Das ist die Antwort auf Beitrag 15955516

Baskisch

hallo Miren. Du bist doch Baskisch-Muttersprachler, oder? Kannst du mal bitte eine Antwort auf Andrés Frage geben? Wäre sehr nett, Dankeschön.

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Ich bin zurzeit diese Woche auf einer linguistischen Konferenz, wo auch ein paar Basken teilnehmen. Ich frag mal, wie das da ist mit dem Imperativ.
Oh, und wo wir grad bei Ergativsprachen sind — ich kenne auch eine, deren Muttersprache Beschtinisch (http://en.wikipedia.org/wiki/Bezhta_language) ist, eine kaukasische Ergativ-Sprache. Mal fragen, wie's da ist.

Gruß,
- André

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Okay, ich habe 2 Basken gefragt, heute. Die Antwort lautet (wie eigentlich zu erwarten):

In Imperativsätzen steht das direkte Objekt im Absolutiv.

Im Tsesischen (einer anderen Ergativsprache aus dem Kaukasus) ist es übrigens ähnlich. Ist sicher Standard bei Ergativsprachen.

Gruß,
- André

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Sorry falls ich nerve, aber wenn das direkte Objekt im Absolutiv steht, in welchem Fall steht dann die dem Verb angehängte Person? Gibts da extra eine Ergativform der Personalsuffixe (falls man das so nennt)?

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Also ich kenne mich in der baskischen Verbmorphologie nicht aus, aber wenn das Verb im Imperativ steht, dann ist das Verbsuffix doch sicher auch nur ein Imperativsuffix für die 2. Person Singular oder Dual... die Form steht sicher in jeder Grammatik, da sie's ja sein muss, an der man den Imperativ erkennt.

Aber vielleicht denke ich da auch zu indo-eurozentrisch. :S

Ich hab mir jetzt auch endlich mal den Unterschied zwischen dem baskischen "z" und "s" erklären lassen! Von sowas hab ich auch noch nie gehört. =)

Gruß,
- André

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Alles klar, danke. Ich glaub du hast Recht, das Verbsuffix ist sozusagen kasusneutral.
Nächste Frage, aber an der bist du diesmal schuld
;-), was ist der Unterschied zwischen s und z?
Ich dachte immer s wird stimmlos und z stimmhaft gesprochen oder lieg ich da falsch?

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In den meisten anderen Sprachen schon, aber auf Baskisch ist's anders.
s = "apikal", das heißt mit der Zungenspitze an den Zähnen
z = "laminal", mit dem Zungenblatt (also kurz hinter der Spitze) an den Oberzähnen

Aber im Prinzip kann man sich merken: Das "z" klingt wie das deutsche /s/ in "reißen", wenn man's ganz deutlich ausspricht. Das "s" spricht sich eher wie das typisch spanische oder niederländische /s/ aus... viel undeutlicher und fast zu "sch" oder "sj" tendierend.

Gruß,
- André

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