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letzte Änderung 21.03.2008
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NEWROZ-FEST

NEWROZ-FEST

Das Neujahrsfest der iranischen Völker wird Newroz, „der neue Tag“, bei allen iranischen Völkern — bei Persern, Tadschiken, Afghanen, Belutschen und Kurden — genannt und als Beginn des Frühlings, als Beginn des neuen Jahres gefeiert, wenn die Tage wieder länger werden als die Nächte. Newroz symbolisiert den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, den Sieg des Guten über das Böse. Nach langem harten Winter schmelzen Eis und Schnee in der Wärme der Frühlingssonne, neues Leben strömt in Halme und Zweige, das Leben entfaltete wieder seine volle Kraft; Tiere und Menschen sind bereit für einen Neubeginn.

Newroz ist ein Fest der Freude. Zur Feier von Newroz werden oft spezielle Gerichte auf den Tisch gebracht und das Haus mit Weidenkätzchen, blühenden Quittenzweigen oder Narzissen, Tulpen und Hyazinthen geschmückt. Man trägt neue Kleider, und mancherorts zerbricht man altes Geschirr — das soll Glück bringen. In einigen Gegenden wird das Fest mehrere Tage lang gefeiert. In dieser Zeit besucht man Verwandte, versucht Mißstimmigkeiten aus dem vergangenen Jahr ins Reine zu bringen und sich wieder zu versöhnen, und es gibt Geschenke für die Jüngeren. In manchen Landesteilen geht die städtische Bevölkerung am letzten Tag der Newroz-Feierlichkeiten mit der ganzen Familie aufs Land und verbringt den ganzen Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in freier Natur.

Die Geschichte des Newrozfestes geht zurück auf den Tag. als sich das Volk von der Unterdrückung des grausamen Herrschers Dehok befreite.

Die Legende erzählt, dass dem Despoten Dehok, eines Tages zwei Schlangen aus seinen Schultern wuchsen. Verzweifelt bat er Ärzte und Weisen aus dem ganzen Land um Hilfe. Einmal wurde ihm empfohlen. er solle die Schlangen täglich mit den Gehirnen von zwei jungen Menschen füttern, das würde sie vielleicht töten. So ließ Dehok täglich zwei junge Menschen umzubringen. Hass und Abscheu regten sich unter dem Volk, doch es war wehrlos.
Hunderte junge Menschen mussten in die Berge flüchten. Eines Tages kamen sie von den Bergen herunter, vereinigten sich mit dem murrenden Volk unter Führung von Kawa dem Schmied und griffen Dehok an. Mit seinem großen Hammer erschlug er den Despoten.
Es heißt Kawa sei nach der Befreiung des Volkes auf einen hohen Berg gestiegen und habe dort ein großes Feuer angezündet, um den Sieg zu verkünden. Und so wurden die Freudenffeuer zu einem wichtigen Symbol für Newroz.

Heute verkörpern die Flammen den Kampf und die Sehnsucht des kurdischen Volkes nach Freiheit. Dass während der Newrozzeit überall in Kurdistan Feuer entzündet werden, zeugt vom ungebrochenen Verlangen des kurdischen Volkes nach Unabhängigkeit.

Von Cigerxwîn gibt es ein wunderbares Frühlings-Gedicht, in dem er auch auf Newroz (das Fest der Meder) Bezug nimmt.


Dieser Winter wird sehr kalt,
Weißer Schnee rieselt weich, fällt herab,
Schmückt Ebenen und Felsen.
Wann kommt der Frühling mit seiner Freude?

Der Schnee läßt nicht zu, daß wir herauskommen
Wir sind Gefangene des Tages und der Nacht,
Wir können nicht schlafen.
Wann kommt der Frühling mit seiner Freude?

Ich weiß, der Frühling ist Freiheit,
Frei-Sein und Freude,
Das Fest der Meder, unser Fest
Wann kommt der Frühling mit seiner Freude?

Wir haben geschworen, nicht zu schlafen,
Den Dolch nicht aus unseren Händen zu lassen,
Wieder in die Berge zu gehen.
Wann kommt der Frühling mit seiner Freude?

Wir Kurden wollen die Tage der Freiheit erleben,
Unsere Fahne frei im Wind sehen,
Dann wird Cîgerxwîn�s Herz Freude finden.
Wann kommt der Frühling mit seiner Freude?


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