sachen halt. Sollte sie nicht auch, wie eine Frau, tanzen gehen? Ist das nicht schade?
- Wenn sie so etwas wollte, würde sie nicht dahin gehen?
- Möglicherweise verhindere ich sie. Mir gefallen andere Sachen, ich mag so was nicht.
- Und was könntest du für diesen Fall tun?
Er schaute weit weg.
- Weg gehen, sagte er, ohne mich anzuschauen.
Ich sagte nichts und ließ ihn allein mit seiner Entscheidung.
- Ich bin zweiundsechzig Jahre alt, sagte er, drehend, zu mir. Ich bin kein Opa, obwohl ich Engelkinder habe. Ich fühle mich noch Jung und stark und kann noch in meinen Beinen stehen. Wenn ich bleibe und in fünf Jahren sagt sie zu mir gehe, werde ich zusammenbrechen. Deswegen gehe ich, solange noch Zeit ist.

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