18.119.122.86 Homepage von ffmibc

ffmibc

pauker.at

Deutsch Deutsch
letzte Änderung 22.11.2011
Seite empfehlen

Meine Lieblingsgedichte

Der Klang vom Gang des Wassers (3)
(Sohrab Sepehri, Selbst übersetzt)

Wieso sagt man das Pferd sei ein zahmes Tier,
und die Taube sei schön
ich weiß es nicht
wieso hält man keine Geier in den Käfigen
Was mangelt es an der Kleeblume vergliechen mit der roten Rose
Waschen muß man die Augen
Ändern muß man die Sichtweise
Waschen muß man die Wörter
der Wind selbst,
der Regen selbst ist das Wort
Schließen müssen wir die Regenschirme
im Regen müssen wir laufen
im Regen müssen wir die Gedanken und Erinnerungen mitführen
im Regen müssen wir mit allen Menschen der Stadt laufen
im Regen müssen wir den Freund treffen
im Regen müssen wir die Liebe suchen
im Regen müssen wir mit Frau liebe machen
im Regen müssen wir spielen
im Regen müssen wir schreiben, reden, Lilien anpflanzen
das Leben ist ein kontinuierliches Tränken
das Leben ist das Baden im Becken der Gegenwart
laß uns die Gewänder abnehmen
das Wasser ist ein Schritt fern
laß uns die Klarheit schmecken
laß uns die Nacht eines dorfes wiegen
den Traum eines Rehs
laß uns schätzen die Nestwärme der Pelikane
laß uns nicht tretten auf das Gesetz der Wiese
laß uns öffnen den Knoten des Gaumens im Weinberg
und den Mund öffnen, wenn der Mond erscheint
und nicht sagen, die Nacht sei schlecht
und nicht sagen, das Glühwürmchen wieße nicht über dasGespür des Gartens
und einen Korb holen
und mitnehmen Rotes und Grünes
laß uns morgens Brot und Käse essen
und Sprösslinge anpflanzen im Kreis der Sprache
und streuen die Samen der Stille zwischen zwei Silben

Der Klang vom Gang des Wassers (2)
(Sohrab Sepehri, Selbst übersetzt)

das Leben ist ein wunderschönes Ritual
Das Leben hat Feder und Flügel, so groß wie die Weite des Todes
sein Absprung ist so groß wie die Liebe
das Leben ist nicht etwas, das im Fensterbankrand der Gewohnheiten in meinem und
deinem Gedächnis übrigbleibt
das Leben ist die Begeisterung für eine Hand, die ernted
das Leben ist die Vorfrucht einer schwarzen Feige im bitteren Mund des Sommers
das Leben ist die Dimension eines Baumes aus der Sicht der Insekten
das Leben ist die Erfahrung der Motte in der Dunkelheit
das Leben ist das fremde Gefühl, das der Wandervogel fühlt (Heimweh)
das Leben ist die Pfeife des Zuges, das im Traum einer Brücke eindringt

das Leben ist die Multiplikation der Erde im Getrippel unseres Herzens
das Leben ist die einfache und gleichmäßige Geometrie unserer Atemzüge
das Leben ist die Multiplikation der Erde im Getrippel unseres Herzens

Und nicht lesen ein Buch,
in dem der Wind nicht weht
in dem die Tau-Membran nicht feucht ist
in dem die Zellen demensionlos sind
und nicht zulassen, dass die Fliege aus der Fingerspitze der Natur verschwindet
und nicht zulassen, dass der Leopard die Tür der Erschaffung verlässt
und verstehen, dass dem Leben etwas fehlen würde, wenn der Wurm nicht existierte
und einbüßen müßte der Gesetz des Baumes, wenn die Raupe nicht existerte
und unsere Hände würden nach etwas suchen, wenn der Tod nicht existierte
und verstehen, dass die lebende Logik des Fliegens verloren gehen würde, wenn das
Licht nicht existierte
und verstehen, dass im Gedanken des Meeres die Leere herrschte , bevor es Korralen gab

Laß uns am Rande des Meeres
ein Netz auswerfen
und die Frische aus dem Wasser fischen

Laß uns das Geröll vom Boden aufheben
und fühlen das Gewicht der Existenz

Laß uns den Mond nicht fluchen, wenn wir Fieber haben
(Manchmal sehe ich im Fieber, den Untergang des Mondes und
sehe wie die Händ bis zur Decke des Paradises sich strecken)

die Wunde, die ich manchmal unter meinem Fuß hatte
lehrte mir die Höhen und Tiefen des Bodens
manchmal in meinem Krankenbett, vervielfacht sich das Volumen der Blume

