Das ist die Antwort auf Beitrag 10608767

Deutsche Grammatik

"Eines Tages" steht vom Kasus her im Genitiv. Ansonsten hast du Recht damit, dass es eine Adverbialbestimmung der Zeit ist. Von den Wortarten her ist "eines" ein unbestimmter Artikel (masc. gen.) und "Tages" ein Nomen (masc. gen.).

Gruß,
- André

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weiß jemand, ob Nacht früher maskulin war, oder ob das nur ein Parallelismus ist, weshalb man sagt eines Nachts?
Vielleicht hat ja jemand Literatur, in der man solche Dinge nachschlagen kann... (Vortarulo?)

Danke im voraus

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Etymologie: "Nacht"
Guter Punkt! Müsste ja eigentlich "Einer Nacht" heißen... also im Etymologischen Wörterbuch von Pfeiffer finde ich folgende Passage:

"Neben das Femininum treten früh unter Einfluß von Tag flektierte Formen wie des Nachts, eines Nachts (wozu nachts Adv., s. unten).
[...]
n a c h t s Adv. 'während der Nacht', ahd. (8. Jh.), mhd. nahtes, adverbiell erstarrter Genitiv, gebildet in Analogie zu den unter tags (s. d.) behandelten Formen."

Hm. Also sozusagen "ausversehen falsch flektiert"?

Das mittelhochdeutsche "naht" war laut Wörterbuch auch feminin. Ein althochdeutsches Wörterbuch besitze ich leider nicht (mag's mir jemand schenken? *g*). Das gotische "nahts" ist auch feminin, auch lateinisch "nox" ist's. Beim Litauischen bin ich mir nicht sicher: Dort heißt das Wort "naktis" und da enden männliche Nomen fast immer auf -s... kann aber hier eine Ausnahme sein. Welchen Genus russisch "ночь" hat, weiß ich nicht. Altgriechisch "νυξ" war weiblich. Auf Albanisch heißt's "natë", was auch feminin ist.
Glaube also nicht, dass es jemals männlich war.

Aber war ein guter Gedanke!

Guotiu naht,
- André ;)

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