Das ist die Antwort auf Beitrag 11479135

Deutsche Grammatik

wenn du meinst...

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Nicht wenn ich meine, sondern wenn es die Mehrheit meint. Die Mehrheitsmeinung ist in der Grammatik festgehalten. Der Wahrig führt unter dem Stichwort „Kritik“ an: „an jemandeM Kritik üben“. Nun ist das nicht ganz identisch mit deinem Satz, der verkürzt lautet: „voreilig mit der Kritik an xxx sein“. „an“ regiert oft den Dativ, aber auch den Akkusativ – deshalb kann man bei Uneinigkeit noch nicht beweiskräftig auf den einen oder anderen Fall schließen. Aber setze einmal deinen Satz in den Singular:
„voreilig mit der Kritik an ihM sein“ würde ich sagen, also Dativ (ihm).
„Andere“ wird wie ein Adjektiv gebeugt, und der Dativ Plural von „andere“ ist „anderen“ laut Duden, egal ob stark (anderen) oder schwach (den anderen) gebeugt.

Die heutige deutsche Grammatik ist recht tolerant. Der Duden gibt immer wieder Fälle von Ausdrucksweisen an, die weniger üblich sind, aber nicht als falsch angesehen werden. Vielleicht ist das ja hier der Fall und andere/anderen, ihn/ihm, Akkusativ/Dativ sind beide möglich. Wir können heute leicht nach Beispielen suchen und so herausfinden, was die Mehrheit meint. Lass uns das einmal mit GOOGLE versuche:
“mit der Kritik an anderen“
Obwohl ein sehr langer Suchbegriff, findet Google 103 Treffer, von denen viele auf unseren Fall passen. Gegenprobe
“mit der Kritik an andere“
kein einziger Treffer. (Wir sehen in beiden Fällen vom jeweiligen Treffer in Pauker.at ab.)

Mir reicht das als Mehrheitsentscheid, und ich finde meine unmaßgebliche Meinung bestätigt.

Nono

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