Und laß uns den Tod nicht fürchten
(der Tod ist nicht das Aufhören der Tauben,
der Tod ist nicht das Gegenteil von einer Grille
der Tod strömt im Geist der Akazie
der Tod hat seinen Sitz im fröhlichem Klima der Gedanken

der Tod kommt mit dem Traubenstrauch in den Mund
der Tod singt im roten Kehlkopf der Kehle
der Tod ist verantwortlich für die Schönheit auf den Flügeln der Schmetterlinge
der Tod ernted manchmal Basilkum
der Tod trinkt manchmal Vodka
manchmal ist er im Schatten und betrachtet uns
und wir alle wissen
daß die Lungen der Genüsse, voll mit tödlichem Sauserstoff ist)

Laß uns nicht schliessen die Tür vor der lebendigen Sprache der Schätzung,
die wir hören hinter dem Zaun der Stimmen

Laß uns den Vorhang entfernen
und unseren Gefühlen an die frische Luft lassen

Die Einsamkeit zu singen erlauben
um dinge zu schreiben
und auf die Strasse zu gehen

Laß uns einfach sein
ob am Schalter einer bank oder unter einem Baum, laß uns einfach sein

Es ist nicht unser Job das Geheimniss der roten Rose zu erkunden
vielleicht ist es unser Job dem Zauber der roten Rose zu verfallen
Laß uns neu geboren werden, morgens, wenn die Sonne aufgeht
Laß unseren Erregungen Flüge verleihen
auf den Erkenntnis des Weltraums, Farbe, Klang, am Fenster Blumen begiessen
den Himmel ansiedeln zwischen zwei Silben des Daseins
unsere Lungen mit Ewigkeit auffüllen und entleeren
und abnehmen das Gewicht des Wissens aus den Schultern der Schwalben

von den Wolken den Namen zurückverlangen
von den Bäumen, von den Insekten, vom Sommer
Vom Fuße des nassen Regens, lass uns erheben bis zum Gipfel der Liebe

Vielleicht ist es unser Job
zwischen den Lilien und dem Jahrhundert
dem Gesang der Wahrheit hinterherzulaufen




Der Klang vom Gang des Wassers (1)
(Sohrab Sepehri, Selbst übersetzt)


Ich bin ein Eingeborener Kashan´s
Meine Welt ist nicht schlecht
Ich besitze ein Laib Brot, bin etwas Inteligent und habe eine Priese Geschmack.
Ich habe eine Mutter besser als das Blatt des Baumes.
Freunde, besser als das Wasser des fliessenden Baches

und ein Gott, der mir so nah steht:
zwischen den Levkojen, unterhalb eines hochgewachsenen Kieferbaumes
schwebend über die Erkenntnis des Wassers und das Gesetz der Pflanze.
Ich bin Moslem.
meine Kibla ist eine blutrote Rose.
Mein Gebetsort ist der Brunnen und mein Gebetsstein das Licht.
das Flachland ist meine Gebetsmatte.
Meine Waschung erledige ich mit den Pulsschlägen des Fensters.
In meinem Gebet fliesst der Mond und die Farben des Spektrums

Der Stein hinter meinem Gebet ist sichtbar:
sämtliche Elemente meines Gebets sind kristallisiert.
Ich bete dann,
wenn der Wind, über Zeder´s Sträußchen, zum Gebet aufruft.
ich mache mein Gebet nach dem Ruf des Grasses "Allah ist der Größte".
Nach dem Gebtsaufruf der Wellen.
Mein Kaaba ist vor dem Ansatz des Baches.
Mein Kaaba ist unter den Akazien.
Mein Kaaba ist wie ein Hauch, der weht vom Garten zu Garten und von stadt zur Stadt
Mein schwarzer Stein (ist in Kaaba) ist der Glanz des Gartens

Ich bin ein Eingeborener Kashan´s
mein Handwerk ist die Malerei
hin und wieder baue ich Käfige aus Farbe, und verkaufe sie an Euch
damit der Klang der Mohnblume, die in Ihnen gefangen ist,
eure einsame Herzen aufheitert
welche Vorstellung, welche Vorstellung, ... ich weiß
meine Leinwand ist leblos
Ich weiß gut, dass im Becken meines Gemäldes keine Fische schwimmen.

