Prinzipiell hat der Gebrauch des Artikels nix mit der Präposition zu tun. Deine Beispiele mit den Wochentagen kann ich mir nur schlecht in einem natürlichen Kontext vorstellen, darum kann ich nicht sagen, ob das richtig oder falsch sein kann. Hast du vielleicht den ganzen Satz / Zusammenhang?
Aber nimm ein anderes Beispiel:
Wenn jemand sagt:
"Das Skispringen musste wegen des schlechten Wetters / des angekündigten Gewitters abgesagt werden." ... also den bestimmten Artikel verwendet, dann setzt er voraus, dass du als Hörer weißt, dass schlechtes Wetter ist bzw. ein Gewitter angekündigt war. Und jetzt präsentiert er dir eine Folge dieses schlechten Wetters.
Wenn jemand aber sagt
"Das Skispringen musste wegen schlechten Wetters / eines Gewitters abgesagt werden." ... also ohne Artikel oder mit unbestimmtem Artikel, dann setzt er nicht voraus, dass du als Hörer von diesem schlechten Wetter etwas weißt.
Beispiel: Wegen Mittwoch muss ich noch was beichten....
(statt: wegen des Mittwochs)
Erklärung:
Steht nach wegen ein stark zu beugendes Substantiv im Singular ohne Artikel und ohne Attribut, dann wird im Allgemeinen die Genitivendung weggelassen:
Wegen Karin sind wir zu Hause geblieben.
Wegen Umbau (statt: wegen Umbaus) gesperrt. Sie mussten wegen Motorschaden (statt: wegen Motorschadens) aufgeben.
Ohne unsere Verspätung wegen Schneesturm ... wären wir jetzt in Mexico-City gelandet.
jeder Blick in die Grammatik lässt mich daran zweifeln, dass man jemals sagen kann, man BEHERRSCHT eine Sprache... :-)
Was mars1 beschrieben hat, nennt der Duden ein Ausweichen auf den Dativ und der hat ja im Singular keine Markierung. (Mal eben überlegen, wie das im Plural wäre... "Wegen Hustenanfällen musste der Pianist das Konzert abbrechen." Ja, sieht so aus, dass das Dativ ist, ohne -n geht das nicht.)
Vermutlich hat man diese doppelte Möglichkeit (mit oder ohne Genitiv-Markierung am Substantiv und am Artikelwort bzw Adjektiv) dann vor allem bei Präpositionen, die beim Kasus wackeln, d.h. ganz besonders bei "statt, trotz, während, wegen".
In meiner Heimatregion ist bei diesen Präpositionen der Dativ schon sehr dominant, das mag je nach Dialektgebiet unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Darum würde mir auch umgangssprachlich "Wegen dem letzten Mittwoch muss ich noch was beichten" nicht aufstoßen. In formeller Sprache sollte man sich dann aber doch des Genitivs bedienen ;-)
Margitta .. das heisst ," ich rufe wegen Vorstellungsgespräch an" geht auch ohne Artikel?
Vorstellungsgespäch ist ein stark zu beugendes Substantiv, wenn ich das richtig verstanden habe.
ich habe dich einmal danach gefragt, ich weiss nicht ob du dich daran erinnerst...
" ich rufe wegen Vorstellungsgespräch an" = geht nicht."
"ich rufe wegen des Vorstellungsgesprächs an"
oder
" ich rufe wegen eines Vorstellungsgesprächs an"
= muss immer mit Artikel sein.
Es ist noch ein bisschen früh, um zu erklären. Hilft dir das? Ansonsten bis später... :))
Danke für die schnelle Antwort, nun bin ich ein bissen konfus jetzt.....worauf bezieht sich jetzt die unterstehende Regel, gibt noch dazu weitere Ausnahmen?
"Steht nach wegen ein stark zu beugendes Substantiv im Singular ohne Artikel und ohne Attribut, dann wird im Allgemeinen die Genitivendung weggelassen"
Gepräch /Gespräche ist ein stark zu beugendes Substantiv, wenn ich mich nicht irre...wie bei deinem Beispiel "Tag/Tage" ,hier kommt man auch ohne Endung "en"
Ich habe mal im Duden geschaut, aber ich finde nichts.
Also versuch ich es mal. Du musst "das oder ein Vorstellungsgespräch" sagen, weil du ja ein ganz bestimmtes meinst, entweder "das", das in der Zeitung stand oder "ein" unbestimmtes, das du mit der Firma vereinbaren willst.
Du könntest das nur "ohne" Artikel sagen, wenn du allgemein etwas ausdrücken möchtest: Es geht um Vorstellungsgespräche bei dem Treffen.
Ein Tipp: Mit Artikel bist du meistens richtig, denn alles, was ohne Artikel geschrieben oder gesprochen wird, ist die Ausnahme!
Danke für den Tip:) Nur beim Schreiben funktioniert diesen Tip nicht immer. Da muss man schon diese kleinen Ausnahmen beachten. Ich weiss dass ich ein schlimmer Fall bin:)))
oh, doch,
"ohne den Mantel gehe ich nicht raus",
das passt sehr gut. Auch
"ohne einen Mantel gehe ich nicht".
Natürlich kannst du auch sagen:
"Ohne Mantel gehe ich nicht".
Alles passt, es kommt halt drauf an, was du ausdrücken möchtest.
Und die Beispiele aus den Briefen, das sind alles feste Wendungen und Floskeln, die man ohne Artikel schreibt.
Die Floskeln in Geschäftsbriefen musst du halt auswendig lernen....aber du schaffst das... :)))
in welche Abgründe der Grammatik seid ihr denn da reingeschlittert? ;-)
Zum Mantel-Beispiel noch einen Kommentar:
Alle drei Varianten von Margitta sind korrekt, haben aber unterschiedliche Funktionen:
"ohne den Mantel gehe ich nicht" > Kind ist mit Eltern beim Einkaufen, hat sich in einen bestimmten Mantel verliebt, aber die Eltern finden ihn zu teuer. Kind: "Ohne den (= genau diesen bestimmten) Mantel gehe ich nicht!" Der Mantel ist in der Situation / im Kontext definiert.
"ohne einen Mantel gehe ich nicht" würde ich in der Situation oben genauso verwenden wie "ohne Mantel gehe ich nicht" - hier sehe ich keinen Unterschied, es geht im Kontext nur darum, dass irgendein Mantel her muss, bevor man geht.
Aber der Artikelgebrauch ist wirklich nicht immer logisch, besonders nicht in festen Wendungen, wenn da ältere Sprachstände fossiliert sind. Das ist auch ein Punkt, an dem ich in den germanischen Sprachen immer verzweifeln könnte, die ich als Fremdsprachen gelernt habe. Warum heißt es z.B. in Kochrezepten auf Deutsch: "Kartoffeln schälen.", aber auf Schwedisch "Die Kartoffel schälen.", selbst wenn es um ein ganzes Kilo Knollen geht? Ist 'einfach' Konvention!
Der andere Verzweiflungspunkt sind die Präpositionen. Ich versuche, sowas als Vokabel zu akzeptieren und nur in den wenigen Ausnahmefällen ein System dahinter zu konstruieren.
Ist vielleicht nicht sehr tröstlich... Aber mir hilft es manchmal zu wissen, dass hier nix zu verstehen ist, sondern einfach nur was zu lernen, sei es aktiv oder passiv.