Du hörst ja viel heraus aus einer einfachen Aussage. Aber zum Sachlichen:
- Suchtechnisch unterscheidet Google zwischen "seltenst" und "seltensten".
- Grammatik wird nicht vom Duden festgelegt, sondern ist eine Mehrheitsentscheidung, wobei auch deutliche Minderheiten als Alternativen anerkannt werden. Suchmaschinen wie Google sind durchaus ein gutes Mittel, um einen Überblick über den Sprachgebrauch zu bekommen. Früher haben Sprachwissenschaftler Jahrzehnte gebraucht, um einen Corpus zusammenzutragen, den sie sich heute in wenigen Tagen verschaffen können.
"seltenst" ist vielleicht eine regionale Ausdrucksweise (darüber kann Drum am besten Auskunft geben), und wenn nicht, dann ist es eine interessante Wortschöpfung, analog zu "dringendst", um kompakt einen feinen Unterschied auszudrücken. Sprache lebt davon.
Gut. Bleiben wir sachlich.
Erstens: Ich glaube, dass Drum sehr wohl weiß, "seltenst" gibt es de facto nicht. Es war ja auch nur eine Anmerkung ("Das brauch dir dir ja hoffentlich...").
"Grammatik wird nicht vom Duden festgelegt, sondern ist eine Mehrheitsentscheidung"
Glaubst du das wirklich? Wäre es mit der Rechtschreibung dann nicht gleich? Und jetzt bestätige mich bitte darin, dass die MEHRHEIT der Bevölkerung NICHT mit der neuen Rechtschreibung arbeitet. Die Menschen schreiben einfach falsch. Auch grammatikalisch. Die MEHRHEIT der Süd-, Ost-, und Weststeirer vertauschen oft mir/mich, dem/den, usw... Das liegt einfach an unserem Dialekt, den die Menschen, wenn sie schreiben müssen, ganz selbstverständlich ins Hochdeutsche transportieren. DESSEN UNGEACHTET bleibt es einfach falsch.
Fakt ist: "seltenst" ist nach derzeitigen Regeln grammatikalisch unsauber. Wenn ein Schüler auf diese Seite stößt und deinen Eintrag ließt, meint er, er könne das so schreiben (Google kann ja nicht irren...). Bei der nächsten Schularbeit wird es ihm als Fehler angestrichen (hoffentlich, sonst macht der Lehrer was falsch).
Deine Idee wovon eine Sprache lebt in Ehren (Ich stimme dir sogar zu! Sie IST einem permanenten Wandel unterzogen), HIER in diesem Forum, wo Menschen Fragen stellen, wie Sachen richtig (Also: Nach den derzeit gültigen Regel richtig!) geschrieben werden, würde ich auf solche Spielwiesen allerdings nicht zurückgreifen.
Zum Abschluss, zusammenfassend: "Suchmaschinen wie Google sind durchaus ein gutes Mittel, um einen Überblick über den Sprachgebrauch zu bekommen."
Natürlich stimmt der Satz so durchaus. Trotzdem falscher Kontext! Es geht hier eben NICHT zwangsläufig um den Sprachgebrauch...
Sind wir wieder gut, oder hast du Einwände?
mfG,
ddee