Ich bin ein Eingeborener Kashan´s
Meine Herkunft geht wohl zurück
bis zu einer Pflanze in Indien, bis zu einer Terrakotte aus der Erde des Sialk Hügels
Meine Herkunft geht wohl zurück bis zu einer Hure aus der Stadt Bukhara
mein Vater hinter der Abwanderung der Schwalben, hinter zwei Schneefälle
mein Vater hinter 2 mal Schlaffen im Veranda
mein Vater starb hinter den Epochen
mein Vater starb als der Himmel blau war,
meine Mutter sprang unwissend aus dem Schlaf , meine Schwester wurde schön
mein Vater starb als alle Polzeimänner Dichter waren
Der Lebensmittelverkäufer fragte mich, wieviele Melonen möchtest du?
Ich erwiderte mit einer Frage, was kostet eine Priese glückliches Herz?
mein Vater malte
er baute und spielte Tar (alte Guitarre)
einen schönen Handschrift hatte er auch

unser Garten stand im Schatten der Weisheit
unser Garten, der Ort in dem Gefühle und Pflanzen miteinander verweben
unser Garten, der Punkt an dem der Blick, der Käfig und der Spiegel sich treffen
unser Garten war vielleicht ein Bogen aus dem grünen Kreis des Glücklichseins
An jener Tag kaute ich die unreife Frucht des Gottes im Schlaf
das Wasser trank ich ohne Philosophie
die Beeren pflückte ich ohne Wissen
sobald sich ein Riß im Granatapfel bildete , wurden die Hände seiner Fontäne voller Verlangen
sobald das Cello zu spielen anfing, verbrannte die Brust aus Sehnsucht um es hören
mal klebte die Einsamkeit sein Gesicht an die Fensterscheibe
der Eifer kam und legte seine Arme um den Verstand
der Gedanke spielte
das Leben war etwas wie der Regegfall im Eid(Neujahr), wie ein Baum voller Sterne
das Leben damals war eine Anreihung von Licht und Puppe
ein Bündel voller Freiheit
das Leben damals war ein Musikbecken




Der Sufi (Molana, Selbst übersetzt)

Wohin seid Ihr gegangen, Ihr, das Volk der Pilger?
Kommt zurück, der Geliebte ist ganz nah

In Eurer Gegend ist der Geliebte, Wand an Wand
verirrt in der Wüste, wen sucht Ihr?

Sehet das gesichtslose Gesicht des Geliebten
Wäret Ihr der Herr und die Kabaa zugleich




Die Gasse (Kucheh, Selbst übersetzt)

Zwischen so viele Gassen, die in einander verschwinden  ist meine gasse eine Sackgasse
Ein leeres Haus, voller trauer und Stille ohne Dich  Die Farbe des Glücks, ist fern von mir ohne Dich
die Gasse  bedekt vom Nebel, trotzdem erkenn ich dein Schatten Höre die Stimme der Dunkelheit, die sagt , sie ist hier

Du bist mit der Nacht gegangen, und mit der Nacht kommt der Reich der einsamkeit 
 
                Ich, auf der Reise in die Wüste auf der suche nach der Wahrheit
                             Voller Durst und Sehnsucht nach der ewigkeit

 Die Ewigkeit der Liebe, die Geschichte von Schmetterling und kerze, Die Geschichte von Dir und Mir




Niemandsland (selbst übersetzt, Sohrab Sepehri)

Wenn du mich suchst, komme ins Niemandsland

Niemandsland ist ein schönes Land

Im Niemandsland bringt der Wind die Nachricht der einzigen Blume, die in der fernen Wüste geblüht hat

Im Niemandsland ist der Schirm der Leidenschaft immer Geöffnet

Und der Mensch ist einsam

In dieser Einsamkeit , ist es im Schatten der Ewigkeit  unter der sonne des Herzens, im Horizont meiner Gefühle, immer kalt

Wenn Du mich suchst , komme leise und langsam

Damit nicht zerbricht des Porzellan meiner Einsamkeit




Der Kummer (Gham, Selbst übersetzt)

Das Meer verbirgt ein Leid im Herzen Das es möchte dem Strand offenbaren
Da der Strand in tiefen Schlaf sich befindet Das Meer sein Leid im Herzen behaltet
Im unruhigen Leben des Strandes aber Das Leben zur Hölle macht ein anderes Kummer

Heilung möchte er vom Meeres Erbarmen Wie Toter Sand er dem Meer zur Füssen vergraben

Nebeneinander zwei Verwirrte, zwei Kummernde Wissen nicht von einanders Schmerz
Der Strand wünscht das Wasser und das Meer den Sand Mein Gott, sie haben die Liebe nicht verstand

Auf Urheberrechtsvorwurf antworten